Website | Was die hiesige Nachrichtenbranche vom jüngsten Relaunch von Time.com lernen kann
Das Nachrichtenportal time.com hat einen kräftigen Relaunch durchgeführt. Anlass für das Designtagebuch, einige der wichtigen Entwicklungen hervorzuheben und die Unterschiede zu deutschen Medien aufzuzeigen: Responsive Design, länger sichtbare Werbeformate sind u.a. in US-Medien fast Alltag.
Wissen | Aus den Weiten des Social Web ins eigene Wohnzimmer
„Wer im Social Web publiziert, schafft Werte, die kaum mehr nachvollziehbar dezentral verteilt sind“, schreibt Thomas Pleil. Dazu stellt er in seinem Beitrag 2 Ansätze vor: Reclaim Social Media und Social Stream.
Public Relations | PR ist mehr als Pressearbeit
„PR ist mehr als Pressearbeit“, schreibt Nicolas Scheidtweiler. Und er hat recht, dies zu betonen. Vielen scheint es bis heute nicht klar sein, dass sie in Wahrheit nur einen Bruchteil der beruflichen Tätigkeiten darstellt. Eine Frage bleibt offen in dem guten Beitrag: Warum hat es die PR-Branche nicht geschafft zu kommunizieren, dass PR eine komplexe Management-Aufgabe und ein weites Themenfeld ist?
Blogger Relations | Geh sterben!
„Was die eigentliche Herausforderung für die PR ist: Die Amateure zu identifizieren, bei denen es sich lohnt, zu investieren. (…) Denn was PR in Sachen Blogger Relations wirklich leisten kann, ist Aufbau-Arbeit“, schreibt Thilo Specht in seinem lesenswerten Abriss über ach so bemühte Blogger Relations. Und macht der PR-Branche eine Serie an konkreten Vorschlägen. Ansonsten blieben Blogger Relations Beziehungspflege mit Amateuren.
Journalismus | Für Google schreiben, heißt für den Leser schreiben
„Indem wir Google-optimiert schreiben, schreiben wir tatsächlich Leser-orientiert. Denn die Keywords für Google sind ja nichts weiter, als die am häufigsten gesuchten Begriffe unser potentiellen Leser“, schreibt Stephan Goldmann. Dabei geht es nicht um ein SEO orientiertes Schreiben. Vielmehr dienen Keywords dazu, die richtigen Leser zu erreichen.
Recht | FAQ zur Einbettung der Bilder von Getty Images
Seit wenigen Tagen ermöglicht es Getty Images, dass u.a. Blogs Bilder nutzen, das heißt hier für redaktionelle Zwecke einbetten, dürfen. Welche rechtliche Fallstricke dennoch damit verbunden sind, beschreibt Thomas Schwenke in seinem äußerst wichtigen Beitrag.
Facebook | Neue Tourismus Case Studies aus Deutschland
Wie lässt sich Facebook im Tourismus-Marketing effektiv einsetzen? Sehr vielfältig, wie die Facebook-Case Studies zu Lufthansa, Sixt, Thomas Cook und Sonnenklar.tv zeigen. Thomas Hutter hat die wichtigsten Fakten zusammengefasst.
Twitter | 70 bis 80 Prozent der Nutzer springen wieder ab
Wie relevant ist Twitter? Abgesehen von Momenten bei Oscar-Verleihungen und ähnlichen Events? Holger Schmidt hat sich die aktuellen Zahlen etwas detaillierter vorgenommen. Demnach sind u.a. nur noch 3% der ehemaligen Twitter-User im DACH-Raum heute auf Twitter aktiv.
Case Study | Die Kabel Deutschland Service Community
Wie wird eine Community eingeführt? Auf was ist dabei besonders zu achten? Philipp Hoffrichter hat die 1jährige Geschichte der Kabel Deutschland Community als festen Bestandteil des Kundenservices beschrieben. Spannend ist vor allem die Integration von Kunden als offizielle Experten und Moderatoren.
Können auch Banken Twitter für sich effektiv nutzen? Wie weisen sie am Besten darauf hin? Und ließe sich das nicht auch mit einem Versprechen verbinden? Dieses schöne Beispiel habe ich vor wenigen Tagen in Paris entdeckt.
Auf der zentralen Fensterscheibe wirbt die große Geschäftsbank Société Générale mit ihrem Twitter-Service:
Sie brauchen Hilfe? Schicken Sie uns Ihre Frage an twitter@SG_etvous, und wir antworten innerhalb von maximal 30 Minuten – während unserer Bürozeiten Montags bis Freitags von 9-19 Uhr.
Ich muss zugeben, dass ich selbst diesen Service – im Unterschied zu anderen Angeboten – noch nicht getestet habe. Trotzdem finde ich den Ansatz richtig, wenn sich Geschäftsbanken als Service-Unternehmen begreifen, das Kundenfragen nicht nur in der Filiale und am Telefon, sondern auch über Twitter oder andere Social Media Kanäle beantwortet.
Dass dieser Service auch genutzt wird, das zeigt allein ein schneller Blick auf den erwähnten Twitter-Account: 23.300 Follower, 20.000 Tweets, zahlreiche Dialoge und Antworten sprechen eine klare Sprache. Einzig wundert es mich, warum das 30-Minuten-Antwortversprechen auf dem Twitter-Account nicht erwähnt wird. Hier sind Unternehmen wie KLM mit ihren Zeitangaben schon einen Schritt weiter. Oder hakt es bei der Bank doch eher an der Vernetzung der klassischen mit der Online-Kommunikation?
Gleichzeitig birgt solch ein Service natürlich die Gefahr, dass gerade unzufriedene Kunden diesen offen nach außen getragenen Service dazu nutzen, ihrem Ärger freien Lauf zu lassen. Und was passiert gerade in wirklichen Krisensituationen? Hier wäre ich neugierig, ob auch dann noch alle Fragen inklusive Beschwerden wirklich beantwortet werden – und dies innerhalb von maximal 30 Minuten.
Wie gesagt: Ich finde diesen Ansatz hoch interessant. Gibt es in Deutschland auch Unternehmen, die so offen, in dieser expliziten Form und dazu in der Nicht-Online-Welt für ihren Twitter-Service werben? Inklusive eines Versprechens? Mir sind auf jeden Fall hierzulande keine bekannt. Oder hat jemand einen Tipp?
Public Relations | What is PR & How Does it Relate to Marketing & Social?
Was macht heute PR aus? Und wo sind Schnittstellen? Sarah Skerik von PR Newswire schreibt dazu: „At its core, PR today hasn’t changed – it’s still about influencing opinion and behavior.“ Nur der Mechanismus, Awareness aufzubauen und Meinungen zu beeinflussen, hätte sich dramatisch verändert. Auch wenn mich dieses „Meinung beeinflussen“ nie so ganz gefällt: Ihren Aussagen stimme ich zu – u.a. „PR is everywhere“.
Online Relations | 30 Top Tech-Blogs: Erste Schritte für Startup-PR
Welche Blogs sind für StartUps wirklich wichtig? Mike Schnoor hat nicht nur 30 wichtige, nationale wie internationale Tech-Blogs aufgeführt. Zusätzlich gibt er in seinem Beitrag wirklich gute Tipps, wie StartUps ihre Online-PR beginnen sollten – und wie nicht.
Studien | Fast jeder 2. Journalist recherchiert täglich mobil
news aktuell hat die Ergebnisse ihrer aktuellen Studie zum Recherche-Verhalten von Journalisten publiziert. Neben einigen positiven Ergebnissen erschreckt mich die Umfrage „Recherche 2014“ an einer Stelle doch ganz gewaltig: Nur 13% setzen auf RSS-Feeds. Wollen Journalisten nicht effektiv arbeiten?
E-Mail-Marketing | Checkliste für den perfekten Newsletter
Eine gute Checkliste aus 8 Punkten hat das E-Mail-Marketing-Forum publiziert. Diese einfachen Tipps helfen dabei, seinen E-Mail-Newsletter ein Stück weiter zu optimieren.
Facebook | „Fake Likes“: Klickfarmen bringen Anzeigensystem aus Gleichgewicht
Gerade durch den verschärften Facebook-Algorithmus sind viele Unternehmen gezwungen, Facebook-Ads für eine Sichtbarkeit zu schalten. Doch bringen diese etwas? Martin Weigert weist auf das sehenswerte Video des renommierten Videobloggers Derek Muller hin, der auf den weiterhin massiv vorhandenen Klickbetrug gerade bei gekauften Ads hinweist.
Twitter | Ein Missverständnis namens Twitter
Vor ein paar Tagen hat Twitter enttäuschende erste Quartalszahlen vorgelegt. Überraschend war dies keineswegs. Doch worin liegen die Gründe, dass Twitter nicht das 2. Facebook ist und wird? Ich bin selbst auf Spurensuche gegangen – und habe ein paar Aspekte zusammengetragen.
Case Study | ROI-Frage ist irrelevant: Social-Media-Strategie der Krones AG
In diesem ganz interessanten Beitrag erfährt man mehr über die Social-Media-Strategie der Krones AG: Über Hintergründe, bisherige Schritte und Ziele und die – kaum existente – Frage nach dem ROI.
Case Study | Social Media Best Case: Deutsche Bahn
Gerne wird im „echten Leben“ auf die Bahn eingeschlagen. Dagegen gilt sie im Social Web als eines der Unternehmen mit wirklich gutem und manchmal locker-leicht geschriebenem Service. Einige aktuelle Momente hat Kai Thrun in seinem Beitrag herausgepickt.
Case Study | Great Stories: Die Airport und Museum Battles zum Superbowl 2014
Es gibt immer wieder grandiose Projekte im Social Web, an denen ich mich richtig erfreuen kann. So wie diesen Ideen anlässlich des Superbowl 2014: Die Battles der Flughäfen und der Museen aus Denver und Seattle. „
Tool | Share Tally | How Many Social Shares Does My URL Have?
Sehr schönes Tool: Wie viele Shares, Likes, Plusse, Pins, LinkedIns etc. hat ein Beitrag erhalten? Einfach URL eingeben und auf die übersichtlichen Ergebnisse warten.
Vor ein paar Tagen hat Twitter die ersten Quartalszahlen seit dem Börsenstart vorgelegt. Und die Anleger waren wenig begeistert. Ein zu langsamer Nutzeranstieg um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf 241 Millionen, reale Verluste bei den Timeline-Ansichten führten zu einem knapp 25 prozentigen Verlust beim Börsenwert. Die Hoffnungen auf ein Facebook Number 2 haben sich nicht erfüllt. Und sie werden sich auch nicht so schnell erfüllen. Das sollte eigentlich jedem klar sein. Denn Twitter ist anders. Wie anders? Und verstehen dies alle?
Twitter-Chef Dick Costolo hatte die Reaktion der Aktionäre und die darauf folgende vernichtende Kritik schon voraus gesehen. Sein Lösungsansatz: Twitter muss einfacher werden, ohne aber die bisherigen Heavy-Nutzer – in Deutschland laut ARD-ZDF-Onlinestudie gerade mal 270.000 tägliche Nutzer – zu verschrecken. Schließlich tragen diese bisher Twitter.
Eine seiner angedeuteten Ideen: Twitter bekommt eine – hoffentlich parallele – Timeline, die nicht die Beiträge nach Aktualität sondern Themen aufführt. Dass dies bereits heute möglich ist, wird jedem Listen-Nutzer bekannt sein. Nur wer kennt und nutzt diese wirklich, abgesehen von den Heavy-Nutzern?
Außerdem will er einen seit Jahren üblichen Ansatz aus den anderen Sozialen Netzwerken übernehmen: Den Adressabgleich. Jeder, der sich derzeit bei Facebook, Instagram, WhatsApp & Co. anmeldet, erhält von Anfang an die Option, sich anzeigen zu lassen, welche seiner Netzwerkfreunde, seiner E-Mail- und Telefonkontakte das Netzwerk bereits nutzen. Und bei Twitter? Neu-Nutzer bekommen vorwiegend US-Promis und bekannte Firmen-Accounts vorgeschlagen, mit denen nicht nur Newbies kaum etwas anfangen können. Würde dieser – weg vom Broadcast- hin zum Friendship- – Ansatz Twitter näher an die Massen der anderen Netzwerke heranrücken, etwas weniger elitär denn massentauglich werden? Vermutlich.
Was soll ich mit Twitter anfangen?
Doch meiner Einschätzung nach geht das Missverständnis noch weiter. In meinen Workshops und Coachings bekomme ich immer wieder die Frage, was man mit Twitter anfangen könnte. Während fast alle bei Facebook, viele bei Instagram sind, ist die Zahl der Twitter-Nutzer unter den aus- und weiter zu bildenen Kommunikationsexperten gering. Gerade 10 Prozent nutzen Twitter schätzungsweise wirklich. Weitere 20 Prozent haben es mal probiert, es dann aufgegeben und sind nicht mehr wiedergekommen – ein weiteres Kernproblem von Twitter. Der Rest fragt sich: „Was soll ich mit Twitter„? Auch wenn diese Beobachtungen keineswegs repräsentativ sind, glaube ich trotzdem, dass genau in dieser Frage ein großes Twitter-Problem liegt. Bei Facebook tauscht man sich mit seinen Freunden aus, findet alte Freunde wieder und lernt dazu ein paar Unternehmen kennen – ob zu Servicezwecken, als Schnäppchenjäger oder als Gewinnspiel-Nomade. Aber was soll und kann ich genau mit Twitter anfangen? Bei was hilft es mir? Und über was soll ich überhaupt twittern?
Als Journalist wurde ich immer angehalten, meine angedachte Geschichte in einem Satz vorzustellen. Beispielsweise: „Ich will eine Geschichte über die aktuellen Trends im Online-Journalismus schreiben.“ Oder: „Meine Story ist ein Portrait über die erste deutsche Medaillengewinnerin, die noch heute lebt.“ Doch wie heißt dieser kompakte Küchenruf bei Twitter? Wenn ich Twitter erkläre, dann beschreibe ich meist die vielen Möglichkeiten, die Twitter bietet: Service, Personal Branding, Antwort auf Fragen, Beobachtung der Konkurrenz etc.. Twitter sei ein grandioses Nachrichtenmedium, Themenseismograph, Feedbackkanal aber auch eine tägliche Inspirationsquelle, so einige meiner Lobpreisungen. Nur ist diese Aussage wirklich wegführend? Oder ist sie für Newbies nicht eher verwirrend? Brian Solis beschrieb Twitter vor ein paar Jahren damit, dass es sich weniger um ein soziales Netzwerk, denn „a series of interconnected social nicheworks“ handelt. Ist solch eine Aussage wirklich massentauglich, anziehend und Lust machend? Oder steckt nicht gerade in diesem „Alles aber nichts Konkretes“ das Kernproblem?
Twitter braucht eine klare Definition
Wenn ich darüber nachdenke, dann wird mir immer klarer, dass Twitter künftig viel klarer betonen muss, was Twitter ist und was es bieten kann. Ob in einem kompakten Satz oder in einer breiten Kampagne aus vielen in einem Netzwerk zusammengesetzten Aussagen. Es muss heraustreten aus diesem kleinen und oft wirklich feinen Netzwerk der Medienmacher, Kommunikationsleute und Marketingexperten, der Politiker und Promis und sich der Masse offensiv öffnen. Es muss sich quasi von der Geliebten einiger Kommunikationsexperten zu einer Liebeswiese der Menschen entwickeln, die sich dort gerne und regelmäßig zum quatschen und kuscheln treffen. Nur dann wird es der Masse an Menschen aufzeigen können, wobei ihnen Twitter alles helfen könnte. Dies muss sich wiederum in einer deutlich offensiveren Plattformstrategie widerspiegeln, wie es der große Bruder Facebook gerade aktuell vormacht.
Ansonsten wird Twitter weiterhin das Netzwerk der Networker, der Multiplikatoren und auch der Wichtigtuer bleiben. Vielleicht ist dies aber gar nicht so schlimm. Im Gegenteil. Nur die Anleger werden kaum glücklich sein. Aber die hätten es auch schon früher wissen sollen, das Twitter nicht Facebook heißt und dass eine Bewertung zum Börsenstart von 36 Milliarden Dollar dem Netzwerk nicht angemessen ist. Obwohl: Wie heißt nochmals dieses blaue Netzwerk, das nach dem Börsenstart so stark abgestraft und von so vielen belacht wurde, und das gerade die besten Quartalszahlen überhaupt vorgelegt hat? Ach ja, Facebook. Aber bei denen weiß man ja auch jeder, was er dort machen kann.
Gefunden via @mediabistro
Derzeit wird viel darüber diskutiert, ob und wie stark Facebook unter den jüngeren Nutzern an Unterstützung und damit auch Bedeutung verliert. Ich bin mir nur nicht sicher, ob derzeit dazu die wirklich wichtigen Fragen gestellt werden. Einige will ich in diesem Beitrag mal aufgreifen und zur Diskussion stellen.
Wenn über den Rückgang der Facebook-Nutzung unter Jugendlichen gesprochen wird, dann wird insbesondere die aktuelle Umfrage von Piper Jaffray (siehe Abb.) herangezogen, bei der 8.650 US-Teenager im Alter von durchschnittlich 16 Jahren befragt wurden.
Das Ergebnis: Bei der Frage nach den „Preferred Social Network“ hat Facebook stark verloren und ist hinter Twitter zurückgefallen – gleichauf mit Instagram. Google+, Tumblr und Pinterest spielen bei den US-Jugendlichen überhaupt keine Rolle – sogar mit fallender Tendenz.
Bei der Vorstellung der aktuellen und positiven Facebook-Nutzerzahlen räumte auch CFO David Ebersman ein: “Our best analysis of youth engagement in the U.S. reveals that usage of Facebook among U.S. teens overall was stable. (…) We did see a decrease in daily users specifically among younger teens.”
Unterscheidung zwischen nutzen und lieben
Wenn ich andererseits die Zahlen des Pew Internet & American Life Project näher betrachte, so fällt mir dort sofort auf, dass die Teens keineswegs Facebook aufgegeben haben. Ganz im Gegenteil: Die Zahl der Facebook-Nutzer hat im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent sogar zugenommen – wenn auch deutlich geringer als bei Twitter und Instagram. Wenn man berücksichtigt, dass die Pew Internet-Zahlen aus dem Herbst 2012 stammen, so müsste diese Veränderung bei der Teenager-Facebook-Nutzung also im Verlauf dieses Jahr 2013 passiert sein.
Folglich frage ich mich, ob es einen Anlass gab, der zu dieser Entwicklung geführt hat? Oder muss ich vielleicht zwischen „preferred social network“ und „accounts in a social network“ unterscheiden? Das heißt, dass zwar die Teenager weiterhin ihren Facebook-Account führen und auch neue einrichten, dieses Netzwerk aber nicht mehr so sexy finden und sich parallel nach etwas neuem umsehen. Eine Antwort könnten hier beispielsweise repräsentative Zahlen zu gelöschten Facebook-Accounts unter Jugendlichen oder aber auch die Entwicklung der Nutzungsdauer von Facebook geben, was ich aber beides nicht entdecken konnte. Gibt es dazu konkrete Zahlen?
Warum auf Teenager ausrichten
Ob Facebook überhaupt für Teenager interessanter werden will, ist eine ganz andere Frage. Teenager sind für Facebook sicherlich eine wichtige Zielgruppe, gerade als Trendgeber und Multiplikator. Doch bringen sie dem börsennotierten Unternehmen wirklich so viel Umsatz und Werbeeinnahmen? Ist es also da überraschend, dass momentan ganz andere Nutzergruppen – unter anderem ältere Frauen ab 50 Jahren – das Wachstum von Facebook hochtreiben? Nicht wirklich.
Vor allem aber: Es gibt wohl kaum eine andere Altersgruppe, die so schnell ihre Plattformen und Gewohnheiten wandelt und ihren Freunden oder auch Stars auf deren neue Plattform-Errungenschaften folgt. Gestern Facebook, heute die Facebook-Tochter Instagram und das extrem wachsende Foto-Netzwerk Snapshot. Und morgen? Was würde passieren, wenn Justin Bieber & Friends plötzlich ein ganz anderes Netzwerk lieben würden? Würden ihre Teenager-Fans nicht sofort mitwandern? Ich glaube ganz sicher ja. Und alle würden von der Flucht aus Instagram und Snapchot sprechen und schreiben.
Die Sieger sind die „Other“
Noch eine andere Anmerkung zur Piper Jaffray Umfrage: Hat sich jemand mal die Zahl der „Other“ angesehen? Ein Wachstum um 13 Prozent innerhalb von einem halben Jahr – und damit bereits auf Platz 4 der „preferred Social Networks“. Wirklich beachtlich. Doch welche Sozialen Netzwerke verbergen sich hinter dem Begriff „Other“? Snapchat und andere? Dies wäre auf jeden Fall hoch interessant zu wissen.
Denn in Wirklichkeit sind diese „Other“ die „Gewinner“ dieser Umfrage. Sie geben den Trend für die nächsten Monate und das nächste Jahr vor. Und sie zeigen eines: Die Zersplitterung der Social Network wird sich weiter verstärken, da sich gerade junge Zielgruppen auf immer mehr Netzwerken parallel aufhalten bzw. zwischen ihnen wechseln. Genau dies stellt auch die wirkliche Herausforderung bei den kommunikativen Aktivitäten dar.
In den letzten Monaten versuchen sich immer mehr Unternehmen an eigenen Twitter-Service-Kanälen, natürlich inspiriert von Angeboten wie @telekom_hilft, @db_bahn oder @amazonhelp. Beispielsweise versucht sich seit diesem Monat auch die TUI an solch einem Kanal – wenn auch noch ganz in den Anfängen. Einige dieser Kanäle hatte ich Ende letzten Jahres selbst getestet und darüber kompakt hier im Blog berichtet.
Bei meinen Tests machte ich meist durchaus positive Erfahrungen, wenn es teils auch an der internen Kommunikation etwas haperte. Kein Wunder also, dass diese Service-Angebote von Nutzern verstärkt genutzt werden, was sich an der wachsenden Zahl der Tweets und Follower ablesen lässt. Bei einigen habe ich aber meine Zweifel an ihrer Wirksamkeit und Sinnhaltigkeit.
Ein Beispiel: In der letzten Zeit ärgere ich mich immer mehr über Unternehmen, die mir ohne Erlaubnis E-Mail-Werbung zusenden (Anmerkung: Nach meinem Eindruck hat sich dies in letzter Zeit verstärkt.). All diesen empfehle ich diese Richtlinie – hoffentlich bald wieder in der aktuellsten Version – als informative Pflicht- und Nachtlektüre, damit die Ergebnisse tief im Kopf verankert bleiben. Eines Morgens spammte mich die Deutsche Bank mit einem nicht bestellten und damit unerlaubten Newsletter. Da das Unternehmen gleichzeitig einen Twitter-Service-Account betreibt, meldete ich mich dort mit meiner Beschwerde:
Daraufhin entwickelte sich ein interessanter Dialog: Während die Deutsche Bank mir riet, ihrem Service per E-Mail (online.service@db.com) das ganze Problem zu schildern, ging ich davon aus, dass dies per Twitter möglich wäre und sie mich aus dem Verteiler nehmen würden. Schließlich war ja – durch die unerlaubte E-Mail – meine E-Mail-Adresse dem Unternehmen bekannt. Ich bot an, dass ich diese zur Erinnerung sogar per DM senden würde.
Und dann kam die Antwort, die mich richtig verwirrte:
Okay, der Link führt zum Twitter-Profil. Und dort steht standardmäßig nur: „Bitte senden Sie keine persönlichen Daten oder Aufträge!“ Doch abgesehen davon: Für was gibt es dann diesen Twitter-Service, wenn das eigene Team Kunden nicht aktiv helfen darf? An dieser Stelle war mein Vertrauen erlöscht, schnell und problemlos zu einer Lösung zu kommen.
Mein Nachdenken richtet sich in keiner Form gegen die Personen, die auf meine Anfrage geantwortet hatten. Meine – wechselnden – Twitter-Ansprechpartner reagierten alle sehr freundlich und prompt. Doch in mir drin grummelt es, was ich von solch einer Hilfe verstehen soll. Anders gesagt: Ich frage mich schon nach dem tieferen Sinn solcher Service-Accounts, wenn sie nicht über den selben Kanal helfen können, denn:
Oder aber: Erwarte ich einfach zu viel von diesen Servicekanälen?
Wie gesagt, ich bin in meiner Meinung etwas zerrissen. Nur heißt Service für mich doch auch „Service“ und nicht „halber Service“. Wer einen Service-Account anbietet, sollte daher diesen Kanal nicht als Alleinangebot sehen, sondern mit seinen weiteren Kommunikationsangeboten ganz eng vernetzen. Nur so können wir als Nutzer und Kunden zufrieden gestellt werden. Oder stehe ich mit dieser Ansicht alleine da?
Strategie : The Adaptive Digital Strategy Framework
Im Blog von Brian Solis hat Andrea Vascellari ihr Adaptive Digital Strategy Framework vorgestellt, ein interessantes Modell zur Planung und zum Management von Digital Communication Projekten. Gerade ihr Macro Level inklusive der Einflussfaktoren gefällt mir persönlich hervorragend.
Studien : ROI von Social Media
Auf der Suche nach dem Return on Social Media nennt die Universität St. Gallen ihre umfangreiche Studie. Darin untersucht sie – teils in Fallstudien -, wie sich Erfolge und Chance im Social Web messen lassen und bisher gemessen wird. Gutes Anschauungsmaterial.
Studien : WeberShandwick-Study zum Social CEO
Wie wesentlichen 7 Punkte einer CEO-Kommunikation im Social Web hat eine Studie von Weber Shandwick zusammengefasst. Dazu wurden 630 Führungspersönlichkeiten großer Unternehmen (über 500 Mio. US-Dollar Umsatz) befragt, wie sich CEO partizipieren sollten. Das Ergebnis ist eine nützliche Richtlinie.
Studien : Goldmedia vergleicht die wichtigsten Pressedienste in einer Übersicht
Tipp für den Versand der nächsten Pressemitteilung über einen Service: Goldmedia hat 8 Presseversender – news aktuell, pressetext, Meltwater, Zimpel etc. miteinander verglichen – u.a. nach Kontaktzahlen, Medienabdeckung und Preisen.
Public Relations : Hat PR eine Zukunft? Thomas Mickeleit im Pressesprecher
„Der PR kommt das Geschäftsmodell abhanden und sie tut sich schwer damit, neue Modelle zu erschließen“, schreibt Thomas Mickeleit von Microsoft im Pressesprecher: Die Journalisten als bisherige PR-Multiplikatoren gehen verloren, der Dialog mit „Peers“ wird immer wichtiger, das Marketing drängt hinein. Sein Lösungsansatz: PR müssen sich zum Content-Hub entwickeln – mit Content Marketing über eigene Plattformen per Storytelling.
Data Journalism : Visualisierungen & Daten zur Bundestagswahl 2013
Angesichts der Bundestagswahl 2013 hat der Datenjournalist Lorenz Matzat einige Beispiele aufgeführt, wie u.a. Medien und andere journalistische Medien Nichtwählerströme, Kabinett-Biografien oder auch Parteipositionen visualisieren.
Journalismus : Wie wir nach vorne denken sollten. 8 Thesen zur Zukunft
„Nach Qualität zu streben, ist essentiell für die Zukunft, aber Qualität kommt nicht von selbst oder per Akklamation. Sie muss den Lesern täglich neu bewiesen und erarbeitet werden“, schreibt SZ.de-Chef Stefan Plöchinger in seinem wieder lesenswerten wie langen Blog-Beitrag. Sein Lösungsansatz: Medien müssen individuelle Visionen entwickeln, als starke Marke in den Kanälen auftreten, ihr Publikum besser kennen lernen – und auch Journalismus als Dauerbaustelle begreifen. Nur so ließen sich die beiden Kernfragen „Was ist jetzt los? Was war heute wichtig?“ beantworten.
Tipps : Best Twitter Practices
Das Blog socialmedia today hat 13 wirklich gute Tipps gerade für Twitter-Anfänger publiziert, die aber auch für Profis wirklich nachlesenswert sind. Kleine Ergänzung zum Punkt 8: Für ein zeitversetztes Posten inkl. direkter Bilder-Ansicht lässt sich buffer perfekt nutzen.
Strategie: Von Social Media zum Social Business
Worin unterscheidet sich Social Media vom Social Business? Und wie führt der Weg dorthin? Christian Henner-Fehr hat eine aktuelle Studie zur Social Medianutzung von Kulturbetrieben zum Anlass genommen, sich mit den Rahmenbedingungen für Social Media zu beschäftigen und ist dabei wieder – wie auch ich gerne – auf Charlene Li und Brian Solis gestoßen, die die wichtigsten Punkte kompakt zusammengefasst haben.
Recht: Teilen im Netz – oder die rechtlichen Grenzen und Gefahren
„Sharing is Caring“ lautet ein erfolgsversprechender Spruch gerade in Zeiten des Social Web. Doch ist das Teilen von nutzergenerierten Inhalten zulässig? Nur unter bestimmten Umständen, schreibt Thomas Schwenke, und beschreibt detailliert Grenzen und Gefahren bei der Verwendung von User Generated Content.
Digital Storytelling: „Rotkäppchen bleibt Rotkäppchen“
Was ist Storytelling im digitalen Zeitalter? Ein Hype? Christian Riedel von Three Headed Monkeys sieht darin „das Bedürfnis, dass einen Inhalte emotional berühren“. Das heißt: Geschichten zu erzählen, die auch Gefühle vermitteln können, wie er im interessanten Interview auf Vocer genauer beschreibt.
Digital Storytelling: Wo liegen die Potentiale für Organisationen
narrata hat eine neue Studie von Latitude analysiert, welche Erwartungen User an das Storytelling der Zukunft haben. Danach besteht das Storyerlebnis künftig auf den 4 Eckpfeilern tiefer eintauchen, Einfluss auf Geschichte nehmen, mit Plattformen und dem realen Leben vernetzen und Einfluss auf das eigene Leben erfahren.
Twitter: Die Bruchlandung von British Airways wegen eines verlorenen Koffers
Warum konnte sich ein Fehler so negativ auswirken? Welche groben Fehler in der Social Media Kommunikation wurden v.a. in diesem Fall begangen? Kai Thrun hat sich das BritishAirways-Debakel um einen verlorenen Koffer genauer angesehen. Ein Leerstück.
SEO: So sehen natürliche Links aus
Links sind weiterhin ein wichtiges Gut im Internet – und für die Suchmaschinenoptimierung. Aber vor allem dann, wenn sie auf natürliche und legale Art gesetzt werden. Jochen Mai hat einen hervorragenden Beitrag beschrieben, wie natürliche Links aussehen und dies anhand von Beispielen verdeutlicht. Wenn sich doch alle danach richten würden ….
Video SEO: Vergebenes Potential?
Auf dem Sistrix-Blog wurde auf die Chancen von Video SEO und die Notwendigkeit der Optimierung hingewiesen. Der Grund: Die Einbindung von Video-Snippets via YouTube in die Suchergebnisse erreichen hohe Ergebnisse beim Eye-Tracking und (teils) auch bei den Klickraten.
Im Rahmen meiner Seminare werde ich öfters nach einem Hilfsleitfaden für Twitter gefragt. Für viele Privatpersonen wie auch kleine und mittelständische Unternehmen bleibt Twitter nach wie vor ein Buch mit 7 Siegeln, was sich wiederum in der fehlenden Twitter-Begeisterung in Deutschlands Breite widerspiegelt, wie statista und andere mit ihren Zahlen regelmäßig aufzeigen. Da leider für viele mein eigenes Buch „Online Relations“ als reiner Twitter-Helfer zu umfangreich ist, werde ich irgendwann wohl selbst einen kleinen Leitfaden schreiben dürfen. Für die Zwischenzeit habe ich aber einen ersten Ersatz gefunden.
Denn ein praktisches Büchlein für die Hosentasche hat Michael Rajiv Shah mit „Twitter für Einsteiger“ geschrieben. Auf 170 Seiten im handlichen A6-Format liefert der Wiener Social Media Coach und Berater (@networkfindercc) einen schnellen, gut lesbaren Ein- und Überblick, was Twitter ist und wie sich gerade Beginner an Twitter herantasten sollten.
Im Kapitel „Pimp your Twitterprofil“ (Mhhh, ist denn plötzlich alles „gePimpt“?) zeigt er schrittweise auf, wie ein Twitter-Profil aufzubauen ist, was dabei besonders zu beachten ist und welche Hilfsmittel existieren, um neue Twitterer unter seinen bisherigen Freunden oder unter noch fremden Personen zu entdecken. Anhand mehrerer Best-Practice-Beispiele – Profis werden die meisten gut kennen – zeigt der Autor, welchen Nutzen Twitter bringen kann und wie Rituale wie #FF oder das Bedanken (oder nicht) für Retweets und Erwähnungen zum Network-Aufbau beitragen können.
Berechtigterweise räumt er dem Thema Follower-Aufbau ausreichend Platz ein: Wie benutze ich Twitter als Recherche-Werkzeug? Wie funktioniert eine Umkreissuche? Welche Chancen bieten gerade Listen, also eines meiner Lieblingsthemen? Und: Wie nützlich sind hierzu Social Media Dashboards wie Hootsuite und Tweetdeck (Bottlenose.com hätte prima noch dazu gepasst) sind zentrale Fragen, die schrittweise beantwortet werden.
Nicht ganz überzeugen mich die vorgestellten Monitoring-Tools: Die lange Zeit wirklich guten socialbro.com und crowdbooster.com sind leider inzwischen nur noch 1 Monat kostenlos, thetwitcleaner.com und twunfollow.com offline. Aber dies ist mehr ein Zeichen für den schnellen Gang der (Twitter-)Dinge. Zudem fehlen mir einige Twitter-Helfer wie twitsprout.com, twopcharts.com und insbesondere tame.it. Vielleicht wären diese aber zu komplex für so ein Büchlein gerade für Einsteiger. Das Abschlusskapitel „Twitter-Alltag“ dreht sich um offen gebliebene Fragen wie Erfolgsmessung, Zeitmanagement und Strategie, wobei gerade dieser letzte Punkt im Buch leider etwas zu kurz kommt.
Fazit: „Twitter für Einsteiger“ ist ein praktisches, flott geschriebenes Büchlein, das Twitter-Neulinge während ihrer ersten Schritte in ihrer Hosentasche mit sich tragen sollten. Kleines A6-Format, gute Schreibe, klarer Fokus auf Einstieg und ein Preis von 6,95 Euro machen es zur praktischen Einsteiger-Lektüre. Fortgeschrittene Twitterer werden viele bekannte Themen und Fragen wiederfinden. Wirklich Neues werden sie dagegen nicht so viel für sich entdecken.
Fakten: Michael Rajiv Shah: Twitter für Einsteiger: Social Media Minis, Pearson; 2013