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Gedankenspiele-Lesetipps vom 27-08-2014

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Über die Rolle von Titeln, Teasern und gekürzten Blogbeiträgen.

Welche Auswirkungen haben Titel und gekürzte Feeds auf das mobile Leseverhalten? Gravierende. Denn auch wenn es zwei getrennte Themen sind, beeinflussen sie doch das Leseverhalten von Usern kräftig. Beide auf ihre Weise – und dann auch kombiniert, wie ich in diesem Gedankenspiel anhand meines eigenen Leseverhaltens beschreibe.

In den letzten Monaten ist mir aufgefallen, dass sich die Zahl derjenigen weiter erhöht hat, die Blog-Beiträge im RSS-Reader nicht mehr komplett anzeigen lassen. Bei vielen steckt wahrscheinlich der Gedanken dahinter, auf diese Weise mehr Leser auf ihre Webseite zu ziehen und vielleicht sogar den eigenen Content besser zu monetarisieren, worüber im Frühjahr u.a. bereits Kai Thrun und Martin Weigert berichtet hatten. Vielmehr lässt sich über Feedreader nur noch das Intro abrufen, was auf einem Smartphone-Display auf ca. 10 Zeilen hinausläuft. Schade, denke ich mir immer wieder. Wirklich. Denn dieses Spiel funktioniert glaube ich nicht überall. Im Gegenteil: Oft verlieren sie eher Leser – ob als Intensiv-Leser ihrer Beiträge oder gar als Abonnenten ihrer RSS-Feeds. Wie ich das genau meine?

Am Besten erkläre ich dies an meinen eigenen Lesegewohnheiten, um auf diesem Wege ein weiteres relevantes, redaktionelles Problem aufzuzeigen – Stichwort Leserattraktion und Leserbindung.

Stufe 1: Von Scannern und Skimmern
Ich selbst habe ca. 200 Feeds abonniert, die ich jeden Tag durchlese, sofern sie mit etwas Neues bieten. Doch lese ich diese? Laut des dänischen Usability-Gurus Jakob Nielsen sowie einer britischen Studie aus dem vergangenen Jahr sind Online-User weniger Leser als vielmehr Scanner oder gar Skimmer. Das heißt: Sie nehmen nur einen Teil der Inhalte wahr – es wird gerne von 10 bis 25 Prozent gesprochen; und dabei vor allem die Inhalte, die im Text hervorgehoben werden, wie Titel, Zwischenüberschriften, Lead-Texte, Bilder samt Unterschriften oder auch Aufzählungen.

Ich gestehe: Ich gehöre zu diesen Scannern und Skimmern. Nicht was mein allgemeines Lese- oder Online-Leseverhalten betrifft; nein, dieses nicht; aber auf jeden Fall bezogen auf mein Feed-Leseverhalten. Dies wird mit Sicherheit für viele so gelten. Das heißt, ich switche quasi durch meine täglichen Feeds, insbesondere dann, wenn ich auch mal ein paar Tage nachholen und nachlesen muss.

Mein Switchen erfolgt zu 99 Prozent per Smartphone. Ob über die hübsche feedly-App oder die von mir aufgrund ihrer Reduktion geschätzte Reeder-iPhone-App, die hoffentlich irgendwann Google+ in ihre Weiterleitungsfunktion integriert: Bei meinem Switchen fokussiere ich mich fast ausschließlich auf Titel und – wenn dieser zieht – auch noch die ersten Sätze, quasi den Lead-Text. Titel, nächster Titel, nächster Titel – so springe ich oft in Sekundenschnelle von Textbeitrag zu Textbeitrag, bis ich an einem Titel hängen bleibt, der mein aktuelles Interesse trifft.

Übersetzt heißt dies: Wer keine klaren Titel schreiben kann bzw. ich nicht sofort an Hand des Titels erkennen kann, um was es sich in diesem Beitrag handeln wird bzw. könnte, flippe ich schon weiter. Und das soll jetzt nicht böse klingen: Aber ich kann es kaum glauben, wie viele schlechte, belanglose, nichts aussagende und nicht zum Text hinführende Titel es gibt. Wollen die denn keine Leser haben? Zumindest verlieren sie mich als Leser. Ob wir mal ein Titel-Schreiben-Training machen sollten ;-)?

Stufe 2: Von Verkürzern und Verlierern
Erachte ich den Titel und den eventuell vorhandenen Teaser als interessant, würde ich gerne einen Blick in den Beitrag werfen. Also kurz weiterscrollen – und hey, wo ist der angepriesene Text? Nach dem vorerst gelösten Problem 1 sind wir schon bei Nummer 2 angelangt: Der von mir gesuchte Beitrag wurde gekürzt und wird anstatt als Full-Feed nur noch wenige Zeilen lang angezeigt. Wer ihn ganz lesen will, muss per Link auf die Website klicken. Diejenigen, die sich absolut für diesen Text interessieren, werden jetzt klicken. Aber die anderen „Switcher“ wie mich?

Für mich ergeben sich in diesem Moment genau zwei Optionen: In seltenen Fällen und wenn er mich wirklich sehr interessiert, packe ich den Text per Pocket in die Später-Lesen-Rubrik; meist verliert der Beitrag in diesem Moment aber in meinem Kopf seine Relevanz und ich switche zum nächsten Beitrag. Von diesem Moment an hat der vorherige Beitrag mich also als möglichen Leser, Multiplikator und Weiterleiter verloren. Hinzu kommt ein zweites Problem: Hat schon mal jemand auf einen solchen Link geklickt, während er im Zug oder in der Berliner U-Bahn auf Internet-Zugang (vergeblich) hoffte, wartete? Und lesen nicht viele gerade ihre Feeds unterwegs, wenn die Internet-Verbindung nicht immer grandios ist, wie es in unserem Land nun einmal leider ist, wie auch die folgende Grafik verdeutlicht?

Infografik: Deutsches Internet hinkt der Weltspitze hinterher | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Stufe 3: Lesson learned?
Was lässt sich an diesem meinem Verhalten lernen?

  1. Wer keinen klar verständlichen und auf den Inhalt hinweisenden Titel schreibt, wird viele Scanner und Skimmer verlieren. Sie haben nicht mal die Chance, den Inhalt des Beitrages wahrzunehmen, da sie schon beim Titel verloren gehen. Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Titel als entscheidende Brücke und Türöffner wie bei einer Pressemitteilung oder einem Newsletter ist also notwendig.
  2. Wer mit einem gekürzten Blog-Post auf neue Website-Besucher hofft, wird RSS-Leser eher verlieren. Solange hier nicht die technischen Bedingungen erfüllt sind und überall eine gute Internet-Verbindung herrscht, wird das Warten auf den Text nach dem Klick für viele zu mühsam und zeitintensiv sein. Netzinfrastruktur-Minister Alexander Dobrindt sprach Anfang des Jahres davon, Deutschland in die digitale Championsleague zu bringen, Europa-League würde mir persönlich schon als ersten Erfolg ausreichen.
  3. Lässt sich dieses Beispiel auf alle übertragen? Natürlich nicht. Nur glaube ich, dass sich mein RSS-Feedreader-Leseverhalten nicht so wahnsinnig von anderen Online-Text-Ratten unterscheiden wird. Oder liege ich da völlig falsch?

How to become a Google Power user?

Auf diese hübsche Infografik bin ich über onlinemarketing.de gestoßen: „How to be a Google Power user“, fragt die Grafik. Und zählt zahlreiche Google-Suchoptionen, nützliche Satz- und Sonderzeichen sowie weitere Features und teils funny Tricks auf, von denen ich bislang auch nur einen kleinen Teil gekannt habe. „How to become a Google Power user“ finde ich den passenderen Titel. Nur wird es eine ganze Zeit dauern, bis man diese alle getestet und v.a. verinnerlicht hat. Ob es was hilft?

 
Google Like a Pro - Via Who Is Hosting This: The Blog

Source: WhoIsHostingThis.com

Gedankenspiele-Lesetipps vom 15-08-2014

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Journalisten und die Sozialen Medien: Studien gesucht.

Wie gehen Journalisten mit Sozialen Medien um? Wie aktiv sind diese im Social Web? Welche Trends kann man hier erkennen? Und welche relevanten und empfehlenswerten Studien gibt es genau dazu? Fragen wie diese erhalte ich regelmäßig von Kunden, Projektpartnern, (Ex-) Studis und Teilnehmern meiner Seminare und Coachings. Also dachte ich mir, dass es sich lohnen könnte, wichtige und relevante Studien hier gemeinsam zusammenzutragen.

Mit gemeinsam meine ich: Da ich garantiert nicht alle kenne, sondern nur einen Bruchteil, wäre es klasse, wenn andere diese Liste ergänzen würden – mit ihren Vorschlägen in den Kommentaren. Schließlich geht diese Frage glaube ich ziemlich viele an.

Also: Welche relevanten und/oder aktuellen Studien gibt es zum konkreten Verhältnis Journalisten und Social Media? Und damit meine ich keine Studien zum Kommunikationsmanagement oder zur allgemeinen Zukunft des Journalismus …

Update (21.09.2017): Cision hat eine neue Version der jährlichen Social Journalism-Studie publiziert. Die Version 2017 lässt sich – nach Anmeldung – hier herunterladen.

Update (03.01.2017): Die Kommunikationsagentur PR von Harsdorf hat unter dem Titel „Wie PR die journalistische Arbeit der Fachmedien bestmöglich unterstützen kann“ Journalisten aus Wirtschaft, IT etc. befragt. Die Ergebnisse sind hier ersichtlich.

Update (11.07.2016): Cision hat eine weitere Version ihrer Studie “Social Journalism Studie” zum Verhalten von Journalisten in den Sozialen Medien publiziert. Die Version für Deutschland lässt sich hier downloaden.

Update (01.02.2016): news aktuell hat eine neue Version ihrer Studie „Recherche 2016“ zum Recherche-Verhalten von Journalisten publiziert. Das Whitepaper zur Online-Befragung von gut 1.200 Journalisten lässt sich hier herunterladen.

Update (15.12.2015): Die Universität der Bundeswehr München hat in der Studie „Recherchieren 2015“ rund 20.000 Journalisten zu ihrem Recherche-Verhalten befragt. Die Ergebnisse lassen sich hier herunterladen.

Update (Sommer 2015): Wie nutzen Journalisten Social Media? Was schätzen sie an den Plattformen, wo haben sie ihre Zweifel? Nach 2002, 2005 und 2009 hat die Bernet PR AG gemeinsam mit dem Institut für Angewandte Medienwissenschaft der ZHAW auch 2015 die Studie rund um «Journalisten im Web» durchgeführt. Ergebnisse sind als Online-Buch hier erhältlich.

Update (28.03.2015): Die Ergebnisse der Cision Social Journalism Study inklusive der Ergebnisse für Deutschland findet man auf dieser Unterseite der Cision-Website.

Update (11.03.2015): Auch Mount Barley führt regelmäßig Online-Umfragen zum Thema durch.

Update (11.08.2014): Auch in der ACTA (siehe unten) sind Antworten auf Aspekte zu dem Verhältnis zu finden.

Diese Studien (alphabetisch geordnet) kenne und empfehle ich schon mal:

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