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Freitägliche Gedankenspiele zu Online Relations vom 30. März

Schon wieder ist Freitag. Wie die Zeit doch rast. Hier noch etwas Lesestoff für das – leider – graue Wochenende.

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Entwicklung der Medienlandschaft
Prof. Thomas Pleil von der Hochschule Darmstadt gehört zu den Vordenkern der hiesigen PR-Branche. Dem PR-Journal hat er ein längeres Interview gegeben und dort zu den Veränderungen der Medienlandschaft und des Medienkonsums durch das Social Web sowie zu den Herausforderungen für Unternehmen und Medien Stellung bezogen.

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Die Zukunft des (Online-)Journalismus
Auf vocer hat Stefan Plöchinger, Chef von Sueddeutsche.de, ein Plädoyer für die Bedeutung des Onlinejournalismus publiziert. „1+1+1=so viel mehr als 3“ sollte sich jeder angehende wie aktive Journalist genau durchlesen. Kernaussage: „Wir müssen den Leuten, die unseren Journalismus bezahlen sollen, mehr bieten als die Summe der einzelnen Teile.“

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100.000 Pinterest-Besucher in 7 Tagen
Wie funktioniert eigentlich das Pinterest Viral-Phänomen? Anhand eines eigenen Beispieles „100.000 Besucher in 7 Tagen“ stellt Pascal Landau Pinterest als nützliche Traffic-Quelle zur Integration in die Online Marketing Strategie vor.

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Der Dax im Social Web
Wie halten es die deutschen Dax-Unternehmen mit dem Social Web? Focus-Redakteur Holger Schmidt gibt einen Überblick über die Strategien und Erfahrungen der Unternehmen mit den sozialen Medien – inklusive 15 kurzer Case Studies.

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Social Media Guidelines per Video
Dörte Giebel hat die unterstützenden PR-Videos zu den Social Media Guidelines von Tchibo und Deutscher Bahn miteinander verglichen; und sie kommt zu einem klaren Sieger.

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Individueller YouTube Channel
Seit März gibt es für alle YouTube-Channel das neue Design. Cordie-Design gibt einen schrittweisen Einblick in die wichtigsten Funktionen und Möglichkeiten.

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Besserer Einblick in die eigenen Google-Activities
Nutzer mit Google-Account erhalten künftig einen zentralen Einblick in ihre Google-Aktivitäten – Mail, Websuche, Latitude (wer nutzt das eigentlich …). Ein netter Überblick – wenn auch mit kräftigem Ausbaupotenzial.

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Noch ein „Danke“ zum Abschied
Heute verabschiedet sich Jörg Wittkewitz von seinem Job als Redaktionsleiter bei den Netzpiloten. Als Antwort auf seinen Beitrag (herrlich wie die URL aus 2,5 Jahren gleich 25 Jahre macht !) kann ich nur sagen: Danke Jörg für alles und bitte bis ganz bald!

Warum ich Datenjournalismus so spannend finde

Innerhalb der letzten zwei Jahre bin ich ein immer größerer Fan des Datenjournalismus geworden. Es ist meiner Meinung nach ein hoch spannendes Format, um Inhalte visuell umzusetzen und auch größere Zahlen- und Faktenmengen verständlich zu machen; schließlich zählt auch diese Übersetzer-Funktion zu den Kernaufgaben des Journalismus. Zu Anfang hatte mich meist die grandiose Webseite Interactive Narratives auf internationale Beispiele gestoßen. Ganz allmählich haben sich aber auch deutsche Medien mit den Chancen des Datenjournalismus auseinandergesetzt und diesen teils – wie Die Zeit oder die taz – in ihr Redaktionskonzept integriert.

Diesen positiven, wenn auch nur langsam wachsenden Trend nehme ich zum Anlass, um einen kleinen Überblick über positive – und vor allem auch mal deutsche – Beispiele im Datenjournalismus zu geben, die mir neben Guttenplag und ähnlichen Initiativen aufgefallen sind. Wer selbst weitere positive Beispiele kennt, kann diese gerne in den Kommentaren ergänzen.

Wer etwas Hintergrundwissen zum Thema sucht, dem kann ich u.a. das Blog Datenjournalist, das Magazin onlinejournalismus.de, die Präsentation inkl. Geschichte des Datenjournalismus von Julian Ausserhofer, die Linkliste von Ulrike Langer und besonders die Leseliste von Florian Gossy empfehlen.

Beispiele in Deutschland

DIE ZEIT: Überblick über Todesopfer rechter Gewalt in den Jahren von 1990 bis 2011

DIE ZEIT: Reise durchs Leben des Grünenpolitikers Malte Spitz auf Basis der Vorratsdaten seines Handys sowie Social Media Aktivitäten

DIE ZEIT: Veränderung der Altersstruktur in der deutschen Gesellschaft von 1950 bis 2060

TAZ: Fluglärm-Karte als Visualisierung der Anwohnerbelastung durch den neuen Flughafen Berlin Brandenburg

SPIEGEL ONLINE: Dokumente und Todeszahlen zum Irak-Krieg auf Basis der Irak-Protokolle 2004-2009

SPIEGEL ONLINE: Transparente Sicht auf die Abgeordneten: Alter, Familienstand, Nebeneinkünfte, Ausschüsse etc. per Bundestagsradar

SÜDDEUTSCHE: Live-Karte mit Überblick zu aktuellen bzw. vergangenen Verspätungen der Deutschen Bahn im Fernverkehr

OFFENER HAUSHALT: Detaillierte Visualisierung des Bundeshaushalts inklusive der Ausgabenverteilung auf Ressorts von 2006-2011

FRANKFURT GESTALTEN: Visualisierung des Haushalts der Stadt Frankfurt sowie der Frankfurter Lokalpolitik als Themenkarte

Weitere internationale Beispiele
Auf internationaler Ebene setzt der Guardian mit seinem Datablog immer wieder Maßstäbe. Generell finde ich diese Beispiele spannend:

Weitere Quellen:

Auf der Suche nach der professionellen Medienarbeit

Liebe beauftragte PR-Agentur, liebes beauftragende Unternehmen,

wenn Sie Journalisten und Bloggern Pressemitteilungen schreiben, dann sollten Sie stets Wert auf Professionalität legen. Dazu gehört auch ein klares Intro in der Mail, über was es in dieser Pressemitteilung geht. Beschreibung des Intro zu einer Pressemitteilung einer Tourismus-OrganisationWetters, der Landschaft und des Vogel-Lebens ist zwar hübsch zu lesen, hat aber hier wirklich nichts zu suchen. Noch besser wäre es übrigens gewesen, wenn Sie die Pressemitteilung gleich in die Mail gesetzt hätten und auf dieses Intro ganz verzichtet hätten. So geht es auf jeden Fall gar nicht.

Wenn ich dieses Intro und Ihre beigefügte Pressemitteilung lese, dann verstehe ich schon, warum wir das Coaching-Projekt PR-Trainings einst entwickelt haben und es bis heute notwendig ist. Vielleicht wäre das ja auch was für Sie.

Ansonsten werde ich mir Gedanken machen müssen, ob ich in diesem Blog nicht eine kleine Serie über die richtige Redaktion und den korrekten Versand von Pressemitteilungen beginnen sollte – gerade in unserer heutigen Social Media Welt.

Beste Grüße Ihr

Dominik Ruisinger

Freitags-Gedankenspiele zu Online Relations vom 23.03.2012

wieder ist es Freitag, und wieder gibt es von mir etwas Lesestoff für das Wochenende – sofern noch nicht bekannt.

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ROI-Messung per Google Analytics
Bisher ließ sich Google Analytics zur Besucheranalyse – jetzt sollen sich bald die Sozial Media Aktivitäten messen lassen. Die karrierebibel hat den alten, neuen Monitoring-Dienst etwas genauer unter die Lupe genommen.

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Krisenkommunikation kompakt
Wie kann ich Krisen vorbeugen? Und im Ernstfall reagieren? Diesen Fragen hat sich Kerstin Hoffmann angenommen und einen kompakten Leitfaden Krisen-PR geliefert, der sich hier kostenlos herunterladen lässt. Danke dafür!

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Strategisches Social Media Monitoring
Wie funktioniert Social Media Monitoring? Wie geht man an dieses Thema heran? Die Monitoring-Expertin Stefanie Aßmann zeigt in einem Beitrag die richtige Vorgehensweise und schlägt dazu die wichtigsten Tools vor.

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Monitoring zum Selbermachen
Zahlreich sind die Werkzeuge für ein Social Media Monitoring, die u.a. im Wiki medienbewachen.de gesammelt sind. Aber auch jeder Einzelne kann sich ein kleines Dashboard basteln. Wie das geht hat das DampfLog beschrieben.

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SEO mit Wachstum
Kaum ein Unternehmen kann sich mehr leisten, SEO zu vernachlässigen. In einem Beitrag fasst Natascha Ljubic die wichtigsten Ergebnisse einer Studie zu SEO Rankingsfaktoren zusammen.

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Pinterest in der Praxis
Wie können Marken Pinterest für sich nutzen? Über Julian Grandke bin ich auf diese Kampagne von kotex gestoßen, die mit kreativen und persönlichen Geschenken 50 Frauen glücklich machte, was diese wiederum der Welt erzählten.

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Zentrale für Social Media Profile
Keine Lust, jedes Sozial Media Profil einzeln zu aktualisieren? Egal ob Bio, Passwort, E-Mails, Profilbild etc.? blisscontrol ist ein praktisches Tool, um von einer zentralen Plattform aus die eigenen Social Media Profile zu überarbeiten.

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Twitter-Tools fürs Wochenende?
Nicht am Wochenende vor? Das Blog DailyTekk hat eine Liste seiner Top100-Twitter-Tools publiziert. Und auch wenn nicht alle relevant sind, interessante Stunden kann man damit ganz sicher verbringen.

Nicht mehr glücklich mit AirBnB

AirBnB ist eigentlich eine schöne Sache: Privatwohnungen bzw. -zimmer suchen, eine große Auswahl finden, hübsche Bilder und Beschreibungen durchgehen, sich für eine Wohnung entscheiden – und glücklich mieten, tageweise oder wochenweise, ganz wie gewünscht. Oder auch sein eigenes Apartment für einen horrenden Preis selbst anbieten, um auf der Straße lebend seinen nächsten Urlaub zu finanzieren. Nein, das natürlich nicht. Also ein Deal, bei dem alle glücklich sind. AirBnB habe ich auch immer den Rivalen 9flats.com oder wimdu.com vorgezogen, da die Auswahl – so meine Erfahrung – größer war, die Navigation userfreundlicher und ich generell kein Freund von Klonen bin.

So bin ich auch wenig überrascht, dass sich AirBnB extrem positiv entwickelt hat, wie sich bei Social Media Statistiken prima nachvollziehen lässt. Doch langsam bekommt dieses Konzept in meinem Kopf seine Risse, die für die Zukunft wieder Bed & Breakfast Optionen interessanter werden lassen.

Riss Nummer 1: Transparenz
Seit einem längeren Gespräch mit einer Wohnungsanbieterin verstehe ich das Geschäftsmodell besser. Ein Anbieter wie Airbnb verdient nicht nur am Mieter der Wohnung (Vermittlungsprovision 10%), sondern auch beim Vermieter (Angebotsprovision 3%). Zusammen also stolze 13 Prozent. Ein Anbieter wie ImmoScout24 erhält seine Provision nur von der einen Seite. Nicht schlecht also für AirBnB – und ganz praktisch, da davon nur diejenigen erfahren, die gleichzeitig mieten und vermieten. Muss ich das jetzt wirklich transparent finden?

Riss Nummer 2: Verfügbarkeit
Ich bekomme immer mehr Zweifel an der Verfügbarkeit der Angebote. Da wird auf den Portalen gezeigt, dass „Die Kalender alle 5 Minuten aktualisiert werden“ – natürlich mit der Ergänzung dass dies nur „an approximation of availability“ sein kann. Nur diese „approximation“ macht langsam jede Planung zunichte.

Buchungskalender bei AirBnBDenn wenn von drei angefragten Wohnungen plötzlich alle drei besetzt sind, obwohl die Kalender – wie in der Abbildung links für das Wochenende 08.-10.06.2012 – noch „frei verfügbar“ anzeigen, dann fühle ich mich als Suchender veräppelt, um es ganz vorsichtig zu sein. Werde ich an die Webseite über ein Vielfalt an Angeboten gebunden, die aber dann gar nicht mehr verfügbar sind? Wenn dies mir einmal passiert wäre okay; aber nachdem mir dies innerhalb kürzerer Zeit jetzt für Venedig, Wien und aktuell Amsterdam passiert ist, macht eine Reiseplanung nicht wirklich mehr Spaß.

Daher, liebes AirBnB: Wenn ihr mich – und sicherlich nicht nur mich – weiterhin als beständigen Kunden haben wollt, dann solltet ihr dies schleunigst verbessern. Denn Kunden – und das lernen wir noch in dieser vernetzten Social Web jeden Tag – kommen schnell, sind aber mindestens genauso schnell auch wieder weg.

Der Website-Relaunch des WWF aus PR-Sicht

Viel Lob gab es in den vergangenen Wochen für den kürzlichen Relaunch der Webseite des WWF Deutschland. Die beauftragte Agentur Aperto hatte – wie u.a. hier beschrieben – das Ziel verfolgt, die Webseite zu einem noch stärkeren Hub für Kampagnen und Themen weiter zu entwickeln, damit sich Naturschutz-Themen besser setzen lassen, eine größere Aufmerksamkeit erreicht wird und auch die Spenden-Einnahmen erhöht werden. Das Ergebnis ist positiv: Die Struktur ist übersichtlicher, die Botschaften sind plakativer, die Ansprache ist deutlich ausdrucksvoller und emotionaler. Also eine emotionalisierende und motivierende Marken-Webseite.

Ich habe mir die Seite jetzt aus Medien- und Multiplikatorensicht angesehen und mit der früheren Seite verglichen. Und da komme ich dann doch zu einem ziemlich anderen Ergebnis. Doch spielen wir dies einfach mal anhand zweier relevanter Zielgruppen durch.

Fall 1: Der Medienvertreter
Als Journalist oder Blogger suche ich Hintergrundinformationen zum WWF bzw. zu einzelnen Kampagnen. Vielleicht wurde ich über eine Pressemitteilung drauf gestoßen und benötige jetzt Hintergrundinformationen, Zahlen, Bilder. Bislang stand mir in diesem Moment ein Pressebereich zur Verfügung, der mir neben aktuellen Meldungen beispielsweise den direkten Weg in den Bild- und Film-Bereich der Mediathek lieferte.

Und was liefert mir der Pressebereich nach dem Relaunch? Pressemitteilungen, der direkte Kontakt zu Medienansprechpartnern – das ist es schon. Nicht dass mich der frühere Pressebereich überzeugt hätte: Aber wurde beim Relaunch die Aufgabe „moderner Pressebereich“ vergessen? Wo sind die Zahlen, Daten, Fakten, die Case Studies etc. – für Journalisten und Multiplikatoren aufbereitet? Der direkte Zugang zu Bildern und Videos? Und warum kann ich die Pressemitteilungen nicht mehr abonnieren? Will der WWF nicht, dass ich mir selbstständig Informationen ziehe?

Fallbeispiel 2: Der WWF-Anhänger
Der Newsletter-Abonnierbereich des WWF vor dem RelaunchAls WWF-Fan will ich mich regelmäßig per Newsletter oder – noch besser – per RSS informieren lassen. Dies sollte auch ganz im Interesse der Organisation sein. Wie der Screenshot aus der Zeit vor dem Relaunch zeigt, hatte der WWF einen vorbildlichen Newsletter-Abonnier-Bereich, den ich auch als Positivbeispiel in vielen Vorlesungen vorgezeigt habe. Detailliert ließen sich – wie das Bild zeigt – einzelne Newsletter bestellen, die Inhalte auch im Vorfeld einsehen, das Format auswählen – und dann bestellen.

RSS Optionen beim WWF AuftrittNatürlich auch per RSS, wie der Screenshot zeigt, den ich über die immer wieder praktische Wayback-Maschine gezogen habe. Und jetzt? Vier Newsletter lassen sich weiterhin abonnieren. Aber nur per E-Mail, ohne RSS-Option, ohne individuelle Formatwahl, ohne Voransicht, den Namen als rechtlich nicht erlaubtes Pflichtfeld, ohne Hinweis auf das Double-Opt-In-Verfahren, ohne sichtbare Abbestelloption als Vertrauensanker. Warum dieser Wandel? Warum diese reduzierte Auswahl? An dieser Stelle bin ich dann doch enttäuscht.

Daher mein Fazit: Als Marken- und Spenden-Webseite hat www.wwf.de mit dem Relaunch sicherlich deutlich gewonnen, aus kommunikativer Sicht aber auch verloren. Gerade in den Punkten Pressebereich, Newsletter und RSS sehe ich doch deutlichen Nachholbedarf. Aus reiner PR-Sicht wird er für mich künftig kaum mehr als Vorbild bei Seminaren dienen können. Schade eigentlich. Oder kommt da noch etwas?

Freitägliche Gedankenspiele zu Online Relations vom 15.03.2012

Es ist schon wieder Freitag – Wochenende! – und hier noch ein paar Beiträge, die mir in der vergangenen Woche rund um das Thema Online Relations als empfehlenswert aufgefallen sind – neben vielen anderen.

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Liebling Dropbox
So lässt sich dieses nützliche Online-Tool auch beschreiben, das regelmäßig zum beliebtesten Arbeitswerkzeug gewählt wird. Wie viel wirklich in dieser Dropbox steckt, zeigt dieser Beitrag auf Computerbild.

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Check für die Messe
Nach der Messe ist vor der Messe. So heißt es bei vielen Unternehmen. Damit die nächste Messe noch genauer vorbereitet wird und die Kommunikation mit Medien und Multiplikatoren besser läuft, hat das PR-Agentur Blog eine praktische Checkliste Messekommunikation zusammengestellt.

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Googles Suchalgorithmus
Dass Google regelmäßig seinen Suchalgorithmus verändert, ist bekannt. Rund 500 Mal soll dies pro Jahr geschehen. 60 wichtige Meilensteine zwischen 1998 und 2012 hat sich jetzt Martina Seefled herausgepickt und in einer hübschen Grafik visualisiert.

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Alternativen zu Google
Keine Lust mehr auf Google? Das ZDF-Blog Hyperland stellt 10 Alternativen zu den einzelnen Google-Tools vor. Wer will, findet also Möglichkeiten außerhalb des Quasi-Monopolisten. Ach ja: Eine Alternative fehlt: Facebook statt Google+ 😉 … kleiner Spaß.

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Lokalisten bald am Ende?
webseiten-restlaufzeiten hat auch die Restlaufzeiten der Sozialen Netzwerke in Deutschland berechnet. Der derzeitige Spitzenreiter „Lokalisten“ hält demnach nur noch 6 Monate durch. Die Zuverlässigkeit solcher Vorhersagen lässt sich natürlich erst in 1/2 Jahr beurteilen.

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Social Media Policy
Was muss ich bei der Entwicklung einer Social Media Policy beachten? Carol Rozwell vom US-Marktforscher Gartner hat eine Liste mit 7 strategisch relevanten Punkten erstellt, die Unternehmen im Vorfeld klären sollten. Auf diesen Beitrag hat mich übrigens diese gute „Schrift-für-Schritt Anleitung zum Social Media Erfolg“ auf winlocal gestoßen.

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Neu bei Facebook
Eines der Top-Themen der vergangenen Woche waren die neuen Interessenlisten bei Facebook. allfacebook.de hat das Wichtigste in einen kompakten Beitrag gepackt, was Interessenlisten bedeuten und wie diese funktionieren. Alles Wissenswerte um die Timeline für Unternehmen hat dafür die Schweizer Agentur Nemuk in eine hübsche Präsentation gepackt, die ich bei Daniel Rehn entdeckt habe.

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Nein zu Wettbewerbstouristen
„Gewinnspiele auf Facebook sind ein heikles Unterfangen“, beginnt Thomas Hutter seinen spannenden Beitrag. Darin beschreibt er ausführlich, wie sich Unternehmen gegen „Wettbewerbstouristen“ und „Fake-Benutzer“ zu Wehr setzen können.

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Tutorial zu Pinterest
Über Pinterest wurde bereits viel geschrieben. Ein klasse Tutorial hat jetzt die karrierebibel online gestellt, das ich nur empfehlen kann.

 

Sind die aktuellen Pinterest-Zahlen wirklich so eindrucksvoll? Ich weiß nicht.

In den letzten Tagen und Wochen haben sich die Beiträge gehäuft, die das Wachstum des neuen Social Media Lieblings Pinterest preisen. Dies ist bei aktuell 21 Mio. Nutzern weltweit und 17 Minuten durchschnittlicher Verweildauer auch kein Wunder. Diese Beiträge werden meist mit Grafiken illustriert – wie hier und hier, die dann wiederum gerne bei Pinterest selbst gesammelt werden – wie natürlich auch bei mir.

comScore Pinterest May 2011 to January 2012Diese Lobhymnen beziehen sich nicht nur auf das Heimatland USA, sondern auch auf Deutschland. 3.000 Prozent Wachstum für das neue Wunderkind seit Mai 2011 hieß es in den letzten Tagen – ob bei Ethority, im lesenswerten Blog „Ungedruckt“ der Wirtschaftswoche oder bei den geschätzten Kollegen von Social Media Statistiken.

Zahlen lassen sich bekanntlicherweise vielfältig interpretieren. Und auch wenn ich die europäischen comScore Zahlen in der eingefügten Grafik keinerlei in Zweifel ziehen will, stellen sich mir als Sozialwissenschaftler bei der Interpretation doch einige Fragen.

  • Zahlen: 67.000 Unique Visitors weist comScore für Deutschland aus. Das ist – verglichen selbst mit den vielen sich dem Ende zuneigenden deutschen Sozialen Netzwerken – nicht wirklich viel. In den USA ist dies bei 12 Mio. Unique Visitors etwas anderes. Dort ist Pinterest aber auch seit rund zwei Jahren online und gerade unter Frauen (82% Anteil) bekannt wie beliebt.
    Fazit: Von einer rasanten Erfolgsgeschichte kann man sicherlich für den amerikanischen Heimatmarkt sprechen; bei uns bleibt es derzeit (noch) ein Treff der Multiplikatoren und Early Adopter.
  • Wachstum: Natürlich klingt das Wachstum immer dann am größten, wenn man sich den Anfangspunkt heraussucht, als Pinterest in Deutschland noch über keinerlei Bekanntheit verfügte. Ein Blick auf die Grafik verdeutlicht dies: Würde man das Anfangsdatum nur um vier Monate in den September verschieben, würden die 3.000 Prozent auf wenige Prozente zusammenfallen. Nein, das soll nicht heißen, dass hier manipuliert wird. Nur lassen sich auf diese Weise Statistiken besonders eindrucksvoll ausweisen – wie dies beispielsweise auch Bankberater beim Anpreisen der Wachstumsraten von Aktien und Fonds gerne machen.
    Fazit: Von einem aktuell sehr hohen Pinterest-Wachstum in Deutschland zu sprechen, lässt sich auf jeden Fall mit dieser Statistik nicht nachweisen.
  • Trend: Wer die fünf Länder in Pinterest-Frühstarter und -Spätstarter einteilt, kommt bei der obigen Grafik auf ein weiteres spannendes Ergebnis: Während Deutschland, Italien und Spanien ein relativ kontinuierliches Wachstum bei der Pinterest-Nutzung verzeichnen, setzte die Begeisterung in Frankreich und vor allem in Großbritannien früh(er) ein und stieg enorm an. Sie fiel aber auch Ende des Jahres 2011 wieder stark in sich zusammen. Bedeutet dies, dass dort bereits eine „Pinterest-Fatigue“ eingekehrt ist? Sehen die Leute sich dort schon satt an Bildern? Zudem lässt sich auch nicht verleugnen, dass das Suchvolumen nach Pinterest auch in Deutschland in den letzten Wochen zurückgegangen ist, wie Google Insights unten verdeutlicht.
    Fazit: Von einer weiter wachsenden Pinterest-Begeisterung zu schreiben – wie die Wachstumsprozente über den fünf europäischen Ländern vermitteln sollen, ist so nicht haltbar.

Google Suchvolumen nach Pinterest in DeutschlandUm es deutlich zu sagen: Ich selbst bin ein absoluter Fan von Pinterest. Zudem zeigen mir viele Gespräche, dass diese Begeisterung in der nächsten Zeit weiter ansteigen wird. Das ist mein persönliches Gefühl. Nur geht es mir auch darum, Entwicklungen etwas genauer zu beobachten und dazu vorliegende Zahlen und Daten etwas zu analysieren.

Oder habe ich die vorliegenden Zahlen falsch gedeutet?

Freitägliche Gedankenspiele rund um Online Relations vom 09.03.2012

Es ist wieder Freitag – und hier sind einige Beiträge und Tool-Tipps, die mir in der letzten Woche aufgefallen sind und die ich als lesens- und diskussionswert erachte.

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Zeitungssterben bis 2034
Dass sich die klassische Medienarbeit ändert, belegt auch eine Trendberechnung von Prof. Dr. Klaus Meier: Danach erscheint im Jahr 2034 die letzte gedruckte Tageszeitung. Die Entwicklung bei Wochen- und Monatsmagazinen wurde nicht berechnet.

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PR und das Social Web
Sollen PR-Leute von Social Media die Finger lassen bzw. nicht zuständig sein? Nein, sagt Helge Weinberg in einem Beitrag für das PR-Journal und beschreibt den professionellen Umgang mit Social Media als Dialog-Kommunikationsinstrument.

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Mobiles E-Mail-Marketing
Wie lassen sich E-Mails für die Nutzung auf Mobilgeräten optimieren? Sollte man sich besser auf pure Text-Mails konzentrieren? Im E-Mail-Marketing Forum bin ich dazu auf diesen Beitrag bestoßen, der Vor- und Nachteile beider Ansätze aufzeigt.

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Erfolgkriterien im Social Web
Bei Beratungen oder in Seminaren werde ich öfters nach Erfolgsfaktoren für eine Präsenz im Social Web gefragt. Auch wenn Begriffe an sich immer etwas Oberflächliches haben, so haben sich für mich die folgenden 12 Erfolgskriterien herausgebildet. Was fehlt noch?

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Content-Strategie bei Coca Cola
Mit „We will move from Creative Excellence to Content Excellence“ beschreibt Coca Cola seine Content-Strategie 2020. In zwei hervorragenden Videos heißt es: Unternehmen müssten an jedem Berührungspunkt mit Zielgruppen eine emotionale Geschichte erzählen – also Storytelling als Zukunft, wie es bei wollmilchsau richtig heißt.

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Facebook und die Chronik
Zahlreiche Beiträge haben sich in den vergangenen Tagen mit der neuen Chronik und den Folgen für Unternehmen beschäftigt – wie die karrierebibel, der PR-Blogger oder t3n. Ed Wohlfahrt widmet sich sehr spannend speziell der Timeline aus PR-Sicht.

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Messung von Pinterest-Aktivitäten
Wer seine eigenen Pinterest-Aktivitäten messen und dies mit anderen teilen will, kann dazu PinClout oder Pinpuff nutzen, wobei PinClout mehr Gewicht auf Follower, Pinpuff mehr auf Viralität setzen soll. Weitere Tools werden sicherlich in den kommenden Wochen sprießen.

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Mash-Up von Pinterest und Instagram
Es war nur eine Frage der Zeit – und Gennaro Variole hat es umgesetzt: Mit Pingram lassen sich jetzt sehr einfach Fotos aus der wunderbaren Instagram-App mit dem aufstrebenden Foto-Netzwerk Pinterest teilen. Meine Mischungen finden sich hier.

12 Erfolgsfaktoren für die Präsenz im Social Web

Bei Beratungen oder in Seminaren werde ich öfters nach meinen Erfolgsfaktoren für eine Präsenz im Social Web gefragt. Auch wenn Begriffe an sich immer etwas Oberflächliches an sich haben, so haben sich für mich die folgenden 12 Erfolgskriterien herausgebildet. Dabei ist von der Reihenfolge nicht auf die Rangfolge zu schließen.

01. Ehrlichkeit & Offenheit
Wer nicht ehrlich kommuniziert, wird in einer heute hochvernetzten Kommunikationswelt früher oder später erwischt. Und das ist auch gut so.

02. Sorgfalt
Ein zu schnell abgesendeter Tweet oder ein unüberlegtes Schreiben, das bei Facebook landet, kann für Ärger sorgen. Das mussten nicht nur ein großer Konzern und ein Regierungssprecher lernen.

03. Regelmäßigkeit
Nachhaltigkeit erfordert eine kontinuierliche Präsenz und ein regelmäßiges Agieren im Social Web. Nur wenn sie Social Media wirklich leben, können Unternehmen eine wirkliche Credibility bei ihrer Community erreichen.

04. Klare Strategie
Nachhaltigkeit erfordert eine klare strategische Vorgehensweise wie mit der POST-Methode. Wer ohne Strategie agiert, wird dagegen über etwaige kurzfristige Erfolge kaum hinauskommen.

05. Modernes Themensetting
Eigene Themen identifizieren, glaubwürdig (be)setzen, Content erarbeiten und darüber mit der Community regelmäßig kommunizieren: Dies schafft Vertrauen und Interesse. Wie dies geht, haben bereits Dove, Frosta, Christoffel Blindenmission und viele andere gezeigt.

05. Kreatives Storytelling
Gute Geschichten sind im Social Web gefragt – vor allem wenn sie genau auf ihre Zielgruppen zugeschnitten sind. Dies belegen auch die Kampagnen von Queensland Australia, KLM, Schweiz Tourismus oder Obermutten.

06. Aktive Userintegration
Crowdsourcing ist modern – und kann auch zum Erfolg werden wie viele Beispiele von Starbucks, Dell, PepsiCo., Ritter Sport bis hin zu McDonalds zeigen. Aber nur dann, wenn mögliche Gefahren bedacht sind und klare Regeln herrschen. Wer diese später ändert, bekommt Ärger mit der Community.

07. Communication Guidelines
Guidelines sollten sich nicht nur auf die Social Media Nutzung, sondern die gesamten kommunikativen Aktivitäten beziehen. Wer sie zudem per Workshop einführt, wird bei Mitarbeitern eine deutlich höhere Akzeptanz erreichen.

08. Customizing & Personalizing
Individualisierte Newsletter und thematische RSS-Streams zeigen schon lange, wie User mit personalisierten Informationen bedient werden sollen. Schließlich kann – wie Sascha Lobo schreibt – auch jede Micro-Öffentlichkeit zur Makro-Öffentlichkeit werden.

10. Integration & Vernetzung
Wer Social Media als Standalone-Maßnahme ansieht, hat das Social Web nicht verstanden. Vielmehr müssen alle Maßnahmen mit der Unternehmensphilosophie übereinstimmen und mit sonstigen Kommunikations- und Marketingmaßnahmen eng vernetzt sein.

11. Gesamtheitliches Monitoring
Eine spätere Erfolgskontrolle ist nur möglich, wenn schon am Anfang klare Kennziffern formuliert und fortwährend überprüft werden. Dazu stehen kostenlose wie kostenpflichtige Monitoring-Instrumente zur Verfügung.

12. Lebenslange Weiterbildung
Die Zahl der Plattformen im Social Web ist enorm. Und täglich kommen neue hinzu. Umso wichtiger ist es, dass sich professionelle Kommunikatoren regelmäßig weiterbilden – über Fachbücher, Newsletter und Blogs sowie auf Konferenzen, Workshops und Barcamps.

Dies sind meine 12 Erfolgsfaktoren, die ich für ein Agieren im Social Web als wichtig erachte. Welche habe ich noch vergessen?

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