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Gedankenspiele zu Online Relations vom 31. Mai 2012

durch Beratungsaufträge, Seminare und Workshops u.a. bei der Knappschaft in Bochum, der Internationalen Geothermiekonferenz in Freiburg oder der DAPR in Frankfurt kam ich in den letzten drei Wochen zu fast nichts anderem. Jetzt ist es aber wieder soweit – schließlich hat sich einiger Lesestoff in meinem Reader angehäuft. Ein kleiner Auszug an Empfehlungen.

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Medienarbeit und der persönliche Kontakt
Blogs, Facebook, Twitter, Google+ – Social Media Aktivitäten sind immer festerer Bestandteil der Unternehmenskommunikation. Aber wie sieht es eigentlich mit den persönlichen Gesprächen aus? Im Blog von Fink & Fuchs PR zeigt Michael Zell auf, wie wichtig und von welch zentraler Bedeutung diese gerade in der Medienarbeit sind, schließlich sei PR auch People-Business. „Unsere Erfahrung aus dem täglichen Kontakt zu Medienvertretern zeigt, dass (…) die Kontaktpflege zu Redakteuren, aber auch nicht-traditionellen Mittlern wie Bloggern, ist Dreh- und Angelpunkt für die erfolgreiche Medienarbeit im Rahmen der PR-Strategie – dabei führend per Telefon oder Mail, aber auch zunehmend über soziale Medien wie Twitter und Facebook.“

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Freie Journalisten und das Urheberrecht
Die Diskussion um das Urheberrecht bleibt eines der Top-Themen des Jahres. Einen klugen Beitrag – samt vieler nützlicher Links – leisten die Freischreiber, die begründen, warum sie sich nicht an der Aktion „Wir sind die Urheber“ beteiligen. So zeigten sie sich verwundert über die Aussage, dass der „behauptete Interessensgegensatz zwischen Urhebern und Verwerten ein abwegiges Bild unserer Arbeitsrealität“ entwerfe. Vielmehr treffe genau dieser Gegensatz freie Journalisten in ihrer Arbeitsrealität: „Nach unserer Wahrnehmung haben freie Autoren gerade ziemlich selten das Problem, von gierigen Nutzern „entrechtet“ zu werden. Für ihre wiederholte „Entrechtung“ dagegen sorgen die Verlage.“

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Unternehmen und die Nachwuchssuche
Wie wichtig und notwendig Feedback ist, um die Kompetenzen der eigenen Azubis nachhaltig zu fördern, beschreibt Helge Weinberg in seinem Blogbeitrag. Denn nur so lassen sich die fachlichen wie sozialen Kompetenzen des Nachwuchses wirklich fördern. Seine klare Aussage: „Lernen ist ohne Feedback nicht möglich.“ Dazu gibt er wichtige Hinweise, was ein wirkungsvolles Feedback ausmacht.

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Google und der Knowledge Graph
Unter dem Namen „Knowledge Graph“ rollt Google derzeit ein Feature aus, was gesuchte Begriffe gleich in ihrem Zusammenhang zeigt. Wie sehr sich damit die Suchmaschine zum eigenen Zielort ihrer suchenden Nutzer weiterentwickelt, beschreibt netzwertig in einem hochspannenden Beitrag. Denn ja: Auch ich selbst bin von diesen Möglichkeiten tief beeindruckt, sollten die Ergebnisse wirklich die Wünsche ihrer Nutzer auch wirklich treffen. Wer einen Blick auf das folgende Video wirft, wird schnell die Dimension bewusst werden.

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Social Media und die veränderte Kommunikation
Das Social Web verändert die Kommunikation – gerade für Unternehmen in der Kommunikation mit ihren Kunden. Doch wie Julian Grandke richtig schreibt: Social Media verändert die Kommunikation bedeutet vor allem, „dass durch Social Media die Erwartungen und Gewohnheiten des Konsumenten grundlegend verändert werden“. Dies hat Auswirkungen auf viele Kommunikationszweige – Webseiten, Hotlines, Werbung -, worauf Unternehmen reagieren müssen, wie er anhand von Beispielen konkret aufzeigt.

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Corporate Blogs und die sozialen Satelliten
Angeregt von einem Blogposts macht sich Kerstin Hoffmann Gedanken darüber, warum Corporate Blogs auf den eigenen Webspace gehören, warum Google+ und Facebook nicht das eigene Unternehmensblog ersetzen können und welche Inhalte dennoch gut im Social Networks aufgehoben sind. Fazit: „Wer hochwertigen Content zu bieten hat, sollten ihn unbedingt auf eigener Plattform selbst anbieten, kontrollieren – und auch die suchmaschinentechnischen Vorteile davon sollten ihm selbst zugute kommen“. Ein Blog-Post über die Kommandozentrale, über Satelliten, den Kontrollverlust und die SEO-Relevanz.

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GM und der Facebook-Rückzug
Kurz vor dem Facebook-Börsengang beschloss GM, sein Facebook-Werbebudget zu streichen. Auf Futurebiz macht Jan Firsching deutlich, dass dieser Rückzug weniger mit Facebook als vielmehr damit zu erklären ist, dass GM bislang der strategische Ansatz fehlte und sich wenig aktiv zeigte – gerade auch im Vergleich zum großen Konkurrenten Ford. Sein Fazit: „Das Problem von General Motors ist nicht Facebook, sondern die definierten Ziele und die Strategie.“

Freitägliche Gedankenspiele zu Online Relations vom 11. Mai 2012

Es ist wieder Freitag. Und hier sind noch ein paar Lese-Hinweise auf Beiträge, die mir in der letzten Woche so aufgefallen sind.

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Am Fuße der Medienrevolution
Bereits im Juni 2011 entstanden und jetzt bei vocer nochmals publiziert: In einem längeren Beitrag eruiert Bernd Gabler die Unzerstörbarkeit des Fernsehens. Warum steigt weiterhin die Sehdauer? Warum ist es am Markt eine so stabile Größe, eine fest etablierte Branche? Ein Fazit: Wir sind erst ganz am Anfang der Medienrevolution.

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So funktioniert digitales Influencing
Wie finde ich die richtigen Influencer? Und wie gewinne ich diese für meine Sache? Auf media-Treff ist ein hervorragender Beitrag erscheinen, der sich mit dem Gewinn von Multiplikatoren und von Meinungsführern beschäftigt. Dabei beschreibt Autorin Anne M. Schüller genau, welche Chancen der beziehungsstarke Multiplikator auf der einen Seite und der einflussreiche Meinungsführer auf der anderen Seite als digitale Influencer bieten können, wo sie sich finden und wie sie sich ansprechen lassen.

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Tipps für NGO-Kampagnen
Wer den Track „Online Kampagnen für NGO’s – eine Fehlersuche“ bei der re:publica verpasst hat, kann sich über diesen Post von Marie-Christine Schindler freuen. Darin beschreibt sie sehr konkret die Vorgehensweise beim NPO-Online-Campaigning: Von der Planung, über Dramaturgie und Storytelling, die Ressourcenplanung bis zur Tool-Auswahl und der Online-Offline-Vernetzung. Ein Beispiel für die zahlreichen Tipps: „Ein oft begangener Fehler sei es, dass Bildung mit Kampagnen verwechselt wird oder anders gesagt: Fass dich kurz, bring das Problem auf den Punkt.“

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Neues Zeitalter für Linkbuilding
Das letzte Qualitäts-Update von Google („Pinguin“) hat vielen Webseiten kräftig Sichtbarkeit gekostet. Google kann unnatürliche Links deutlich besser erkennen. Wie sollen Webseiten-Betreiber und SEO-Experten darauf reagieren? Martin Missfeld hat auf t3n die gravierenden Veränderungen und Auswirkungen auf das Linkbuilding aus SEO-Sicht analysiert. Dazu wirft er seine Waschmaschine an, um onpage und offpage die Webseiten von erfolglosen, nicht-glaubhaften, themen-irrelevanten, verschmutzten, gekauften Links radikal zu säubern und auf wirklich wertvollen Content als Linkbasis und eigene Vernetzungen verstärkt zu setzen.

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Die Renaissance des Bloggens
Das zentrale Statement auf der re:publica 2012 kam von Sascha Lobo (hier zu seinem Vortrag): „Macht mehr Blogs!“. Doch – so Daniel Rehn: Wir sind lange davon entfernt, 2013 zum Jahr der Blogs zu machen, „wenn wir uns nicht so langsam alle an die eigene Nase fassen und den Hintern hochkriegen“. Das Plädoyer in seinem viel diskutierten Beitrag ist klar: „Lasst uns wieder Spaß am Bloggen machen!, das enge Miteinander suchen und die permanenten Anfeindungen beenden. Schließlich sind selbstgehostete Blogs (neben Webseiten) das Einzige, was uns von den Marc Zuckerbergs und Larry Pages dieser Welt nicht von heute auf morgen weggenommen werden kann.

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Aufruf zur Blog-Parade
Wie verändert Social Media die professionelle Kommunikation, fragt sich Mirko Lange. Wie steht es im Spannungsfeld zwischen Authentizität auf der einen Seite und Inszenierung auf der anderen Seite? Wie ist dieser Konflikt zu lösen? Kann professionelle Kommunikation überhaupt ohne Inszenierung auskommen? Zu diesen Fragen über Fragen ruft er zu einer Blog-Parade auf. Wer also noch einen Beitrag beisteuern will – bis zum 19. Mai ist noch Zeit.

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Kraft des Bewegtbildes
Hangouts on Air ist die nächste Stufe der Gruppen-Videochats, die immer stärker eine Schlüsselfunktion und Kernfeature bei Google+ ausmachen. Denn damit kann jeder – irgendwann hoffentlich auch in Deutschland – einen On-Air-Hangout durchführen und private Inhalte streamen, die von einer unbegrenzten Anzahl an Personen rund um den Globus angeschaut werden kann. Martin Weigert beschreibt bei netzwertig die Bedeutung dieses Schrittes, in den Markt der Live-Streamings von Bewegtbildern vorzustoßen.

Zweifel an Foursquare. Ein Abschied.

Eigentlich war und bin ich ein großer Fan von Foursquare. Denn der Gedanke, der dahinter steht, passt: Freunden zeigen, wo man ist. Mit anderen um Mayorships und Belohnungen streiten. Unternehmen die Chance bieten, mich als Kunden zu belohnen und damit zu binden. Und dies immer Location based. So weit die Theorie. Nach nun 1,5 Jahren werde ich mich jetzt mehr oder weniger verabschieden. Denn die Praxis sieht irgendwie anders aus.

1) No active Companies – No value.
Foursquare wächst: Weltweit sollen es über 20 Mio. Nutzer sein, mit mehr als 2 Mrd. Check-Ins in über 35 Mio. Orten und Geschäften. Prächtige Zahlen. Und in Deutschland? Verlässliche Nutzerzahlen sind mir bei uns nicht bekannt. (Jemand anderes?) Noch weniger finde ich Informationen über wirkliche und regelmäßige Aktivitäten. Doch allein meine Beobachtungen zeigen keine Rekordzahlen.

Der Foursquare-Grundgedanke ist richtig: Unternehmen können Besucher binden bzw. neue Nutzer auf sich aufmerksam machen. Doch wer nutzt dies wirklich in Deutschland? Ein paar Bars und Restaurants, okay. Und die Bahn mit ihrem monatealten Dauer-Hinweis auf ihr Azubi-Special. Bow, ey. Wenn man sich ansonsten umgehört, wird als Case Study nur immer wieder die Pizza-Pasta-Kette Vapiano erwähnt, die bereits früh Foursquare effektiv nutzte. Wer hat sich seitdem daran orientiert? Welche Firmen haben nachgezogen? Verdammt wenige. Auf meinen Reisen in den letzten Monaten sind mir weder in Berlin, Stuttgart, Frankfurt, Hannover oder Zürich wirklich gute Check-Ins aufgefallen, die sich lohnen und die das Konzept der Neukundenakquise bzw. Kundenbindung weiterführen. Ich selbst habe es bei einem Ex-Kunden eingeführt, was seitdem von deren Seite nicht weiter wahrgenommen wird. Auch keine Erfolgsstory. Kennt ihr viele positive Cases?

Dabei verstehe ich das nicht wirklich. Unter Vertriebsleuten kursiert die Zahl, dass es 10x so teuer ist, neue Kunden zu gewinnen als alte zu halten. Warum stürzt sich dann niemand auf dieses Tool gerade im Social Media Zeitalter? Der Aufwand ist nicht besonders hoch. Warum investieren alle nur in Facebook? Schade eigentlich. Und wenn sich die deutschen Unternehmen und Shops nicht um ihre Kunden kümmern, warum sollten dann die User selbst einchecken? Wenn es außer ein paar Pünktchen und den unvermeidlichen Mayorshops sonst nichts zu holen gibt?

2) No Fairplay – No Mayors.
Vielleicht bin ich etwas sensibel gebaut. Aber jedes Duell um Mayorships und sonstige Gewinne sollte immer fair ablaufen. Ansonsten macht es keinen Spaß. Doch leider gibt es in meinem Umfeld zu viele Vollpfosten, Egotrottel und Spaßverderber, die morgens um 4 Uhr in Frühstückscafés, nachmittags in insolvente und seit langem geschlossene Geschäfte und am Sonntag morgen in Kaufhäuser einchecken. Nur getrieben von dieser Sucht, überall der Erste und mit seinen ach so vielen Mayorships zu sein.

Ich könnte hier einige Accounts nennen – aber das würde nichts an der Sache und dem Problem ändern. Will man sich mit solchen „messen“? Nein. Der spielerische Ansatz mit den Mayorships läuft sich damit tot – auch weil Mayors allein nicht mehr ausreichen (siehe 1.), Nutzer auf die Dauer zu binden.

3) Join Friends – That’s okay.
Freunden zu sagen, wo man sich gerade befindet, ist gerade auf Messen und Konferenzen durchaus praktisch. Allein deshalb werde ich Foursquare künftig ab und zu einsetzen. Doch wie viele machen dies – abgesehen von „Nerd-Konferenzen“ wie der re:publica? Wenn ich die Aktivitäten in meiner Foursquare-Timeline beobachte, so kann ich auf jeden Fall erkennen, dass die Zahl ihrer Check-Ins in den letzten Wochen und Monaten deutlich zurückgegangen sind. Ist dies nur eine Momentaufnahme? Das kann ich nicht final beurteilen – glaube aber nicht daran.

Und bei Veranstaltungen? Beim letzten PR-Branchentreffen – den PR Report Awards in Berlin – waren zu Hoch-Zeiten ganze 7 Personen eingecheckt. Im Jahr zuvor waren es ähnlich wenige gewesen. Wenn selbst die Kommunikationsbranche dieses Instrument nicht aktiv annimmt, wie soll es sich dann bei „normalen“ Nutzern durchsetzen? Und wenn so wenige Kommunikationsexperten mit diesem Tool aktiv arbeiten, wie sollen dann wiederum Unternehmen davon Wind bekommen, welche Chancen sie haben könnten? Ich habe meine Zweifel.

Wie wird es also weitergehen mit Foursquare in unseren Gefilden? Ich bin gespannt – aber auch skeptisch. Wenn sich nicht viele Unternehmen und Einrichtungen aktiv beteiligen, wird diese an für sich schöne Idee auf ein Geek-Tool reduziert oder sogar tot laufen. Oder ihr wird durch eine Übernahme von Facebook oder Google neue Popularität eingehaucht.

Ich selbst bin dann erstmal weg. Zumindest fast. Als Hinweis für Freunde und Bekannte und Social Media Kontakte werde ich es ab und zu noch einsetzen. Aber nicht mehr. Eigentlich schade.

Oder wie geht es euch mit Foursquare?

Freitägliche Gedankenspiele zu Online Relations vom 04. Mai 2012

Es ist Freitag, der Branchentreff re:publica ist fast vorbei, und das Wochenende steht vor der Tür. Dazu habe ich wieder ein paar Lesetipps zusammengestellt, die mir in den letzten Tagen aufgefallen sind und ein Happy Weekend etwas verschönern sollen.

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Kuratoren als Content-Filter
Sie wählen Inhalte aus und stellen sie zusammen – für ihre eigene Community und bezogen auf deren Interessen. Doch was zeichnet Kuratoren aus? In einem wichtigen Post hat sich Ed Wohlfahrt dazu seine Gedanken gemacht: „Es ist diese persönliche Färbung, die eine reine Ansammlung von Tweets, Bildern, Texten und Videos erst zu einem Gesamtkunstwerk macht. Und – ganz wichtig: „Kuratieren setzt voraus, dass man nicht immer nur von sich selbst redet.“

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ZDF im Glück (fast)
Der Relaunch der ZDF-Webseite stieß in der Branche mehrheitlich auf große Zustimmung und sogar viel Lob. Doch es gibt auch die kritischen Stimmen, von der ich eine auf dem von mir geschätzten Designtagebuch entdeckt habe. Und einige Kritikpunkte – neben dem Lob – lassen sich durchaus nachvollziehen.

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E-Mail-Marketing & Trends
Neben Social Media steht noch was anderes im Trend: E-Mail-Marketing. Zumindest laut dem E-Mail-Marketing-Guru Torsten Schwarz, der in einem kurzen Video einen Einblick in die zentralen Trends gibt.

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E-Mail-Kampagnen & StartUps
Die Gründerszene hat einen Blick auf den vergangenen E-Mail-Summit in Berlin geworfen. Neben guten Ratschlägen zeigt Autorin Britta Kiwit einige spannende Beispiele auf, wie strategisch junge Firmen E-Mail-Marketing einsetzen bzw. E-Mail-Kampagnen entwickeln.

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E-Mail & Social Media
Wie sich das E-Mail-Opt-In prima in die Facebook Timeline integrieren lässt und welche Vorteile daraus entstehen, dies erklärt Richard Austin vom US-E-Mail-Marketing-Spezialisten Silverpop in einem kompakten Post. Dabei reicht eigentlich schon ein Blick auf sein Beispiel, um die Integration zu verstehen und die beiden Instrumente sinnvoll zu kombinieren. Also nachmachen.

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Instagram ein Schnäppchen?
„So maybe that $1 billion it cost Facebook to buy Instagram was a bargain after all“, schreibt Chris Taylor bei mashable.com. Der Grund für seine Einschätzung sind die unbeheuren Wachstumsraten des Fotodienstes. So zählt Instagram bereits jetzt über 50 Mio. Nutzern – mit 5 Mio. Neu-Nutzern pro Woche. Ja, er hat recht: „The photo-sharing app is on fire“ – und dies rechtzeitig zu Facebooks Börsengang.

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Chancen per Slideshare
Wer Social Media hört, denkt sofort an Facebook, Twitter, Google+ und Youtube – wahlweise auch an Instagram und Pinterest. Dabei bieten die Plattformen in der „2. Reihe“ durchaus großes Potenzial. Kerstin Hoffmann hat sich dazu slideshare vorgenommen und die Chancen für die Unternehmenskommunikation in eine prima Anleitung samt Tipps gepackt.

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Soziale Reichweite
Reichweite ist nicht Reichweite, zitiert Jan Firsching auf futurebiz.de aus einem Vortrag von The Next Web Conference. Um wirklich Reichweite in sozialen Netzwerken aufzubauen, kommt es vielmehr darauf an, wie stark der eigene Freundeskreis mit einer Marke involviert ist. Denn umso mehr soziale Verbindungen es unter den Fans und Followern gibt, desto größer ist die Interaktion, „die Wahrscheinlichkeit, dass sich weitere Freunde mit der Seite verbinden, steigt, und die Empfehlungen unter den einzelnen Kontakten nehmen zu.“

Lektionen: Die Fehleranalyse zur Pressemitteilung

Wie viele andere erhalte auch ich regelmäßig Pressemitteilungen. Heute beispielsweise von Tchibo, British Airways, einer Versicherung und einem Sonnenstudio. Schön wäre es, wenn ich diese bestellt und gewollt hätte, oder wenn sie zumindest zu den Themen passen würden, mit denen ich mich beschäftige und über die ich gerne mal schreibe. Aber sie erreichen mich ziemlich wahl- und planlos.

Nun: Damit die Mühe, mir eine Pressemitteilung per E-Mail zu schicken, nicht ganz umsonst war, werde ich künftig einige dieser Pressemitteilungen auf ihre Schwächen hin analysieren. Damit erhalten die Versender indirekt doch einen Mehrwert: Zwar keine „Publikation“ und erst recht kein „über ein Belegexemplar Ihrer Publikation würden wir uns freuen“; aber zumindest gibt es kostenlose Tipps, wie sie es beim nächsten Mal besser machen könnten.

Am vergangenen Donnerstag erreichte mich dieses Prachtstück. Doch gehen wir die Kritikpunkte einfach mal durch:

Misslungene Pressemitteilung

Empfänger: Pressemitteilungen machen nur Sinn, wenn sie an Journalisten, Blogger, Multiplikatoren gehen, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Ansonsten ist der Versand wertlos. Man könnte sogar durchaus von „Spam“ sprechen. Der Versender dieser Pressemitteilung hat die Empfänger in das „BCC-Feld“ gepackt, so dass niemand den Verteiler sehen kann. Das ist auch prima. An der Tatsache, dass auch mir diese Pressemitteilung zusendet wurde, kann ich gleichzeitig erkennen, dass dieser Verteiler nicht sehr „spitz“ ist, sondern die Pressemitteilung eher wahllos versendet wurde. Vielleicht bin ich ja auch nur eine negative Ausnahme …
Tipp: Schneiden Sie Presseverteiler stets sauber auf Ihre Zielgruppen zu.

Datum: Eine Pressemitteilung um 17:01 Uhr zu versenden, ist nicht gerade die glücklichste Entscheidung. Ausnahme: Es handelt sich um eine wirkliche Eilmeldung. Doch dies ist hier nicht der Fall. Warum? Um diese Zeit sind bei Tagesmedien die Redakteure mit der Endredaktion beschäftigt, sonstige Medienvertreter und Kommentatoren werden sich zu diesem späten Zeitpunkt eher anderen Themen oder der Abend-Beschäftigung zuwenden.
Tipp: Ziehen Sie den Versand entweder vor, oder verlegen Sie ihn auf den nächsten Morgen.

Betreff: Der Betreff ist kurz. Das ist prima. Der Begriff „Pressemitteilung“ ließe sich sogar noch streichen bzw. auf „PM“ verkürzen. Das ist aber eher nebensächlich. Etwas verwunderlich wirkt dagegen die Datumsangabe: 24.04.2012. Die Pressemitteilung habe ich nämlich erst am 26.04. erhalten. Dies signalisiert mir schon: Die Sache ist bereits zwei Tage alt. Warum sollte ich mich jetzt noch damit auseinandersetzen? Und das in Zeiten von Social Media, wo – relevante – Themen sich selbst ihre Verbreitungswege suchen?
Tipp: Spätestens am Morgen nach der Veranstaltung muss die Pressemitteilung raus.

Titel: Der Titel „Bericht und Zitate der Tagung „Impfschutz für alle“ – Nachholbedarf bei Migranten“ ist wenig griffig sondern eher umständlich. Hier wäre es die Aufgabe gewesen, einen klaren Titel sowie einen verständlichen Untertitel zu formulieren. Dieser sollte die Kernaussage der Tagung beinhalten. Auch die Ministerin sollte hier umbedingt erwähnt werden, um der Pressemitteilung nach außen mehr Gewicht zu verleihen.

Anrede: „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist eine hübsch-förmliche Anrede. In einer Pressemitteilung an sie aber nichts zu suchen. (Immerhin wurde sie in der angehängten Pressemitteilung gestrichen.) Hier sind die berühmten 7 W-Fragen zu beantworten. Nur so kann der Empfänger schnell entscheiden, ob dieses Thema für ihn von Relevanz ist – oder nicht.
Tipp: Kommen Sie besser sofort zum Punkt.

Schreibstil: Pressemitteilungen sollten leicht verständlich geschrieben werden. Dazu zählt auch, dass Bandwurm-Sätze u.ä. vermieden werden sollten. Der erste Satz in dieser Pressemitteilung geht schon mal über 40 Wörter – und müsste dringend verkürzt werden.
Tipp: Versuchen Sie deutlich kompakter zu formulieren.

Gestaltung: Schon bei meiner letzten Analyse hatte ich es erwähnt: Eine Pressemitteilung im HTML-Format erhöht die Gefahr, dass sie von den immer strenger eingestellten Filtern der Server blockiert wird. Zudem ist die Wahl des HTML-Formats hier unnötig: Denn außer der Festung im Titel und der farbigen Markierung der Namen besteht der Text aus „Plain-Text“. Außerdem: Wie heißt es so schön: „Das Auge liest mit“. Statt der Farbgebung sollte hier vielmehr mit Absätzen gearbeitet werden. Auf diese Weise wird aus der bisherigen „Bleiwüste“ ein Text erstellt, der Lust auf das Lesen macht. Auch dies gehört zu einer Pressemitteilung.
Tipp: Erhöhen Sie die Lesbarkeit durch Absätze.

Attachment: Der Versender hat der E-Mail die Pressemitteilung auch noch als PDF-Dokument beigefügt. Warum? Die Zeiten, dass Journalisten Pressemitteilungen abspeicherten – dazu war das PDF-Format sehr geeignet -, sind lange vorbei. Stattdessen erhöht jedes Attachment die Chance, dass die Pressemitteilung von Filtern geblockt wird. Dies gilt auch für die beiden zwischen 1 bis 2 MB großen Bildern. Dabei wäre es doch viel einfacher gewesen: Die Bilder in den Pressebereich hochladen und von der Pressemitteilung einen direkten Link setzen. Positiver Nebeneffekt: Jeder Journalist und Multiplikator könnte selbst entscheiden, welches Bild in welchem Format für ihn in Frage kommt. Auch weitere Dateien rund um die Veranstaltung – Portraits der Teilnehmer, Redenprotokolle, Hintergrundberichte, Statistiken, Studien etc. – ließen sich prima mitarbeiten.
Tipp: Arbeiten Sie vermehrt mit Links in den Online-Pressebereich.

Dies sollen einige Tipps sein, wie die Versender es beim nächsten Mal etwas besser machen könnten. Noch ein wichtiger Tipp: Streichen Sie mich aus diesen Verteilern. Im positiven Fall wird die Pressemitteilung gelöscht, im negativen Fall landet sie hier im Blog oder per Beamer im Unterricht mit PR-Studierenden zum Thema „schlechte Beispiele“. Und da will doch niemand hängen, oder?

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