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Freitägliche Gedankenspiele zu Online Relations vom 27. April

wieder ist es Freitag. Und pünktlich zum Wochenende habe ich wieder ein paar Hinweise auf Lesestoffe herausgefiltert, die ich als Lektüre gerne weiterempfehle.

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Computer statt Mensch
Können Computer Journalisten ersetzen? Martin Weigert hat auf netzwertig.com zwei amerikanische StartUps vorgestellt, die Daten in gut lesbare Texte verwandeln. Er beschreibt diesen Ansatz als Gefahr und Chance für den künftigen Journalismus.

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Themenmanagement statt Presseinfos
Genervt von zu vielen Pressemitteilungen – kommt mir irgendwie bekannt vor – stellt sich Thomas Pleil die Frage, wie sich die Kommunikation im Social Web auf die Pressearbeit auswirkt. Dazu ist er anhand eines Beispieles der Frage nachgegangen, an welchen Stellen weniger Presseinformation dafür mehr Themenmanagement die Lösung wäre.

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Klout statt Schufa
Auf Diensten wie Klout oder Peerindex lassen sich verstreute Online-Identitäten bewerten lassen. Das Digitalblog der SZ berichtet jetzt über die wachsende Bedeutung als Reputationsbewertung in den USA. So war ein Bewerber aufgrund seines niedrigen Klout-Score nicht eingestellt worden. Wird Kommunikation künftig zum Wettlauf um hohe Werte?

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Online statt Print
In einem Anstoß-Newsletter gibt das Bernetblog fünf passende Tipps, wie Kommunikationshandwerker ihre eigene „Social Media Werkstatt“ einrichten sollten. Eine Aussage: „Es ist endlich Zeit, dass wir nicht mehr zuerst in Print denken, sondern alle Formen des Online-Dialogs ins Zentrum unserer Überlegungen stellen.“

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Link-Tipp: Soziale Verbindungen
Wer bei Google eingeloggt ist, der erhält über diesen Link sein persönliches Netzwerk aus Verbindungen, mit dem Google relevante soziale Suchergebnisse identifiziert. Es basiert auf direkten Verbindungen zu Google-Kontakten, direkten Verbindungen von Links über Google Profile und Konten und sekundären Verbindungen zu öffentlichen direkten Verbindungen.

Was die PR Report Awards mit dem War of Talents zu tun haben

Gestern Abend habe ich mir nochmals das kurze Video „Der Krieg um Köpfe eskaliert!“ auf The Third Club angesehen. Darin beklagt Mirko Kaminski von achtung! den immer stärker eskalierenden „War of Talents“, den Kampf um Köpfe, der bis in die PR-Agenturen hineinreicht. Mitarbeiter würden direkt aus der Agentur abgeworben werden. Viele Projekte ließen sich mangels qualifizierten Personals nicht mehr realisieren. Das Problem sei, so Kaminski, dass es in vielen Agenturen in den letzten Jahren „mehr um Margen denn um Menschen, mehr um Boni für Agenturmanager denn um Bindung von Mitarbeitern, mehr um Akquise neuer Kunden denn um Ausbildung junger Talente“ gegangen war. Dies könnte künftig dazu führen, so seine Prognose, dass Agenturen schließen müssten, weil sie keine Mitarbeiter mehr finden würden.

Mirko Kaminski hat vollkommen Recht. Und zwar in allem, was er hier sagt. Es ist eine vollkommen berechtigte Klage an die eigene Branche – und damit an sich selbst -, sich zu wenig mit der Nachwuchsförderung auseinandergesetzt zu haben. Gleichzeitig ist es Ausdruck einer Angst vor der ungewissen Zukunft: Keine Agentur, kein Unternehmen, keine Institution wird sich künftig dem „War of Talents“ und damit auch dem „Loss of Talents“ entziehen können. Jeder wird am Verlust von guten Mitarbeitern leiden. Und verzweifelt nach neuem Personal suchen. Doch neben Ausbildung bestehender Mitarbeiter, Headhunting und anderen Maßnahmen:  Welche Chancen bietet die Branche für ein Talent-Scouting?

Kein Award für Studierenden

19. April 2012: In Berlin werden die diesjährigen PR Report Awards verliehen. In 21 Kategorien sind mögliche Preisträger nominiert und werden Preise verliehen – für großartige Kampagne, kleine feine Kampagnen und eher mittelmäßige Kampagnen. Die einzige Kategorie, die in diesem Jahr gestrichen wurde, ist die Kategorie „Bester Student/in des Jahres“. Der Grund – so Moderatorin Barbara Schöneberger: Keiner der Nominierten hätte die Jury völlig überzeugen können. Übersetzt bedeutet dies: Die Jury befand keinen als wirklich gut und preiswürdig.

Dies war der traurige Moment bei den Awards. Nur wie kam es dazu? Gab es nicht ausreichend Interessierte an einer Nominierung? Konnten die Hochschulen ihre besten Studierenden nicht für eine „Bewerbung“ motivieren, obwohl sie sich doch direkt vor ihren Arbeitgebern aus Agenturen und Unternehmen zeigen, die nur so nach Talenten suchen? Fehlte der Sponsor-Pate für diesen Nachwuchs-Award? Setzte die Jury zu strenge Maßstäbe an, die nur schwer zu erfüllen waren? Alles nur schwer vorstellbar. Ich selbst war nicht in der Jury und kann diese Frage daher final nicht beurteilen.

Negatives Signal an die Branche

Eines weiß ich aber: Die Jury hat auf jeden Fall mit der Nicht-Vergabe ein sehr negatives Signal ausgesendet, das hoffentlich ein einmaliger Fehltritt bleibt. Diese Veranstaltungen sind zentrale Schaufenster der Branche – und zwar der gesamten Branche. Die Kategorie „Student/in des Jahres“ ist eine „Must-Kategorie“, die Nichtvergabe – wie das PR-Journal schreibt – „ein Armutszeugnis für die Verantwortlichen und eine Zumutung gegenüber dem hochqualifizierten deutschen PR-Nachwuchs“.

Unabhängig von der absoluten Qualität der Nominierten hätte eine Prämierung das positive Signal an den Nachwuchs und die „Talents“ ausgegeben, „wir schätzen euch, wir brauchen euch, wir wollen euch fördern und ihr gehört zu uns“. Professoren und Dozenten müssen gleichzeitig ihre Studierenden (weiterhin) verstärkt auf solche Chancen aufmerksam machen und sie zur Bewerbung motivieren. Denn wenn es nicht gelingt, diesen Nachwuchs – Studierende, Trainees, Absolventen, auch Junioren – verstärkt in solche Veranstaltungen zu integrieren, wo soll denn dann die „Search for Talents“ noch hinführen?

Ich weiß: Dies sind nur zwei Beispiele, die ich hier explizit herausgepickt habe. Aber sie zeigen, wie weit die Suche nach Talenten und die Integration von möglichen Talenten noch auseinanderklaffen. Diese Lücke muss geschlossen werden. Und zwar ganz schnell.

Freitägliche Gedankenspiele zu Online Relations vom 20. April

Der gestrige Abend bei den PR Report Awards, den ich am wundervollen Tisch des PR-Journals wieder verbringen durfte, ist etwas länger geworden. Daher jetzt kurz noch 6 Leseempfehlungen aus der vergangenen Woche. Happy Weekend!

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Journalismus (1): Ohne Urheber, keine Unternehmen
Kai Schächtele hat auf carta einen lesenswerten Beitrag zur Urheberrechtsdebatte geschrieben. Eines seiner Kernaussagen: „Ohne motivierte Urheber, die noch dazu die Marotte haben, von ihrer Arbeit leben zu wollen, haben Unternehmer nichts zum unternehmen.“ Korrekt. Wer sich dazu noch rechtlich informieren will: Heike Rost hat eine beeindruckende Linksammlung zum Urheberrecht zusammengestellt.

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Journalismus (2): Zukunft ja, wenn …
Einen kluger Beitrag über die Zukunft des Journalismus hat Carsten Brosda auf vocer publiziert. In seinem eher optimistischen Rück- und Ausblick fordert er eine „Debatte über neue Finanzierungs- und Geschäftsmodelle, über neue Organisationsformen und über neue Darstellungslust, um Journalismus fit für das 21. Jahrhundert zu machen“.

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Tools (1): Content-Verifizierung
Einen hervorragenden Überblick über Tools zur Verifizierung von Inhalten im Social Media Bereich hat Konrad Weber zusammengestellt. Er zeigt, wie sich die Korrektheit von Twitter-Accounts, Websites, Bilder und Videos überprüfen lässt. Da gibt es einiges zu lernen.

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Tools (2): Suchmaschinenoptimierung
Welche SEO-Tools sind wirklich wichtig? Der Online-Marketing-Spezialist Andre Alpar empfiehlt auf Gründerszene seine zentralen Hauptwerkzeuge: Von generellen Tools zu Spezialtools, von kostenlosen zu kostenpflichtigen Tools.

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Google (1): So wird Google+ zum Erfolg
Noch Zweifel bzgl. eines Google+ Engagements? Die karrierebibel liefert einen ausführlichen Argumentationsfaden samt Verhaltenstipps, warum sich dieses zeitliche Investment lohnt. Auch bei infographiclabs gibt’s eine Infografik zu 20 Gründen, die für Google+ sprechen.

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Google (2): Publishing per Google Currents
Wie Einzelpersonen wie Unternehmen die neu verfügbaren Google Currents als Corporate Publishing Tool einsetzen können und welche Chancen sich daraus ergeben, das hat Frank Hamm in seinem Beitrag ausführlich aufgeführt.

Was machen heute Blogger Relations aus? Was ist dabei zu beachten? Was falsch zu machen? Wahre Gedanken beim Interview mit Thomas Pleil.

Das Textdepot

Blogger Relations gelten manchen PR-Leuten als die Königsdisziplin in der Kommunikation im Social Web. Für andere sind sie der Anfang. Blogger selbst sind mal gelassen, mal genervt davon. Für einige Unternehmen beginnen Blogger Relations ja unoriginell damit, dass sie Blogger mit ihren Pressemitteilungen beglücken. „Presseverteiler: Hilfe, ich will hier raus„, seufzte ich vor einigen Wochen, als ich in meiner Rolle als bloggender Mensch einige abstruse Presseinfos in dichter Folge erhielt. Der Seufzer führte mich zum Zimpel-Verlag, der Redaktions- und auch einige Bloggeradressen sammelt – und selbst ein Corporate Blog hat. Stefanie Weyrauch, die dieses Blog mit einer Kollegin betreibt, hat mich gebeten, ihren Lesern ein paar Einschätzungen zu Blogger Relations zu geben. Und sie hat betont, dass Kontaktdaten von Bloggern nur dann im Zimpel landen, wenn diese damit einverstanden seien.

An sich ist das Thema Blogger Relations ja alles andere als neu. Viele Unternehmen oder Institutionen wie Tourismusverbände

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Freitägliche Gedankenspiele zu Online Relations vom 13. April

Auch in dieser etwas kürzeren, nachösterlichen Woche sind mir wieder einige Links untergekommen, die ich trotz Freitag den 13. heute gerne teile und als Wochenend-Lesestoff weiterempfehle – sofern noch nicht bekannt.

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Chancen in 5 Minuten
Thomas Pleil hat Einblick in seine Arbeit mit Studierenden an der Hochschule Darmstadt gegeben. So beschreibt er – spannend zu lesen – seine Erfahrungen mit kompakten 5-Minuten-Referaten. Positiver Nebeneffekt: Einige Absolventen haben diese Methode gleich in ihre eigene Agentur übernommen.

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Infos rund um SEO
Wie schafft man es, gerade beim Thema SEO und der Vernetzung mit Social Media halbwegs auf dem Laufenden zu bleiben? Das Blog seosweet hat sich dieser Frage gestellt und einige gute Blogs als Informationsquelle empfohlen. Auch mein RSS-Reader ist an Lesestoff weiter gewachsen. Jetzt fehlt nur noch die Lesezeit.

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Guide für Corporate Blogs
Was muss ich beim Aufbau eines Corporate Blogs beachten? Die karrierebibel hat dazu einen hervorragenden, umfassenden Guide zusammengestellt: Blog-Formate, Blog-Inhalte, Themenideen, Stolperscheine, Fehler, Checks. Danke dafür. Mein Tipp: Lesen, lernen, weitergeben, bookmarken.

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Bilder für Facebook
Eines der Top-Themen der vergangenen Tage war der Facebook-Instagram-Deal. Björn Eichstädt hat einen wichtigen Beitrag dazu geschrieben, warum dieses Geschäft für Facebook Sinn macht und warum gerade eher textorientierte PRler und Journalisten auf dem visuellen Auge blind sind. Denn der Fotosharing-Dienst ist ein mächtiges Soziales Netzwerk. Auch die Diskussion ist übrigens lesenswert.

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Potenzial per Hangout
Jan Tißler hat sich auf netzwertig.com der Google+ Hangouts angenommen und ihre Bedeutung analysiert. Für ihn ist klar: Gerade durch die vielfältigen Nutzungsoptionen sowie die kollaborative Arbeit an Google Docs, Diagrammen, Slideshare-Präsentationen haben diese Gruppen-Videochats das Potenzial zum Schlüsselwerkzeug. Dem kann ich nur zustimmen.

Website-Analyse: Der Deutsche Alpenverein nach dem Relaunch

Die Webseite des Deutschen Alpenvereins (DAV) zählt zu den Seiten, die ich seit Jahren im Unterricht oder bei Beratungen gerne zeige. Schließlich lässt sich anhand des aufwändigen und umfangreichen Service-Bereiches gut aufzeigen, welche Möglichkeiten sich Unternehmen per Webseite bieten. Zudem kann solch ein Online-Service durchaus dazu beitragen, beispielsweise die eigenen Kosten bei Hotlines deutlich zu reduzieren – auch eine Form der Refinanzierung.

Kürzlich wurde die Seite des Alpenvereins (DAV) gründlich relauncht, wie mir das geschätzte Designtagebuch hier angezeigt hatte. Zeit für einen Blick drauf.

Der visuelle Eindruck
Es ist offensichtlich: Der Deutsche Alpenverein will nach außen ein modernes, lebhaftes Bild abgeben. Im Vergleich zum eher nüchternen Auftritt ist die neue Webseite „magaziniger“ geworden: Eine kompakte und in der Sichtführung deutlich reduzierte Navigation auf der linken Seite, starke Bilder im Zentrum, mit aussagekräftigen Fotos ergänzte News im Zentrum der Webseite, die sich zudem per RSS abonnieren lassen. Doch ganz rund wirkt die Seite nicht: Die Schriften und visuellen Elemente wie die erdrückende, massive Felswand im Hintergrund verhindern ein einheitliches Bild, wie das Designtagebuch zu recht schreibt: „Die verschiedenen Stile in Kombination mit den drei Schriften und den zu vielen Grüntönen wollen einfach nicht zu einer Einheit verschmelzen.“

Die Navigation
Über die linke Spalte kann sich jeder durch den Informationsbereich der Webseite klicken – und findet dabei Texte, Fotogalerien, Videos. Was schade ist: Der dargestellte Teaser-Text ist oftmals zu kurz gehalten, damit User die Inhalte begreifen können und aus Interesse dann den „weiter“-Link anklicken. Außerdem: Warum erhalten die Beiträge wie z.B. die Tour der Woche nicht auch in der Teaser-Version ein Datum? Dieses Problem wird sich durch die gesamte Webseite ziehen. Auch nicht schön: Wer auf die Themen klickt, erhält stets abwechselnd Erlebnisberichte, Informationen, News, Kalendereinträge etc.. Eine klare Struktur wäre hier hilfreich und besucherfreundlich.

Im rechten Kopfbereich findet sich neben „Werde Mitglied“ die bei mir so beliebten „DAV Services“. Ein Klick genügt und schon öffnet sich die Welt zu Bergwetter, Hüttensuche, Kletterhallen, Alpine Auskunft, Lawinenlage und noch viel mehr nützlichen Informationen, die jeder Alpen-Fan benötigen kann. Diese Services sind weiterhin absolut vorbildlich.

Die Medienansprache
Über den Link „Presse“ auf der ersten Ebene gelangt man in den Pressebereich. Und hier gehen die Probleme gleich los: Unter „Presse Aktuell“ werden die vier aktuellsten Pressemitteilungen angerissen – oder besser gesagt die vier Pressemitteilungen, die im Jahre 2012 gesetzt wurden. Doch warum haben diese auf der Übersichtsseite kein Datum, um sich einen schnelleren Überblick zu holen? Muss ich mich als Journalist wirklich weiterhin durch alle News klicken, um sie dann nach Aktualität beurteilen zu können? Und warum kann ich diese nicht per RSS abonnieren? Hier würde es sich anbieten.

Noch stärker betreffen diese Fragen das „Presse-Archiv“: Hier sind zwar hübsch alle Pressemitteilungen des Jahres 2011 aufgeführt – aber ohne Datum und ohne Teasertext. Muss ich mich so durch alle Pressemitteilungen durchklicken, um ihre Inhalte zu erfahren? Ach ja: Dass sich unter dem Navigationspunkt „Newsletteranmeldung“ die Aufnahme in den Presseverteiler versteckt, habe ich nur durch Zufall entdeckt. Kleiner Tipp: Sofort umbenennen.

Die Social Media Integration
Auch der Deutsche Alpenverein setzt sichtbar auf Social Media Kanäle. Neben ihrem eigenen Forum DAV Community wird auf die einzelnen Präsenzen auf Google+, Facebook und Twitter – amüsanterweise direkt unter dem Navigationspunkt „Jugend“ – hingewiesen. So positiv der Hinweis und die Einbindung, so negativ die Inhalte. Während der Facebook-Kanal noch recht regelmäßig bespielt wird, sieht es bei den anderen beworbenen Präsenzen trübe aus. Wenn ich schon auf meine Präsenz auf Google+ hinweise, dann sollte ich diese auch regelmäßig bespielen. Ein

Herzlich willkommen auf der offiziellen Google+-Seite des Deutschen Alpenvereins. In Kürze findet Ihr hier Tipps und Infos rund um den Bergsport

– als Aussage vom 10. November 2011 ist in der heutigen Zeit ein Zeichen von Unprofessionalität. Auch der Twitter-Kanal ist enttäuschend: Reine Verlautbarungen – kein wirkliches Themensetting, die Hashtags auf DAV und Alpenverein beschränkt, keine ReTweets, kein Dialog, nichts. Mein Tipp: Wer nicht die Zeit und das Personal für die Pflege all dieser Dialog-Präsenzen hat, sollte sich besser auf die machbaren Präsenzen beschränken und die übrigen weglassen. Ansonsten wird nur ein negatives, unprofessionelles Bild nach außen transportiert.

Ein Fazit
Der Deutsche Alpenverein hat mit dem Relaunch einen notwendigen Schritt gemacht, der grundsätzlich zu begrüßen ist. Die Seite hat an visueller Kraft gewonnen – auch wenn in Konzeption und Gestaltung noch vieles unvollendet wirkt. So wird schnell deutlich, dass noch kräftig am Feinschliff der Seite und den verbundenen Kanälen zu arbeiten ist, um wirklich das professionelle Bild nach außen zu vermitteln, das der DAV sicherlich auch selbst erwartet.

Diese interessanten Zahlen belegen, wohin der Weg geht: Zum mobilen Internet. Dies betrifft sowie die mobile Online-Nutzung per Tablet oder Smartphone als auch die stark ansteigende Bedeutung der mobilen Werbung.

Advertising v3.0 by Chris Schaumann

Business Insider Presentation

Global Internet Users will double over the next few years – and most will be mobile.


In a few years the number of mobile devices will dwarf the number of PCs.


The delta between mobile ‚time spent‘ and ‚ad spent‘ is still large in the US.


US mobile ad market players

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Freitägliche Gedankenspiele zu Online Relations am Karfreitag

Während draußen der Osterhase bereits wartet, habe ich noch einige Link-Tipps zu Beiträgen kommentiert, die mir letzte Woche positiv aufgefallen sind. Ansonsten wünsche ich „Schöne Ostern“!

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Die neuen Gatekeeper
Peter Schink hat einen interessanten Beitrag über die neuen Gatekeeper des Internets geschrieben. Sein Fazit: Die neuen Gatekeeper sind Knoten – ob als Medien oder Einzelmenschen.

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Journalismus der Zukunft
Angesichts des Umbruchs in der Medienbranche hat vocer einen Blick auf die Entwicklung des Journalismus unter digitalen Vorzeichen geworfen und 15 Thesen formuliert.

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Erfolgreiche CEO-Kommunikation
Warum steckt die CEO-Kommunikation in Deutschland noch in den Kinderschuhen? Und welche Rolle spielt Corporate Storytelling? Dieser Frage hat sich der PR-Blogger gestellt und sich mit dem auch von mir geschätzten Marriott-CEO-Blog auseinandergesetzt.

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Digital Public Affairs
Einer meiner ehemaligen Lieblings-Studenten Martin Höfelmann hat UdL-Digital ein lesenswertes Interview zu seinem Master-Thema der Digital Public Affairs gegeben. Eine These: Noch hängt Deutschland den USA hinterher: „Auf lange Sicht wird sich Digital Public Affairs jedoch durchsetzen.“

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Eye-Tracking für Facebook Chronik
SimpleUsability hat eine Eye-Tracking Studie zur neuen Facebook Chronik erstellt. Das Ergebnis, so futurebiz: Eine Veränderung im Interaktionsverhalten der User lässt sich nicht feststellen; wenig Aufmerksamkeit gegenüber Titelbild, Tabs in 2. Reihe, älteren Beiträgen und Meilensteinen, dafür Info-Bereich mit Relevanz.

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Mobil ins Netz
Die mobile Internutzung steigt. Bis zum Jahre 2015 sollen es fast 800 Mio. sein, die das Internet ausschließlich mobil nutzen. Vor diesem Hintergrund hat SEO Trainee Möglichkeiten einer mobilen Internetstrategie verglichen: Die mobile Website-Version, externe Plugins sowie Apps.

Lektionen: Die Anrede zur Pressemitteilung

Wie ich ja bereits kürzlich berichtet habe, erhalte ich fast täglich und stets ungewollt Pressemitteilungen – und dies zu den unterschiedlichsten Themen. Heute landete mal wieder die Ankündigung des Konzertes eines mir unbekannten italienischen Musikers in meinem E-Mail-Postfach – mit Bitte um Ankündigung und Besprechung. Diesen Versand will ich heute mal wieder zum Anlass nehmen, um ein wenig „Nachhilfe“ in Sachen Ansprache von Journalisten zu geben.

So sollte die Anrede zur Pressemitteilung nicht aussehen1) Der Verteiler: Pressemitteilungen zu versenden macht nur dann wirklich Sinn, wenn diese an einen klar definierten Presseverteiler gehen. Hier geht es nicht um Versandmasse sondern um Empfängerrelevanz. Das heißt: Pressemitteilungen sollten nur an Journalisten und Multiplier versendet werden, die sich wirklich mit diesem Thema auseinandersetzen. Dies setzt natürlich Recherche und eine regelmäßige Pflege von Verteilern voraus. Beispielsweise bin ich sicherlich der falsche Empfänger, da mein letzter Beitrag über das Thema Kultur ca. 20 Jahre zurückreicht. Daher werte ich diese E-Mail als klaren „Spam„, da es sich um eine unerwünschte und nicht akzeptierte Mail handelt. Wichtige Stufen zum korrekten Aufbau eines Presseverteilers lassen sich übrigens u.a. im PR-Agentur-Blog nachlesen.

2) Das Format: Wer einen Blick auf diese Ankündigung wirft, findet sich sofort in einem wirren Durcheinander aus Farben, Formaten, Schriftgrößen wieder. Dies erschwert die Lesbarkeit und zeigt ein Bild fehlender Professionalität. Eigentlich sollte jeder wissen, dass man Pressemitteilungen am besten im puren Nur-Text-Format schreibt. Dann ist sie für alle leicht lesbar, einfach kopierbar und verwendbar und landet zudem auf Grund der geringen Dokumentengröße in keinem Spamfilter. Unsere Pressemitteilung hier wird dagegen mit Sicherheit schon auf Server-Seite von vielen Medien geblockt.

3) Den Aufbau: Jeder Empfänger sollte sofort aus der E-Mail den Inhalt und die Absicht herauslesen können. Schließlich bekommen Journalisten im Schnitt knapp 50 Pressemitteilungen pro Tag. Ihre schnelle Entscheidung – relevant oder nicht – sollte durch einen klaren Aufbau erleichtert werden. Und hier? Verwirrung macht sich breit – auch durch das oben erwähnte Format und die fehlenden Absätze. Hier benötigt es keinen Usability-Test, um zu beweisen, dass kaum ein Journalist die noch so gut gemeinte Absicht erkennen wird.

4) Die Sprache: Ich lese im Ankündigungstext – ja, ich habe ihn wirklich gelesen – von „Der schillerndste und vielseitigste Musiker Italiens …“. Ich möchte nicht mich als Maßstab nehmen, der von diesem Musiker noch nichts gehört hat. Doch bei dem Begriff „schillerndste und vielseitigste Musiker Italiens“, denken wir da nicht eher an Eros Ramazzotti, Lucio Dalla, Gianna Nannini, Andrea Bocelli oder Paolo Conte? Das heißt, wir sprechen hier über Meinung. Und die hat in der Pressearbeit überhaupt nichts zu suchen. Genauso wenig wie jegliche Art von Superlativen. Also bitte „schillerndste und vielseitigste“ – alles sofort streichen.

5) Die Anhängsel: Ein Pressetext mit 424 KB, ein Foto mit 289 KB – ich hätte mich schwer geärgert, hätte ich diese Pressemitteilung über mein Mobiltelefon abgerufen. Und genau das machen viele Journalisten. Will der Versender beim Empfänger wirklich diesen Ärger verursachen? Ansonsten: Was soll ich mit einem Bild von 289 KB anfangen, wenn ich beispielsweise für ein Print-Medium schreiben würde? Dafür ist es zu klein. Außerdem würden meine Kollegen dann vielleicht dasselbe Bild verwenden. Nicht schön in Zeiten von Exklusivität. Und der Pressetext als PDF-Dokument ist unglücklich. Wie soll ich da denn die Informationen rauskopieren? Das wird verdammt mühsam, denn ein „Copy & Paste“ liefert mir vor allem Schmutzzeichen mit. Auch nicht schön. Viel einfacher wäre es gewesen, wenn die Versender die Pressemitteilung direkt in die Mail reinkopiert und zudem die Bilder von der Homepage aus verlinkt hätten. Auf diese Weise kann jeder Interessierte selbst über Informationstiefe und Bildauswahl entscheiden. Das wäre eine wirklich sinnvolle Push-Pull-Kombination.

Und die Pressemitteilung selbst: Ach, da warte ich auf die nächste Pressemitteilung, die ich wieder ungewollt erhalte. Denn dass dies passieren wird, daran habe ich mich schon lange gewöhnen müssen. Leider.

Übrigens: Wie professionelle Medienarbeit funktioniert, das zeige ich mit einem Kollegen zusammen bei unseren individuellen PR-Trainings – Seminar, Webinar, Coaching. Weitere Infos dazu unter www.pr-trainings.de.

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