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Gedankenspiele zu Online Relations vom 27. November

Die Zukunft des Journalismus
„Der beste Text zum Ende der FTD und zur Zukunft des Journalismus, so far“ tweetete Stefan Plöchinger (@ploechinger). Und er hat recht. Denn der Beitrag von Horst von Buttlar über das Ende seiner FTD macht Hoffnung auf die Zukunft des Journalismus. Unabhängig von ihrer Plattform.

Vergebene Chancen von Social Media Newsrooms
Für ihre Masterarbeit an der Universität Leipzig hat Dana Melanie Schramm unter den Webseiten der 200 umsatzstärksten Unternehmen nach Social Media Newsrooms gesucht und im Sympra-Blog darüber berichtet. Das Fazit ihrer Studie: Die Unternehmen schöpfen die Chancen nicht aus. Ich frage mich von Nutzerseite eher, ob und wie Social Media Newsrooms überhaupt genutzt werden. Ich habe nämlich nicht das Gefühl, als hätten sie sich als Kommunikationsinstrument durchgesetzt.

Verwirrung beim Double-Opt-In-Verfahren
Das Urteil des OLG München, Double-Opt-In-Bestätigungsemails als Spam einzuordnen, hat in der E-Mail-Marketing-Branche für Verunsicherung gesorgt. Rechtsanwalt Thomas Schwenke hat in einem Blog-Beitrag seine Ansicht dargelegt, Vorschläge zur Lösung aufgezeigt und auch die oft divergierenden Meinungen seiner Kollegen integriert.

Agenda Setting im Social Web
Welche Folgen hat das Social Web auf das Agenda Setting, also das strategische Setzen von relevanten Themen und Botschaften auf dem Meinungsmarkt? Anika Geisel hat sich im PR-Blogger über die neue Macht der Konsumenten, ihren Einfluss auf das Agenda Setting und die Bedeutung von Content und Markenbotschaftern Gedanken gemacht.

Service im Social Web Case Study 1: Swiss
Die Fluglinie SWISS hat den 24-Stunden-Service bei Facebook und Twitter eingeführt. SoMe-Verantwortlicher Christian Lüdi hat in einem interessanten Blog-Post den Verlauf des Projektes von Planung über Coaching bis Umsetzung beschrieben. Jetzt würde ich nur gerne noch wissen, wieviel Prozent der Kundenanfragen über SoMe kommen. Mehr als 1 Prozent?

Service im Social Web Case Study 2: Telekom
Was macht einen guten Kundenservice im Social Web aus? Mirko Lange beschreibt dies am Beispiel der Deutschen Telekom, die ihren Service ausbaut. Interessant auch seine Frage nach dem ROI: Denn wenn gerade mal 2 Promille aller Supportanfragen wie bei der Telekom über Social Media kommen, lohnt sich dann solch ein Engagement überhaupt?

Infografik: Mediennutzung in Deutschland 2012

Statista hat eine hübsche Grafik zur Mediennutzung in Deutschland publiziert. Die Zahlen und Ergebnisse sollten aber auch immer mit etwas Vorsicht genossen werden. Dies gilt natürlich für viele andere Studien ebenfalls, wie ich dies kürzlich hier in einer Studienanalyse genauer beschrieben habe.

Dass beispielsweise die Deutschen durchschnittlich 23 Minuten pro Tag Zeitung gelesen, klingt für mich eher nach der PR-Stimme des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV). Schließlich fast dieselbe Zahl gab es bereits im Jahre 2004. Und seitdem soll sich nichts an der Zeitdauer verändert bzw. verringert haben, die Deutsche ab 14 Jahren mit der Zeitung in ihrer Hand verbringen? Auch angesichts der IVW-Zahlen bezüglich kontinuierlich sinkender Auflagenzahlen deutscher Zeitungen sowie aktueller Insolvenzen und Schließungen habe ich doch schwer meine Zweifel an derartigen Zahlen.

Infografik: Mediennutzung in Deutschland 2012

Facebook 2012: Zahlen, Statistiken, Entwicklungen

Noch irgendwelche Fragen offen bzgl. Zahlen, Statistiken und Entwicklungen bei Facebook? Dann müssten diese mit dieser extrem umfangreichen Infografik „Facebook 2012“ gleich alle beantwortet sein, die Website-Monitoring.com zusammengestellt hat.

Ach ja: Dass fast alle dieser „Facts and Figures“ einen kräftigen „Interpretations-Freiraum“ in sich tragen, sollten jedem natürlich bekannt sein.

Facebook 2012 – Zahlen und Statistiken

Lektionen: Wenn Ausbildungseinrichtungen schlechte Pressemitteilungen versenden

Ich bekomme täglich viele Pressemitteilungen: Hervorragende, gute, mittelmäßige, schlechte und ganz grausame. Darüber rege ich mich nur noch ab und zu auf. Richtig nachdenklich werde ich, wenn diese Fehler gerade von arrivierten PR-Ausbildungsträgern gemacht werden. Kürzlich erhielt ich eine Pressemitteilung von einer der führenden PR-Institutionen, bei der alle Kontakte – aber wirklich alle – in das CC:-Feld reinkopiert waren. Kaum zu glauben. Hoffentlich vermitteln sie das nicht ihren Teilnehmern.

Für kräftiges Kopfschütteln hat bei mir auch die folgende Pressemitteilung von der Social Media Akademie gesorgt, die mich gestern erreichte. Gerade weil sie von einem Ausbildungsinstitut stammt, dessen Arbeit ich sehr schätze. Nur warum dann solch eine Pressemitteilung? Denn liebe Akademie, auch diese furchtbar traditionelle und wenig SoMe-haltige Medienarbeit via Pressemitteilungen gehört zu jedem Kommunikationshandwerk dazu. Aber machen wir uns einfach kurz über diese Pressemitteilung (siehe Bild) her.

Schlechtes Beispiel für PressemitteilungEin Titel, der in die Irre führt
Der Titel „1000 Online Marketing Manager werden gesucht“ hat mich wirklich neugierig gemacht. Und was fragt man sich da sofort: In welchen Bereichen wird denn gesucht? In welchen Unternehmen? Und natürlich auch, wo ist die Quelle für diese Aussage? Gab es vielleicht eine Studie, eine Umfrage, irgendetwas etwas? Schon jetzt bin ich bei dieser Pressemitteilung richtig verärgert. Denn sie bietet mir zu dieser Schlagzeile aber auch gar nichts. Es ist eine reine Behauptung, die im ersten Absatz nicht nur wiederholt wird, sondern auch noch mit „mehr als 1000 Online Marketing Manager gesucht“ verstärkt wird.

Ein erster Absatz, der keinen Beleg findet
Im ersten Absatz wird krampfhaft nach einem Ansatz gesucht; dazu wird – auch wenn sie diese Aussage im keinstem Umfang trägt – die Studie „Online-Marketing-Trends 2012“ von Absolit herangezogen. Dass diese Studie schon aus dem April ist, bleibt unerwähnt. Und die „92,8 Prozent der 727 befragten Unternehmen setzen auf Online-Marketing“ konnte ich bei meiner Recherche auch nicht finden. Mit diesem Prozentsatz ist höchstens die Aussage „92,8 Prozent der 727 befragten Unternehmen setzen auf die eigene Homepage zur Präsentation des Unternehmens“ verbunden. Vielleicht habe ich die Aussage nur nicht gefunden. Dass es bei dieser Studie – wie Absolit selbst schreibt – um onlineaffine Unternehmen handelt, wird auch nicht erwähnt. Denn damit verliert die Aussage natürlich weiter an allgemeingültiger Aussagekraft.

Diese Pressemitteilung wirkt auf mich als Empfänger so, als hätte man krampfhaft nach einem Aufhänger gesucht, um die Aussagen des Geschäftsführers unterzubringen, „dass erfolgreiches Online Marketing nur mit gut ausgebildeten Fachkräften möglich ist“ – was natürlich vollkommen richtig ist und von mir als Dozent in diesem Bereich nur unterstrichen werden kann.

Ein Termin, der schon neun Wochen zurückliegt
Ganz krude wird die Pressemitteilung, wenn im Anschluss noch auf die Themenwoche „Online Marketing“ hingewiesen wird, die in der KW 38 stattfindet. Nun lasst uns doch mal gemeinsam in den Kalender blicken – und welche Kalenderwoche kommt raus? Richtig, wir befinden uns bereits in KW 47. Jetzt bin ich erst recht als möglicher Berichterstatter sauer: Entweder wurde hier verdammt schlampig gearbeitet oder aber eine Pressemitteilung aus der Vergangenheit nochmals herausgezogen.

Online-Pressearbeit via Online-PR-PortaleDie Masse macht nur Fehler sichtbar
Ach ja: Klitzekleiner Tipp noch an den Pressemitteilungs-Versender: Bei solchen Fehlern darf man sich nicht wundern, wenn sie kein sauber recherchierendes Medium aufnehmen wird. Da bringt es nichts, wenn man sie massiv über die gesamten Online-Marketing-Portale wie presseanzeiger.de, nachrichten.net, presseschleuder.de (siehe Bild) streut. Übrigens ganz im Gegenteil: Denn erst so werden die Fehler noch sichtbarer.

Daher: Einfach beim nächsten Mal professioneller und sorgfältiger arbeiten. Dann klappt es auch mit der Medienansprache. Versprochen.

Gedankenspiele zu Online Relations vom 20. November

Unternehmen als Medien
Coca-Colas neue Website war sicherlich eines der Top-Themen der vergangenen Woche. Ob interaktives Magazin oder Infotainment-Portal – Martin Giesler hat dies zum Anlass genommen, sich über Unternehmen als Content-Produzenten und Medien wie Coca-Cola und Red Bull Gedanken zu machen – gerade vor dem Hintergrund kränkelnder Medien. Seine berechtigte Fragen: Holen sich künftig die Leser nur noch dort die Informationen ab, wo es wirklich spannend ist? Unabhängig ob Medium oder Unternehmen?

Webseite und Usability
Welche Anforderungen sind an eine Internetseite zu stellen?sozialmarketing.de hat eine Serie gestartet, um die Grundlagen einer guten NGO-Seite zu beschreiben. Nach den ersten beiden Teilen der 5-teiligen Serie kann ich nur sagen: Auch jede andere Webseite sollte die formulierten Anforderungen erfüllen.

E-Mail Marketing und Recht
Ein spannendes Interview hat Martin Schirmbacher zu den aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen beim E-Mali-Marketing dem EMailMarketingBlog gegeben; und sorgt mit seinen Aussagen zu Anmeldeprozess, Kopplungsverbot, Auswertung für mehr Klarheit.

Blogger und ihre Relevanz
In einer zweiteiligen Serie hat sich Thomas Pleil mit Blogger Relations auseinandergesetzt. Als Basis aus seinen Erfahrungen hat er ein interessantes Segmentierungsmodell für Blogger entwickelt, das er noch weiter entwickeln will und auch bei seinen Studierenden zur Diskussion stellen will.

Social Media und das Konzept
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat sich mit einem guten Beitrag dem Thema Social Media Konzeption gewidmet. „Smarte“ Ziele, eindeutige Zielgruppen und Erfolgsfaktoren für den Dialog sind die Kernthemen der ersten beiden Teils der 4-teiligen Serie. Lesenswert, auch wenn ich nicht allen Erfolgsfaktoren zustimmen kann.

Facebook und die Abmahnungen
Langsam sollte auch das letzte Unternehmen wissen, dass der Facebook-Auftritt ein Impressum benötigt – auch ich hatte u.a. hier im Blog darauf hingewiesen. Welche Probleme trotzdem auftreten können, hat Thomas Schwenke in seinem Beitrag über die Impressumspflicht bei persönlichen Facebook-Profilen beschrieben.

Facebook und die Gewinnspiele
Wie war das nochmals mit Gewinnspielen, Wettbewerben und Promotions auf Facebook? Thomas Hutter hat einen wirklich grandiosen Über- wie Einblick erstellt, der so ziemlich alle Fragen beantwortet – zumindest Stand heute.

Foursquare und die Case Studies
25 Millionen Nutzer, 2,5 Milliarden Check-Ins in 40 Millionen Locations: Trotz dieser beeindruckenden Zahlen taucht Foursquare bislang nur in wenigen Socila Media Strategien auf – auch ich habe zumindest für Deutschland noch immer meine Vorbehalte. Simply Zesty hat dies zum Anlass genommen, zehn Foursquare Best Practice Kampagnen vorzustellen, die zum Nachdenken anregen. Vielleicht kommt Foursquare eines Tages doch noch bei uns an.

Google+ und SEO
Wie sich die eigene Google+-Präsenz auch im Sinne der Suchmaschinenoptimierung nutzen lässt, damit hat sich SMO14 auseinandergesetzt – und acht relevante Tipps formuliert.

Google+ Circles und wahre Chancen
Die Circles bei Google+ gelten bislang als eine der Hauptargumente für ein Engagement im Netzwerk von Google. Doch werden hier eigentlich schon alle Optionen wirklich genutzt? Mirko Lange sagt „Niet“ und fragt, warum sich User nicht direkt in die Circles eintragen lassen. Also ein Mix aus Eintrag in Newsletter in Kombination mit RSS-Feeds. Würde ich sehr schätzen.

Gefährdete Dozenten: Über die rechtlich unsichere Weitergabe von Inhalten

Über einen Tweet von Natascha Ljubic und den Link auf einen Beitrag zum „Schutz von Screenshots und Benutzeroberflächen“ bin ich vor einigen Tagen wieder auf ein Thema gestoßen, das mir schon eine ganze Weile durch den Kopf spukt und – so glaube ich – viele Dozenten, Coaches und Berater betrifft. Ob sie sich diesem Thema schon bewusst sind oder nicht, das ist eine ganz andere Frage.

Um was geht es: Jeder Dozent und Coach stellt regelmäßig seine Präsentation zusammen. Und gerne werden dabei Screenshots von Webseiten, Grafiken, Bildern, Studienausschnitten – natürlich stets samt Quelle – integriert. Auch als Dozent und Coach frage ich mich, ob dabei nicht bereits Rechte verletzt werden, wenn man so einen Screenshot schießt und anderen präsentiert. Wird hier nicht schon gegen das Vervielfältigungsrecht des Urhebers verstoßen? Also eine geistige Schöpfung, ein urheberrechtlich geschütztes Werk verletzt?

Gehen wir noch einen Schritt weiter: Nicht selten stellen Dozenten ihre Kurs- und Vortragsfolien später den Teilnehmern zur Verfügung. Beispielsweise in einer geprinteten Version. Doch wie weit ist dies denn erlaubt? Und was passiert eigentlich, wenn diese Präsentationen noch über Plattformen wie Slideshare und Scribd bereit gestellt werden? Steckt man hier – abgesehen von Dokumenten mit Creative Commons Lizenz – nicht schon mit einem Fuß in der Klageschrift?

Mitten im Abmahn-Wahn
Vor ein paar Monaten wurde mir bekannt, dass bereits die ersten Dozenten kostenpflichtig abgemahnt wurden, weil sie ihren Teilnehmern ihre Präsentation später zur Verfügung stellten – „wegen unerlaubter Verbreitung von Bildern als Screenshots“. Von Lehrern weiß ich, dass selbst hier die ersten abgemahnt wurden, weil sie Präsentationen ihren Schülern in ausgedruckter Form mitgegeben hatten. Bei solchen Abmahn-Fällen kann man natürlich nur noch mit dem Kopf schütteln. Aber das Problem bleibt trotzdem wie ein Damoklesschwert über uns hängen.

Von mir kann ich sagen, dass ich in den letzten Wochen und Monaten extrem vorsichtig geworden bin. Genau gesagt habe ich mich schon damit abgefunden, Teilnehmern von Kursen nur noch auf meinen Text reduzierte Präsentationen mitzugeben bzw. diese auf visuelle Elemente zu beschränken, zu denen eine Creative Commons Lizenz vorliegt. Glücklich sind diese selten über diese „abgespeckten“ Versionen. Und habe ich nicht schon zuvor gegen Rechte verstoßen, als ich diese Screenshots über mein Laptop allen präsentiert hatte?

Vielleicht bin ich hier ja viel zu vorsichtig. Daher wäre ich wirklich neugierig, wie andere Dozenten und Coaches mit dieser Situation umgehen; vor allem aber auch, was die Rechtsexperten unter uns zu dieser Problemstellung sagen.

Gedankenspiele zu Online Relations vom 13. November

Die Themen meiner Lesetipps: Pressereisen, Journalisten in den Sozialen Medien, Instagram Webprofile, Google+-Casestudy sowie Kennzahlen für Facebook und das E-Mail-Marketing.

Pressereisen und die Journalisten
Pressereisen ist so ein typisches Thema, was jedes Mal bei Diskussionen rund um die Medienarbeit aufploppt, wie bei mir kürzlich in einem Seminar über moderne Medienarbeit in Hannover. Der Chefredakteur der Welt-Gruppe, Jan-Eric Peters, hat sich jetzt des Themas in einem lesenswerten Kommentar angenommen – und auf vorhandene Leitlinien und den Pressekodex des Deutschen Presserates hingewiesen, den PR-Leute wie Journalisten hoffentlich alle kennen. Übrigens vorbildlich, wie er an einem Sonntag auch die Kommentare betreute. Auch turi2 hat sich dem Thema bezahlte Pressereisen gewidmet.

Soziale Medien und die Journalisten
Cision hat sich in einer Studie mit dem Arbeitsalltag von Journalisten und dem Einfluss der Sozialen Medien beschäftigt. Anhand einer Clusteranalyse wurden daraus fünf typische Nutzerprofile erstellt: Jäger, Promotoren, Beobachter, Architekten und Skeptiker. Ich zähle mich mal ganz direkt zu den 12 Prozent Architekten. 😉

Journalisten und die Gatekeeper-Verlustrolle
Dass Journalisten immer stärker ihre Gatekeeper-Funktion verlieren, ist langsam bekannt. Wie stark auch Unternehmen (z.B. Redbull) oder aber Prominente mittlerweile ihre eigenen Medien nutzen und klassische Medien nur noch hinterher hecheln, beschreibt Martin Weigert in seinem Beitrag.

Instagram und die Webseiten
Die Agentur simply zesty hat in ihrem Blog die neuen Instagram Web-Profile mit der Timeline von Facebook verglichen – und kommt doch auf eine ganze Menge an Ähnlichkeiten in Gestaltung und Aufbau. Wird als Instagram zur Vorlage für die künftige Facebook-Timeline?

E-Mail-Marketing und die Kennzahlen
Welche Kennzahlen sollten E-Mail-Marketer unbedingt kennen? Laut Margaret Farmakis sind dies die Posteingangsrate, die Beschwerderate, die unbekannte Nutzerrate, Spamfallen-Treffer, Öffnungsrate nach Endgerät und die Leserate. Richtig wichtig vor allem für die E-Mail-Marketing-Profis.

Facebook-Erfolge und die Messzahlen
Facebook-Seiten-Betreiber stellen sich häufig die Frage, wie sie den Erfolg der Präsenz besser messen können. Denn die Anzahl von generierten, aber vielleicht passiven Fans kann es allein kaum sein. Schließlich geht es auch um die Interaktionsrate. Nico Pliquett hat insgesamt 7 wichtige Indikatoren aufgezählt – und auch noch in eine hübsche Infografik gepackt.

Google+ und ein Negativ-Beispiel
„Aufgeschreckt“ durch die TV-Dauerwerbung mit Rainer Calmund hat sich Philipp Steuer die Google+-Seite von Fluege.de angesehen. Seine lesenswerte Analyse: Keine Kommentare zugelassen, keine Ideen für Content, nur Forderungen nach dem +1-Klick. Fazit: Note 6, setzen.

Lektionen: So spricht man keine Medien an

schlechte MedienanspracheKürzlich habe ich von einem PR-Beratungsunternehmen wieder das folgende Anschreiben erhalten – über das ich mich geärgert habe. Vor allem auch deshalb, da sich diese schlampigen, überheblichen, wenig durchdachten Anreden gegenüber Journalisten in letzter Zeit deutlich häufen. Und dazu erfolglos bleiben. Dazu fiel mir nur das folgende Antwortschreiben ein:

Lieber Herr Versender aus Leipzig,

ich glaube, Sie haben etwas grundlegend verwechselt: Medien wie auch das von Ihnen angeschriebene PR-Journal sind kein Publikationsservice, dem man einfach Pressemitteilungen zuschickt und die dann für die Publikation und am besten noch die Verbreitung über vorhandene zusätzliche Kanäle wie Newsletter, Twitter, Facebook, Google+ etc. sorgen. Als Kommunikationsberater sollten Sie eigentlich wissen, dass die Hoheit über eine Publikation immer noch beim Medium selbst liegt. Das heißt, Sie sollten Medien nicht Ihre Pressemeldungen aufdrängen. Vielmehr besteht Ihre Aufgabe darin, Themen den Medien anzubieten, die diese dann aufnehmen können – oder auch nicht. Auch dies gehört übrigens zu einem positiven, gesunden Verhältnis zwischen PR-Leuten auf der einen Seite und Journalisten oder Bloggern auf der anderen Seite.

Wie sollten Sie dies also beim nächsten Mal besser lösen, um keine Verärgerung bei Ihren Mittler-Zielgruppen mehr auszulösen? Ganz einfach. Sie erstellen ein kompaktes Anschreiben, in dem Sie nicht um die Publikation Ihrer Pressemitteilung bitten, sondern vielmehr in 1-2 Sätzen kompakt die Besonderheit Ihres Themas herausstellen. Auf diese Weise werde dann auch ich neugierig auf Ihren Beitrag sein.

Außerdem sollten Sie Ihre Pressemitteilung nicht als Anhang versenden – egal ob als Word- oder als PDF-Dokument –, sondern sie viel besser als Plain-Text in den E-Mail-Körper schreiben. Dies hatte ich bereits in einem anderen Gedankenspiel beschrieben. Denn dann kommt Ihr Text einerseits sicher an, andererseits können wir Ihren Text per Copy & Paste in unsere Redaktionssysteme übernehmen, den Text journalistisch überarbeiten und ihn dann publizieren, wenn er in das Redaktionskonzept passt. Und auf genau das wollen Sie doch sicherlich hinaus.

Vielleicht denken Sie gerade: Aber das weiß ich doch alles. Prima! Dann machen Sie es bitte beim nächsten Mal auch so. Allein um damit zur Förderung eines guten Verhältnisses zwischen PR-Branche und Medienvertretern beizutragen. Und dafür lohnt es sich doch, oder? Und wenn Sie davon noch nichts gehört haben, dann freue ich mich, Sie hoffentlich bald – Achtung Werbung! – in einem meiner Seminare begrüßen zu dürfen. Schließlich kann jeder aus solchen Fehlern lernen. Für heute aber verbleibe ich

mit den besten Grüßen aus Berlin 
Ihr Dominik Ruisinger

Gedankenspiele zu Online Relations vom 07. November

Auf die vielen Reaktionen auf meinen Studienanalyse „Sind alle deutsche Unternehmen plötzlich socialmedia?“ habe ich mich wirklich gefreut. Im Gegenzug sind mir auch noch folgende Beiträge für meine wöchentlichen Gedankenspiele aufgefallen.

Wie „social“ sind die 4 Ps im Marketing-Mix?
Brian Solis über das 5. P im Marketing-MixWelchen Einfluss haben Menschen heute auf die Ps im Marketingmix? In seinem Beitrag im Grey-Blog stellt Alessandro Panella die 4 Ps anhand von prägnanten Beispielen vor, bei denen der Faktor „social“ eingegriffen hat. Diesen Gedanken könnte man noch etwas weiterspinnen und dann wie Brian Solis das 5. P einführen: People (siehe Bild).

Welche Chancen bietet das Content-Marketing?
Anhand des Beispiels Felix Baumgartner beschäftigt sich Stefan Heijnk mit der wachsenden Bedeutung des Content Marketings. Dabei zeigt er auf, wie in der „Mash-Zeit der Medienbranche“ Unternehmen in digitalen Medien immer stärker mit originär journalistischen Angeboten konkurrieren. Der Auslöser: „In entwickelten Märkten wird längst nicht mehr allein über Qualität verkauft, sondern ganz wesentlich über „Stories“.“ Werden dazu nicht Journalisten benötigt, fragt er sich?

Wie wichtig sind Journalisten im Online-Marketing?
Sehr wichtig schreibt Gidon Wagner in seinem schon etwas älteren Gastbeitrag auf t3n. Und macht den Journalisten und deren qualitativer Arbeit Mut: „Was die großen Nachrichtenmagazine und beliebten Blogs vorgemacht haben, machen sich jetzt immer mehr Unternehmen zu nutze; das beste Online-Marketing kann und muss einen gehörigen Anteil Journalismus inne haben.

Ist Content-Verifizierung ein Arbeitsfeld für Journalisten?
Der Wirbelsturm Sandy hat neben vielen wahren Bildern auch mehrere „Fakes“ an Bildern und Berichten hochgespült, die die Chance auf erhöhte Wahrnehmung ergriffen haben und desinformierten. Martin Weigert zeigt auf, dass gerade in der Verifizierung von nutzergenerierter Inhalte ein großes Potenzial für Journalisten liegt. Oder sind diese für diese Arbeit zu teuer?

Was bringen Sonderzeichen in Betreffzeilen?
Die erhöhte Gefahr, im Spamfilter zu landen, hätte ich bislang geantwortet. Dass sich daraus auch Chancen ergeben, ist im engage-blog nachzulesen, wo Jackie Roy die Reaktion auf Betreffzeilen mit bzw. ohne Sonderzeichen verglichen hat. Kleine Anmerkungen: Dies gilt natürlich nur für E-Mailings und Newsletter, die über professionelle Systeme versendet werden.

Welche Aufgabe hat ein Social Media Manager?
In seinen Antworten zu einem kommenden Buchprojekt hat sich Mirko Lange mit der Akademisierung der Ausbildung auseinandergesetzt und die Besonderheiten eines Social Media Managers hervorgehoben. Sein Fazit: „Unter dem Strich ist das potenziell wohl die spannendste Aufgabe, die man heute in der Kommunikation haben kann.

Wie lässt sich Instagram von Unternehmen einsetzen?
Seit dieser Woche führt Instagram step-by-step die Webprofile mit Vanity-URLs ein. Also wird bald jeder – so wie ich hier – erreichbar sein. Passend dazu gibt Klaus Eck Unternehmen Tipps, wie und warum sie Instagram sinnvoll einsetzen können. Und warum Facebook mit der Übernahme von Instagram alles richtig gemacht hat, hat Jan Firsching hier gut zusammengefasst.

Welche Tools gibt es zum Social Media Monitoring?
Robert Weller hat eine Liste an 50 Tools aufgelistet, die zum Social Media Monitoring eingesetzt werden können. Und auch wenn sie in ihrer Art etwas durcheinander gehen, einen Blick lohnen sie sich wirklich.

Was ist und was kann Twitter?
Auch wenn dies den meisten bekannt ist: Bernet PR hat seinen sehr sorgfältig erstellten Leitfaden Corporate Twittering nochmals aktualisiert. Schritt für Schritt geht er der Frage nach, warum man diesen Social-Media-Kanal nutzen sollte.

Bernet Leitfaden Twitter from Bernet_PR AG für Kommunikation

Sind alle deutsche Unternehmen plötzlich socialmedia? Warum Studien wenig aussagen.

Es gibt Überschriften, die machen mich erst neugierig und dann nachdenklich. Wie letztens in dem von mir sehr geschätzten Blog ethority: „85 Prozent aller deutschen Unternehmen auf Social Media.“ Moment, wirklich? Sind fast alle unsere Unternehmen jetzt onlineaffin und socialmediaaffin? Weiter heißt es: „Zu diesem Ergebnis kommt zumindest die neueste Untersuchung der Fachgruppe Social Media im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Nach einer Befragung von (allerdings nur) 140 Unternehmen kamen die Analysten zu dem Schluss, dass mittlerweile fast 85 Prozent einheimischer Companys auf Social Media setzten. Damit steigt die Nutzung im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent.

140 Unternehmen sagen wirklich nicht gerade viel aus, wie ethority zu Recht hervorhebt. Warum wird diese Studie dann in so vielen Blogs, News-Sites, Fachmedien zitiert? Okay, die Tendenz ist sicherlich richtig. Korrekt heißt es im Titel auf Social Media Statistik: „Studie: Social Media Nutzung in deutschen Unternehmen nimmt zu.“ Selbst wenn der Trend also stimmt: Sind sie dann wirklich alle auch „auf Social Media“?

Facebook statt Social Media
Nein, wie die Studienbeschreibung bei futurebiz bereits andeutet: „Im Rahmen einer BVDW Studie wurde ermittelt, dass 88,7% der Befragten Profile in sozialen Netzwerken erstellt haben. Wie bei nahezu allen Studien, setzen die meisten Marken auf Facebook.“ Also gilt bei den meisten weiterhin die Gleichung: Facebook = Social Media. Weiter heißt es: „Danach folgt aber nicht Twitter oder Google+, sondern Xing. Warum tun sich deutsche Unternehmen so schwer dabei, weitere soziale Kanäle für sich zu entdecken und wieso spielen Corporate-Blogs nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle? Ist der Aufwand zu groß? Fehlt das Durchhaltevermögen?„, fragt Autor Jan Firsching völlig berechtigt.

Ich frage mal anders herum: Wenn 88,7 Prozent in den Sozialen Netzwerken (also in der übergroßen Mehrheit auf Facebook) ein Profil erstellen und unter 50 Prozent dieser bereits affinen Zielgruppe weder ein eigenes Blog führen (39,5%), noch in fremden Blogs kommentieren (27%), noch virale Gewinnspiele und Aktionen durchführen (25,8%) noch Foren nutzen (unter 20%). Wie kann man dann bitte von einer Social Media Nutzung oder gar einer Strategie sprechen? Wenn man freundlich ist, dann vielleicht von einer Facebook-Strategie (falls vorhanden). Nur liebe Unternehmen: Facebook zählt zu den Social Media Plattformen, aber Social Media ist nicht nur Facebook. Aber das sollte ja bekannt sein.

Keine Dialogorientierung in den Führungsetagen
Tauchen wir stattdessen etwas tiefer in die Inhalte der BVDW-Studie ein. Warum ich an der Aussage „85 Prozent aller deutschen Unternehmen auf Social Media“ besonders zweifele? Weil kaum eine andere Studie diese unterstützt. Beispielsweise die Grayling Pulse-Studie, zu der alle drei Monate weltweit rund 1.100 Kommunikationsexperten online befragt werden. Diese kam im Oktober zum Ergebnis, dass dialogbasierte Online-Kommunikation in den Führungsetagen noch wenig verbreitet ist. Danach sind nur 23 Prozent der Geschäftsführer selbst in den sozialen Medien aktiv, schreiben Blogs und Tweets. Weitere 27 Prozent lassen sich von externen Ghostwritern unterstützen.

Okay, diese Studie ist international angelegt. Nur sind hiesige Unternehmen im Bereich Social Media noch nie als internationale Vorreiter aufgetreten. Man muss also davon ausgehen, dass diese Zahlen in Deutschland eher geringer ausfallen. Wenn also die Führungsetagen noch nicht dialogbasiert im Internet agieren, warum sollen es dann ihre Unternehmen selbst tun? Dazu passt eine weitere Aussage aus der Grayling-Studie: Nur 39 Prozent der Befragten gaben an, dass die digitale Strategie in die übergeordnete Kommunikationsstrategie des Unternehmens eingebettet ist. Also doch Social Media ohne integrierte Kommunikationsstrategie? Wie soll das – nachhaltig – funktionieren?

Knapp 50 Prozent setzen Social Media irgendwie ein
Passend dazu zwei weitere Studien: In ihrer Pressemitteilung zur 2. Auflage seines Leitfadens Social Media schrieb der Bitkom-Verband Ende Oktober: „Zwar setzen bereits knapp die Hälfte der deutschen Unternehmen Social Media auf die eine oder andere Weise ein, viele Firmen sind jedoch noch unsicher, welche Art von Engagement für sie wirklich sinnvoll ist und welche strategische Vorgehensweise sich für sie am besten eignet.“ Dies lässt sich als Absage interpretieren, dass 85 Prozent aller deutschen Unternehmen auf Social Media sind. Vielmehr sind knapp die Hälfte dabei, einzelne Plattformen zu testen und Strategien auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Punkt. Eine realistische Ansicht.

Ganz ähnlich die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers: Die PwC-Studie „Bereit für Social Media“, die sich hier herunterladen lässt, verdeutlicht, dass eine stringente Strategie für die Nutzung von Social Media noch die Ausnahme ist. Zwar sind bei Facebook, Twitter oder YouTube rund 70 Prozent der befragten 161 deutschen und schweizerischen Großunternehmen vertreten. „Doch die Mehrzahl der Unternehmen ist sich weder über die angestrebten Ziele noch über die Risiken ihrer Aktivitäten in sozialen Netzwerken im Klaren„, berichtet PwC-Partner und Social-Media-Experte Derek Fischer.

So gaben nur 40 Prozent der Unternehmen, die Social Media nutzen, an, geplante Projekte mit Zielvorgaben und Kommunikationszielen zu verknüpfen, nur knapp 30 Prozent verfügen über einen Risikomanagement-Prozess für Social-Media-Initiativen, immerhin 12 Prozent haben über Sinn und Zweck ihrer Aktivitäten bislang kaum oder überhaupt nicht nachgedacht. Man kann sich darüber streiten, ob 40 Prozent jetzt mit „erst 40“ oder „schon 40“ übersetzt werden sollte. Bedenklich ist eher, was Fischer aus den Ergebnissen folgert: „Die Mehrzahl der befragten Unternehmen betrachtet Social Media offenbar als einen weiteren Kanal für den Aussand ihrer Botschaften. Zuzuhören fällt vielen offenbar schwer.

Übersetzt heißt dies: Unternehmen haben die Relevanz von Social Media langsam erkannt und setzen einige davon ein – aber vornehmlich ohne Strategie, eher um dabei zu sein und dann als zusätzlichen Marketing-Sendekanal. In der PwC-Studie wird sogar von einem „Trial-and-Error-Verfahren“ geschrieben, „ohne zielgerichtetes Investment und ohne aus den Social-Media-Aktivitäten Profit zu schlagen„. Doch Moment: Wird nicht überall doziert und eingehämmert, dass gerade mit dem Zuhören Social Media erst anfängt und gerade dies den Unterschied zwischen früherer Senderorientierung und heutiger Dialogausrichtung ausmacht?

Was ist mit den kleineren Unternehmen?
Noch etwas fällt in der Studienbeschreibung auf: „Für die Studie hat PricewaterhouseCoopers mit Unterstützung eines unabhängigen Marktforschungsinstituts zwischen Mai und August 2012 insgesamt 161 Unternehmen verschiedener Branchen in Deutschland (146) und der Schweiz (15) auf Basis eines quantitativen Fragebogens befragt. Die Erhebung erfolgte sowohl online als auch per Telefoninterview. Knapp 95 Prozent der befragten Unternehmen erwirtschafteten im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von über 500 Millionen Euro. Die Gruppe der Befragten setzt sich überwiegend aus dem folgenden Personenkreis zusammen: Leiter Kommunikation (32 Prozent), Social-Media-Manager/-Verantwortlicher (23 Prozent) und PR-Referent (6 Prozent).

95 Prozent der befragten Unternehmen verzeichnen einen Jahresumsatz von über 500 Millionen Euro, 23 Prozent haben einen Social-Media-Manager. Dies bedeutet übersetzt, dass wir hier nur von großen Unternehmen sprechen, die sich dem Thema Social Media schon seit Jahren nähern. Was ist mit den vielen kleineren und mittleren Unternehmen, die noch nicht einmal eine strategische Pressearbeit entwickelt, geschweige den Sinn dafür erkannt haben? Sind das nur ein paar wenige? Nein, sicherlich nicht. Wie häufig höre ich gerade in meinen regelmäßigen Seminaren zu Online Relations und Social Media Strategien gerade Institutionen und KMU über die Zunahme der Aufgaben und den Mangel an Zeit klagen. Und auch von denen sollen 85 Prozent socialmediaaffin sein? Ich glaube kein Wort.

Zuletzt muss ich noch eine methodische Frage stellen. Vielleicht bin ich zu stark Politologe und Statistiker: Aber wie kommt es eigentlich, dass all diese Befragungen mit gerade mal rund 150 befragten Unternehmen eine solche Resonanz erhalten? Welche Aussagekraft haben solche Zahlen auf eine Branche? Vor allem, wenn eine Studie die Ergebnisse der nächsten widerlegt, da Ergebnisse doch zudem stark von Branchen geprägt sind? Wäre es da nicht sinnvoller, eine große Studie zumindest zweimal pro Jahr durchzuführen, auf die sich dann alle beziehen können? Ein frommer Wunsch, ich weiß.

Wir sind auch nicht zu 75 Prozent online!
Die Aussagen rund um die Social Media Affinität unserer Unternehmen erinnern mich an die vielen Publikationen, die kürzlich u.a. zur ARD-ZDF-Onlinestudie (danke übrigens dafür, dass ich zu meinen Rückfragen nie eine Antwort erhalten habe) unisono berichtet haben, dass 75 Prozent der Deutschen online sind. Was für eine Aussage! Denn: Was heißt denn das genau? Haben vielleicht Ältere ihrem Jüngsten über die Schulter gesehen, um sagen zu können „ich war online“? Waren sie selbst aktiv? Und was heißt hier „aktiv“? Genau gesagt heißt das Ergebnis, dass innerhalb des letzten Monats 75 Prozent zumindest einen kurzen Blick ins Internet geworfen haben. Was für eine Relevanz, gerade für Kommunikations- und Marketingziele! Da freue ich mich wirklich viel eher auf die neue Ausgabe der D21-Studie über die Digitale Gesellschaft, die zumindest mit ihren sechs analysierten Nutzertypen etwas Helligkeit in die Nutzung des Internets und den Fortgang der digitalen Gesellschaft hierzulande bringt.

Und jetzt? Mit dieser kleinen Aufzählung will ich nur deutlich machen, wie wenig manchmal Studien wirklich aussagen und dass es viele auch nicht wert sind, ihnen so eine große (mediale) Beachtung zu schenken und Bedeutung beizumessen. Mein Tipp daher: Jeder sollte die Ergebnisse inhaltlich gründlich hinterfragen bzw. in Frage stellen, anstatt die Ergebnisse 1zu1 nachzubeten. Und mit dieser Bitte schließe ich mich selbst natürlich voll mit ein.

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