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Gedankenspiele zu Online Relations vom 30. Juli 2012

Auch die vergangene Woche war trotz Ferien – habt ihr alle denn keine? – wieder durchaus reich an guten Beiträgen, von denen ich einige gerne weiterempfehle.

Positive Resonanz statt Streisand
Warum man auf Spatzen nicht gleich mit Maschinengewehren schießen sollte bzw. wie eine überlegte Reaktion zu einer positiven Resonanz und nicht zum Streisand-Effekt führte, dies beweist Jack Daniel, u.a. beschrieben bei techdirt. Als der Autor Patrick Wensink für seine Geschichte „Broken Piano for President“ ein Jack Daniels Cover anpasste, reagierte der Whisky-Fabrikat mit dem besten Anwalts-Schreiben, das ich bislang kennen gelernt habe: Lesepflicht.

Mehr Interesse an eigenem Content
Sten Franke gibt in seiner CEO-Kolumne Unternehmen Tipps, damit ihr Content auch geteilt wird. Dabei weist er auf 7 treffende Gründe hin, woran die Content-Verteilung scheitert. Erster sehr wahrer Grund: Eine Firma spricht zu oft über sich selbst.

Höhere Öffnungsraten durch bessere Betreffzeilen
E-Mail-Marketing-Experte Nico Zorn hat 10 Tipps vorgestellt, die zu höheren Öffnungsraten im E-Mail-Marketing führen sollten. Und auch wenn die Tipps im ersten Moment banal klingen: Sie bieten durchaus wertvolle Anregungen für die eigene Praxis.

Mehr Blogs in Unternehmen
Aus meiner eigenen Berater- und Coaching-Praxis weiß ich: Das Thema Blogs ploppt in den letzten Monaten stärker auf. Wie praktisch, dass Kerstin Hoffmann einen prima Überblick über Corporate Blogs erstellt hat. Wichtig auch die vielen Kommentare und Tipps. Wer also Anregungen und Vorbilder sucht …

Besser Bloggen mit Strategie
Diese Hoffnung habe ich, nachdem ich den Beitrag von Christian Henner-Fehr im Kulturmanagement-Blog gelesen habe. Obwohl: Seine Empfehlungen zum Aufbau und zur Pflege von Blogger Relations gelten nicht nur für Kulturbetriebe.

Neue Songbilder mit Instagram
Den Hinweis auf eine schöne Instagram-Aktion habe ich bei Julian Grandke entdeckt. Die hübsche New Yorkerin Sängerin Alicia Keys hat bei der Produktion ihres neuesten Albums eine Foto-Aktion gestartet. Sie forderte ihre Fans auf, zu ihrem neuesten Song passende Bilder per Instagram zu erstellen und mit dem Hashtag zu versehen – die sie dann wieder in ein Video integrieren will.

Bessere Postings durch mehr Herzblut
Aufgeschreckt von einem Blog-Post über einen Facebook-Post-Bauplan warnt Kerstin Hoffmann in ihrem Beitrag davor, in der Kommunikation nur auf Wirkung und Effekte zu setzen. Das Wesentliche im Social Web und bei der Kommunikation seien wertvolle Inhalte. „(…) kein Unternehmen, kein Kommunikationsprofi ist erfolgreich, wenn Herzblut, Engagement und Intuition fehlen.“ Wie recht sie doch hat.

Mehr Wissen über Facebook
Die Facebook-Expertin Annette Schwindt hat eine neue Version ihres kompakten Leitfadens zur Kommunikation via Facebook online bereitgestellt. Gerade für Nicht-Profis ist er Pflicht-Lesestoff. Hier lässt er sich per Scribd bequem herunterladen.

Mehr Einsicht in Klout
Wie funktioniert eigentlich Klout? Was sind die wichtigsten Elemente bei diesem „online influence measurement“? Im Best-Practice-Buiness-Blog habe ich diese wirklich kompakte Beschreibung gefunden, welche Faktoren und Variablen auf den Klout-Score einzahlen.

E-Mail-Newsletter und die Anonymität

Derzeit dreht sich bei mir im Kopf viel um das Thema Datenschutz, Datensicherheit, anonyme Nutzung von Daten – alles ein wirklich spannendes Thema, das uns in den nächsten Jahr(zehnt)en noch intensiv begleiten wird. Auch wenn sich diese Fragen derzeit fast ausschließlich auf die SoMe-Branche fokussieren, beziehe ich heute die Frage auf’s E-Mail-Marketing.

Analyse E-Mail-Newsletter-KampagneWer nämlich einen Newsletter in Ruhe auswertet, kommt auf durchaus spannende Erkenntnisse und Einblicke. Im Bild hier ist die Auswertung einer Newsletter-Kampagne zu finden. Sofort ist erkennbar, wie viel Prozent der Empfänger den Newsletter auch geöffnet wurden, wer und wie viele (und auch auf welche Themen) auf Links geklickt haben, welche E-Mails nicht ankamen, weil die E-Mail-Adresse nicht mehr existierte (Hard Bounces) oder das Postfach – wie beispielsweise gerne bei Web.de – voll war (Soft Bounces) usw.

Auswertung Klick- und Abbestell-Verhalten beim E-Mail-MarketingRichtig interessant wird diese Auswertung aber auf der nächsten Ebene: Denn wer jetzt auf einen Unterpunkt klickt, erhält eine genaue Übersicht der Personen (in Form ihrer Namen samt E-Mail-Adressen, Bild 2), die auf einen Link geklickt haben oder beispielsweise diesen Newsletter nicht mehr wollten und „abbestellen“ angeklickt haben.

Aus dieser Sicht verstehe ich jetzt sofort, warum die Anmeldung bei einem Newsletter immer anonym möglich sein muss. Das heisst, einzig und allein darf bei der Anmeldung die E-Mail-Adresse verlangt werden. Dies ist rechtlich so geregelt. Also, liebe E-Mail-Newsletter-Versender, die ich regelmäßig teste: Weder Vor-, noch Nachname, noch Anrede, noch andere personenbezogene Daten dürfen auch bei euch als Pflichtangaben verlangt werden. Freiwillig lassen sie sich natürlich stets abfragen.

Wenn ich jetzt als Versender beispielsweise die anonyme Nutzung nicht beachten würde, erhielte ich zu dem „Abbestellen“ auch noch das persönliche Profil mit allen angegebenen Daten sowie dem gesamten bisherigen Verhaltensprofil (Prozentsatz geöffneter Newsletter, Reaktionen etc.). Ob dies jedem Nutzer bewusst und angenehm ist? Wohl kaum. Und denken wir etwas weiter. Hier werden damit selbst Daten sichtbar, die beispielsweise der Newsletter-Empfänger zu einem späteren Zeitpunkt – z.B. im Rahmen einer Aktion – freiwillig und damit für den Versender rechtssauber hinzugefügt hat. Wie gesagt: Etwas Bauchgrimmen habe ich – und dies sage ich als Anhänger des professionellen E-Mail-Marketings – schon bei der gesamten Sache. Oder bin ich hypersensibel?

Gedankenspiele zu Online Relations vom 23. Juli 2012

Auch in der vergangenen Woche bin ich wieder auf einige interessante Beiträge gestoßen, von denen ich ein paar hier in meinen Gedankenspielen wieder gerne weiterempfehle.

Pressearbeit und Suchmaschinen
Wie lassen sich Online-Portale für die Content-Vermarktung nutzen? Insbesondere für Einsteiger hat Kim Kruse im Email-Marketing-Forum hilfreiche Tipps zusammengestellt, welche Portale am besten zu nutzen sind und auf was beim Content und bei der Einstellung besonders zu beachten ist.

Daten und Journalismus
Ich bin ja selbst ein ziemlicher Fan des Daten-Journalismus. Gerade in den letzten Jahren ist die Zahl an spannenden Beispielen sogar hierzulande kräftig angestiegen. Damit man nicht die Übersicht verliert, hat David Bauer eine umfangreiche Übersicht erstellt – an Beispielen, Quellen und Tools.

SEO und Linkbuilding
Wer die nächsten Tage nichts vor hat, der kann sich mal diesen umfangreichen Post vornehmen. Gretus von SEO-united hat sich die Mühe gemacht, einen amerikanischen Beitrag ins Deutsche zu übersetzen und auf diese Weise 101 kreative Links zum Linkbuilding zusammenzustellen. Jetzt müssen sie nur noch umgesetzt werden.

Trends und Social Web
Was sind die Trends bei der Kommunikation über Social Media? Mirko Lange hat seine 10 Trends aus einem Vortrag auch online gestellt. Sein spannender Ansatz: Er beschreibt alle Trends aus den Perspektiven Gesellschaft, Organisation, Technologie.

Unternehmen und Blogs
Der Beitrag von Klaus Eck wurde schon auf vielen Kanälen kräftig kommentiert, diskutiert und gelobt. Vollkommen zu recht. Denn wer Gründe sucht, warum ein Corporate Blog Sinn macht – nicht als Ersetzung sondern als Ergänzung zu Facebook & Co. – sollte auch für die Zukunft diesen Post gut abspeichern.

Lufthansa B2B und Facebook
Über 11.000 Fans hat Lufthansa Cargo auf Facebook. Das soziale Netzwerk lässt sich also auch für B2B Unternehmen. Wie kann ich dies erreichen? Auf allfacebook.de ist ein lesenswertes Interview mit Matthias Eberle von Lufthansa Cargo erschienen. Darin gibt der Leiter Unternehmenskommunikation einen wirklich guten Einblick in ihre regelmäßigen Aktivitäten.

Twitter und Markenschutz
Wie soll man reagieren, wenn man entdeckt, dass jemand völlig anderes mit dem Namen des eigenen Unternehmens twittert? Sofort verklagen? Aufschreien? Heulen? Der Frage nach der richtigen und überlegten Reaktion ist Martina Bürge vom bernetblog mit guten Beispielen nachgegangen. Ihr Hinweis: „Vorsicht mit voreiligen Rechtsschritten“.

Case: Der Amoklauf, die CelebBoutique und der Shitstorm
Wenn man geschickt auf ein laufendes Thema aufsattelt, kann dies durchaus Erfolge nach sich ziehen. Wenn man einen falschen Anlass dazu nimmt, kann es in einem Shitstorm enden. Dies beschreibt Richard Gutjahr in seinem Beitrag über den Online-Mode-Shop CelebBoutique, der mit einer Twitter-Werbung auf den Amoklauf-Zug aufsprang. Großes ungläubiges Kopfschütteln!

Grandioser Screencast: Privatsphären-Einstellungen bei Facebook

Viele Fragen werden immer wieder bzgl. Facebook und dem sicheren Posting gestellt. Und es kostet schon seine Zeit, bis man alle Sicherheitseinstellungen individuell geregelt hat – ohne auch etwas zu vergessen.

Mit dieser mühsamen Arbeit ist jetzt Schluss! Denn dieses grandiose Video von Jormason, das ich bei Daniel Rehn im Blog entdeckt habe, klärt alle Fragen. Einzige Voraussetzung: 19.28 Minuten für dieses Video an Zeit investieren. Und diese Investition lohnt sich wirklich.

Facebook Screencast III Die Privatsphäre Einstellung from Jörn Hendrik Ast on Vimeo.

Auf der Suche nach detaillierten Google+-Zahlen

Bei Beratungen sowie in meinen Online-Relations- und Social Media-Seminaren wird derzeit auch viel über Facebook, Twitter, Google+, Pinterest & Co. diskutiert. Gerade Google+ gewinnt dabei in den letzten Monaten deutlich an Beliebtheit bei vielen meiner Teilnehmer. Nur stellen sich immer wieder viele Fragen zu den aktuellen Nutzerzahlen. Zwei dieser Fragen will ich mal öffentlich hier stellen. Vielleicht weiß jemand mehr.

Unklarheit 1:
Weltweite Nutzerzahlen – wie rund 900 Mio. Facebook- oder 250 Mio. Google+-Nutzer – haben meiner Überzeugung nach nur eine begrenzte Aussagekraft. Mich interessiert viel stärker die Nutzungsintensität, was sich über die Verweildauer gut bewerten lässt. Bei Facebook kann man mit einer durchschnittlichen Verweildauer von rund 15 Minuten pro Tag (Anm.: An den Google+-Angaben habe ich meine Zweifel) rechnen. Gibt es auch Zahlen zu Google+ bzgl. Verweildauer?

Ich finde – wie heute hier immer nur Zahlen zu weltweiten Nutzerzahlen bzw. zu den aktiven Nutzern. So wurde in der Diskussion zwischen Michael Kroker und Stefan Keuchel hier von über 60 Minuten pro Tag gesprochen – aber bezogen auf alle Google-Produkte. Und von 12 Minuten pro Tag – aber bezogen auf die täglich aktiven Nutzer. Nur: Gibt es ganz einfach eine Durchschnitts-Verweildauer bei Google+, damit sich dies auch mit der Konkurrenz vergleichen lässt?

Unklarheit 2:
Wenn Google alle Services miteinander verbunden hat, bedeutet dies doch auch, dass alle Services auf die Nutzerzahlen einzahlen. Das heißt im Umkehrschluss, dass jeder neue Nutzer eines Gmail-Kontos – wie zum Beispiel meine Eltern jetzt – automatisch zum Google+-Nutzer und damit auch zur Gesamtzahl hinzugerechnet wird. Ist doch richtig so, oder?

Wenn dem so wäre, verfälscht dies nicht ganz kräftig die Nutzerzahlen? Muss man nicht noch viel stärker zwischen Nicht-Nutzern von Google+ (Nutzer von sonstigen Google-Service, die bei Google+ aber nicht angemeldet sind, aber trotzdem dazu gezählt werden), passiven Nutzern (die nur ganz selten mit ihrem G+-Account aktiv sind) und aktiven Nutzern (laut Google 150 Mio.) unterscheiden?

Wie gesagt: Ich bin grundsätzlich ein Google-Fan, nur erwarte ich als Journalist wie als Dozent doch auch eine sehr detaillierte und saubere Datenbasis. Wer kann etwas mehr Helligkeit ins Dunkle bringen?

Nächster Artikel

„Was bringt uns eigentlich dazu, Fan einer Seite oder Follower eines Twitteraccounts zu werden?“ Mit dieser spannenden Frage hat sich Christian Henner-Fehr aus Sicht der Kultureinrichtungen beschäftigt und einen sehr treffenden Beitrag geschrieben. Er empfiehlt, deutlich persönlicher und emotionaler zu kommunizieren und die Produktbewerbung selbst eher zurückstellen. Ein Ansatz, von dem übrigens auch viele Markenartikler lernen und profitieren könnten.

Kulturmanagement Blog


Mirror ceiling„; By Richard Masoner (CC BY-SA 2.0)

Kultureinrichtungen, die im Social Web aktiv sind, bemühen sich, so wie alle anderen, um eine möglichst große Aufmerksamkeit. Meist machen wir den Erfolg an der Zahl der BlogleserInnen, der Fans oder der Follower fest, was natürlich auch nicht ganz falsch ist. Die Strategien, die dabei entwickelt werden, sind höchst unterschiedlich. Während die einen sich mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung beschäftigen, um in den Suchmaschinen gefunden zu werden, entwickeln andere Contentstrategien oder nutzen Tools, mit denen sie leichter UserInnen identifizieren können, die ihren Kriterien entsprechen.

Aber lassen Sie uns mal die Seite wechseln. Was bringt uns eigentlich dazu, Fan einer Seite oder Follower eines Twitteraccounts zu werden? Natürlich wirken Gewinnspiele verlockend und bringen uns unter Umständen dazu, den Button anzuklicken. Aber was treibt uns an?

Ron Evans hat sich in seinem Blogpost „Thoughts on the psychology of social media

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Lektionen: Schlechtes Adressmanagement mit 12 Jahre altem Verteiler

Heute ist mal wieder Zeit für eine Lektion. Denn nach schlechten Anreden in Presseinformationen, fehlerhaften Pressemitteilungen und miesen Presse-Newslettern habe ich mich heute über einen schlecht gepflegten Verteiler mit veralteten Daten geärgert. Mal wieder.

Anschreiben mit Kennenlern-Exemplar der Internet World BusinessUnd dies kam so: Zurück aus dem Italien-Urlaub habe ich in meinem überfüllten Briefkasten auch diese Sendung entdeckt: Ein in Plastikfolie eingeschweißtes Kennenlern-Exemplar der „Internet World Business“. Jetzt muss ich mich einerseits schon wundern und andererseits den Postboten für seine Findigkeit auszeichnen, dass diese Sendung überhaupt angekommen ist. Warum?

Ganz einfach: Die hier adressierte Agentur Communicate GmbH habe ich früher wirklich mal als Geschäftsführer geleitet. Nur wurde sie bereits im Jahre 2000 aufgelöst – hier eines der letzten Bilder per Waybackmaschine (5/2000). Das ist damit sage und schreibe 12 Jahre her! Meinen guten Freund und damaligen Partner Hardy Krause, der hier als Ansprechpartner genannt ist, ist weiterhin im Internet-Business extrem aktiv und erfolgreich. Aber auch seit 2000 nicht mehr in Zusammenhang mit dieser hier genannten Agentur.

Darum liebe Neue Mediengesellschaft,
wenn Sie Leser und Abonnenten für Ihr Magazin werben, dann sollten Sie – und dies schon aus eigenen Kostengründen – auf eines Acht geben: Einen aktuellen Verteiler. Ihrem Schreiben muss ich entnehmen, dass Sie diesen seit 12 Jahren nicht aktualisiert haben. Oder waren wir eine Ausnahme?

Ich kann Ihnen nur wärmstens empfehlen, diesen zumindest ein Mal pro Jahr zu aktualisieren bzw. zu überprüfen. Sie würden direkt von den positiven Folgen profitieren: Höherer Prozentsatz bei Rückläufen, größerer Anteil an neuen Abonnenten und Testlesern, geringer Anteil an Fehllieferungen – also an Agenturen und Unternehmen, die Ihr Heft gar nicht erhalten, dieses direkt mit der Werbung entsorgen oder sich wie in unserem Fall über Ihre Unprofessionalität wundern.

Sind dies nicht wirklich Ziele, die es zu verfolgen lohnt? Und die diesen Mehraufwand beim Adress-Management mehr als nur ausgleichen?

Übrigens: Ich habe Ihr Heft dann doch durchgeblättert. Schlecht finde ich es nicht, auch wenn ich das meiste schon über andere Kanäle kannte. Nur eines habe ich mich gefragt: Wenn Sie Ihr Magazin als „die Wirtschaftszeitung für Internet-Professionals“ bewerben: Warum stellen Sie darin dann Kampagnen vor – wie zum Beispiel die Kotex-Kampagne auf Pinterest -, die bereits ein knappes halbes Jahr alt sind und in ziemlich allen (un-)bekannten Medien, Blogs oder auch auf Workshops als Case Study ausführlich diskutiert wurden? Denn Aktualität gehört auch zu einer professionellen Wirtschaftszeitung. Gerade im Internet-Zeitalter.

Gedankenspiele zu Online Relations vom 18. Juli 2012

Meine „Gedankenspiele“ benutze ich auch als meinen persönlichen Spickzettel. Gerade wenn man wie ich zwei Wochen lang im heißen Süden unterwegs war und mehrheitlich offline, so hat sich doch nach der Rückkehr einiges im Reader angesammelt. U.a. folgende elf Beiträge sind mir aufgefallen:

Zeitungen und das liebe Internet
Sind die Tageszeitungen in Deutschland auf das digitale Zeitalter vorbereitet? Nein, sagt Thomas Koch und nimmt sich in seinem hervorragenden Vortrag der herkömmlichen Zeitungen und vor allem ihrer Verleger an – und diese kräftig auseinander. Eine der besten Generalkritiken, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Und dies auf dem Zeitungsgipfel. Ob sie nachwirkt? Hoffentlich.

Panda und die SEO-Branche
Welche Auswirkungen hat das Panda-Update auf die Google-Position von Webseiten? Heinz Wittenbrink hat sich in einem langen und wichtigen Beitrag den besonderen Veränderungen durch das Panda-Update gewidmet. Vor allem macht er deutlich, wie stark eine passende Content-Strategie die bisherige klassische SEO-Strategie ersetzen wird. Wie heißt es dazu im eingebetteten Google-Video: „It is almost like the job of SEO has been upgraded from SEO to web strategist.“

Google und die Spam-Methoden
Welche Spam-Methoden erkennt Google automatisch und wertet die Seiten ab? Im seosweet-Blog hat Marco Engelberth eine kompakte Übersicht über die bekannten Methoden bzw. Versuche dargestellt, die Suchmaschinen zu manipulieren.

Blogger und die Relations
Was machen professionelle Blogger Relations aus? Daniel Rehn hat seine Interview-Ausführungen in seinem Blog publiziert. Diese sind vor allem lesenswert, weil er die ganze Palette an typischen Fragen beantwortet: Chancen und Risiken von Blogger Relations, Typen von Bloggern, Recherche und Ansprache von Bloggern, Integration in die Medienarbeit, Umgang mit Kritik. Klasse!

Blogs und der Tourismus
Wie lassen sich Blogs in der Tourismusbranche nutzen? Klaus Eck hat sich im PR-Blogger der Reisebranche gewidmet und 13 sehr treffende Gründe für ein Corporate Blog als digitale Reisezentrale formuliert.

Facebook und die Ads
Welche Werbeformate gibt es bei Facebook Ads? Thomas Hutter hat eine kompakte „Einführung in Facebook Ads für Anfänger“ – Auswahlkriterien, Werbetypen, Abrechnung, Kontrolle etc. – verfasst, welche die vielfältigen Werbemöglichkeiten für Unternehmen deutlich macht.

Unternehmen und Google Hangouts
In welcher Form können Unternehmen Google Hangouts für sich nutzen? Dies hat Natascha Ljubic in einem Beitrag beschrieben. Darin geht sie auf einige der vielfältigen Gründe ein, die für den Einsatz von Google Hangouts sprechen.

Instagram und das Online-Marketing
Wie lässt sich Instagram im Online-Marketing einsetzen? Die Karrierebibel hat gerade für Einsteiger eine prima Anleitung geschrieben, wie sich Instagram für PR- und Marketing-Zwecke nutzen lässt – von Hinweisen zum Aufbau bis zu Ideen für den sinnvollen Einsatz.

Foursquare und der neue Check-In
Auch wenn ich mich – wie und warum hier beschrieben – von Foursquare etwas zurückgezogen habe, macht mich der neue Ansatz des New Yorker Startups (darf man das eigentlich noch sagen?) doch neugierig. Nach Martin Weigerts Beitrag denke ich: Weiterhin beobachten.

Kommunikation und die Frage nach der Messung
Was bedeutet eigentlich Messbarkeit der Kommunikation in Zeiten des Social Web? Christian Henne hat sich dazu einige kluge Gedanken gemacht. Unter anderem plädiert er dafür, die Messgrößen und KPIs noch klarer an den Zielen auszurichten.

Social Publish bei Mercedes-Benz
Wie könnten Unternehmen mit Bloggern und Journalisten in der Zukunft kommunizieren? Robert Basic hat sich dazu das neue Mercedes-Benz-Angebot Social Publish angesehen und zeigt sich begeistert – von der Umsetzung, der Info-Bereitstellung und Durchsuchbarkeit. Schließlich gilt: „Je schneller, einfacher und kostengünstiger Inhalte abgerufen werden können, umso besser verteilen sich diese Informationen.“

Lesetipp: Stefan Plöchinger über Onlinejournalismus

Der Chef von Suedddeutsche.de – Stefan Plöchinger – hat in den vergangenen Tagen eine hervorragende Serie zur Qualität im Onlinejournalismus in seinem Blog publiziert, die er ursprünglich für das Buch „Die Web-Revolution“ geschrieben hat. Man kann ihm dafür nur dankbar sein.

Diese fünf längeren Beiträge zählen zum Besten, was ich zusammenfassend zum Online-Journalismus gelesen habe: Über Qualität von Inhalten versus Quantität der Leser, Sorgfaltpflicht versus Tempo, Ehrlichkeit versus Schlagzeilen, Qualität versus Innovation; über Chancen starker Medienmarken und über Transparenz als Leserbindung. Dazu formuliert er konkrete Praxis- und Handelsanweisungen, fordert Journalisten wie Verleger zur Veränderung, zur Flexibilität, zum Mut zur Innovation auf:
Jedes Medienhaus hat die Chance auf eine maßgeschneiderte Exzellenz-Strategie im digitalen Journalismus. So wie sich jedes Medienhaus eine eigene Exzellenz-Strategie für die älteren Medien zurechtgelegt hat.

Vor allem spiegelt sich in seiner Serie der ungemeine Reiz wider, der Online-Journalismus gerade durch die vielfältigen Herausforderungen im Multimedium Internet inne ist – besonders für angehende Journalisten. Wie recht er doch hat, kann ich als Journalist wie als Journalismus-Dozent nur sagen. Und darum nochmals: Danke für diesen Text!

Geschmacklose Anzeigenplatzierung

Wenn ich solche Anzeigen wie hier im Berliner Tagesspiegel vom 13. Juli sehe, dann muss ich jedes Mal mit dem Kopf schütteln …

Liebe Anzeigenplaner:

So eine Platzierung geht thematisch natürlich überhaupt nicht. Das ist wirklich ziemlich geschmacklos – auch wenn es noch schlimmere Beispiele gibt!

Oder wurdet ihr – wie in anderen Zeitungen – bereits wegrationalisiert und die jetzt automatisierten Anzeigen-Platzierungssysteme sind blind? Sachen gibt es ….

 

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