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Kehrwoche: 5 Tools neu auf meinem Social Media Friedhof

Der Beginn eines neuen Jahres ist immer der Moment des Saubermachens. Meine ganz persönlichen Kehrwoche hat mich auch durch meine Social Media Accounts geführt. Einige davon sind jetzt auf meinem Social Media Friedhof gelandet – oder auf dem Weg dorthin: Weil sie bei dem immer härteren Kampf der konkurrierenden Plattformen keinen Platz für sich gefunden haben. Sind meine Einschätzungen richtig?

Formspring: Die Idee fand ich am Anfang wirklich nett: Fragen zu stellen und Antworten zu erhalten. Doch nutzt dies wirklich jemand aktiv? Ich selbst habe ganz am Anfang hier etwas mit herumgespielt. Mehr aber nicht. Warum? Weil ich den Sinn in einem Facebook-Google+-Twitter-Zeitalter dafür immer weniger sehe.
Überlebenschance: Keine.

Dopplr: Wie sehen meine nächsten Reisepläne aus? Und wie und wo kann ich mich dabei mit anderen treffen? Auf diesem Prinzip besteht Dopplr. Und trotz der Integration von persönlichen Tipps und weiteren Empfehlungen: Wenn ich die Aktivitäten meiner Follower und Friends im Netz beobachte, beschleicht mich das Gefühl, dass kaum jemand noch diese Plattform nutzt. Gerade Foursquare scheint Dopplr den Rang abgelaufen zu haben.
Überlebenschance: Keine.

Deutsche Netzwerke: VZ-Netzwerke, Wer-kennt-wen, Lokalisten: Bereits ein kurzer Blick auf die Zahlen, die statista regelmäßig publiziert, macht deutlich: Außer Xing haben alle großen sozialen deutschen Netzwerke mit gravierenden Nutzerverlusten zu kämpfen. Wer benutzt sie von euch noch? Ich glaube niemand. Auch ich bin aus ihnen endgültig verschwunden.
Überlebenschance: Keine.

Posterous: So leid mir es tut: Posterous wird dieses Jahr kaum überleben, obwohl ich hoffentlich falsch liege. Seit der Übernahme durch Twitter ist dieser eigentlich ganz wunderbare Blogger-Dienst immer weniger aktiv. Ich habe das Gefühl, Posterous soll ohne großes Engagement langsam auslaufen. Dies merke ich selbst an meinem eigenen Posterous-Account, den ich immer weniger nutze. Schade.
Überlebenschance: Leider keine.

Social Bookmarking: Von Mister-Wong habe ich lange nichts mehr gehört. Ich habe zwar noch einen Account – aber wenn ich sehe, wie selten ich ihn bediene …. Vom Gefühl her ist das Social Bookmarking generell praktisch tot, da dies in andere Tools immer stärker integriert wird. Dies gilt dann sich auch für internationale Anbieter wie blogmarks.net. Und Delicious und Diigo, die ich derzeit noch nutze? Bin etwas unentschlossen, auch wenn ich beiden keine wirkliche Zukunft geben kann.
Überlebenschance: Sehr gering.

Und was meint ihr? Stimmt ihr den Einschätzungen zu? Fehlt etwas? Und welche Plattformen landen auf euren ganz persönlichen Social Media Friedhöfen?

Über dominikruisinger

Ideen, Gedanken, Anmerkungen von Dominik Ruisinger – Journalist, Dozent, Coach, PR-Berater, Autor der Fachbücher 'Online Relations' und 'Public Relations' - heute nur noch aktiv auf https://www.dominikruisinger.com

Diskussionen

23 Gedanken zu “Kehrwoche: 5 Tools neu auf meinem Social Media Friedhof

  1. Ich war ehrlich gesagt überrascht, dass Twitter Posterous noch über 2012 hinaus am Leben hält. Der Service hat sich seit der Übernahme nicht mehr entwickelt, der Support ist ganz lahm geworden … De facto wurde schon im Spätsommer diskutiert, wann das Aus käme. 2013 wird nun wohl als Ende auf dem Digital-Grabstein prangen.

    Verfasst von Daniel Rehn | 7. Januar 2013, 10:41 am
    • Ich war eigentlich auch davon ausgegangen, dass Posterous zum Ende des vergangenen Jahres eingeschläfert wird. Und dass Twitter damit noch was vor hat, kann ich mir kaum vorstellen, dafür ist die Weiterentwicklung nicht existent. Trotzdem wird es einer der Services sein, deren Verlust ich schon bedauern werde – gerade weil es so einfach zu bedienen ist und insbesondere Blog-Anfänger ganz prima an das Bloggen heranführt.

      Verfasst von dominikruisinger | 7. Januar 2013, 10:53 am
  2. Richtig Schade, dass Dopplr leider so vernachlässigt wird. Dort konnte man gut sehen, wie viel man gereist ist (km, etc.), aber 4sq ist bei Tipps deutlich besser geworden und so muss ich Dir leider wirklich zustimmen. RIP.

    Bei posterous sehe ich das genau so wie Daniel und Du – keine Weiterentwicklung, schon lange gedacht, es würde eingestellt werden, war super einfach zu bedienen, aber der Support lahm, die Fehlermeldungen häuften sich – also meine kleinen Blogs auf WordPress umgezogen. Eine Sorge weniger auf dem digitalen Friedhof.

    Verfasst von Romy Mlinzk (@snoopsmaus) | 7. Januar 2013, 2:00 pm
    • Der Umzug ist glaube ich gerade beispielhaft für viele. Ich habe gerade den Eindruck, dass viele ihre Blogs von Posterous gen WordPress umziehen – im Ausland genauso stark übrigens von Posterous gen Tumblr. Nur scheint Tumblr hierzulande bis heute nicht wirklich angekommen zu sein. Und dass nicht immer die guten Social Media Tools überleben, ist so eine Sache ….

      Verfasst von dominikruisinger | 7. Januar 2013, 2:13 pm
  3. Es wäre schade, wenn die Social Bookmarking-Plattformen verschwinden würden und es stimmt: Leider haben wir von Mister Wong schon lange nichts mehr Neues gehört. Aber dafür ist der Relaunch von delicious noch für diesen Monat angekündigt und Diigo nutze ich sogar in der Premiumvariante, weil insbesondere das Markieren von Textstellen eine großartige Hilfe bei der Arbeit ist.

    Verfasst von Christian Henner-Fehr | 7. Januar 2013, 5:57 pm
    • Ich finde diese Plattformen grundsätzlich auch spannend und benutze selbst immerhin diigo regelmäßig, um Bookmarks gerade für Studis festzulegen. Und dass delicious sich mit einem Relaunch versucht, macht mich neugierig. Nur sehe ich an Nicht-Hardcore-Social-Media-Nutzern, wie bestimmte Anwendungen immer stärker an Bedeutung verlieren – und dazu zählen Social Bookmarking und übrigens auch Podcasting. Beides leider.

      Verfasst von dominikruisinger | 7. Januar 2013, 9:24 pm
  4. In welche anderen Anwendungen fliesst denn Social Bookmarking ein, in Evernote? Für mich sind diese hervorragenden Dienste (Diigo, delicious) bis heute unterschätzt.

    Verfasst von Marie-Chr. Schindler (@mcschindler) | 8. Januar 2013, 7:55 am
    • Ich habe früher Delicious mit Facebook verbunden gehabt, habe damit aber wieder aufgehört, weil ich meine Bookmarks nicht nur dann setze, wenn sie in mein Facebookprofil passen. Bei Mister Wong nutze ich die Gruppenfunktion ganz gerne für Seminare an den Unis und Diigo ist wegen seiner Zusatzfunktionen ein unentbehrlicher Helfer geworden. Was alles möglich ist, zeigt ifttt ganz schön. Hier ist eine Liste mit möglichen Verknüpfungen: https://ifttt.com/recipes/search?q=delicious

      Verfasst von Christian Henner-Fehr | 8. Januar 2013, 8:17 am
      • An beide: Ich will diese Plattformen keineswegs abwerten. Überhaupt nicht. Nur lässt sich beobachten, dass diese Vielfalt der Möglichkeiten, die Christian ja hier auch aufzählt, von kaum jemand außer uns Hardcore-Media-Usern genutzt wird. Wenn ich sehe, dass meine Studis zum Teil schon Probleme beim Umgang mit SlideShare haben, wenn ich sehe, dass beispielsweise laut ARD-ZDF-Onlinestudie die Nutzung des Social Bookmarking in den letzten Jahren von geringem Niveau ausgehend sogar noch abgenommen hat, dann reduzieren sich solche Anwendungen auf reine SoMe-Szene-Austauschbecken. Wenn ich aber meine Links auch noch anderen zur Verfügung stellen will, dann muss ich sie – zumindest zusätzlich – über „gebräuchlichere“ Netzwerke verbreiten – also Facebook & Konsorten. Das gibt mir einfach zu denken.

        Verfasst von dominikruisinger | 8. Januar 2013, 4:22 pm
  5. Stimmt, zum Verbreiten von Links braucht man andere Plattformen – WordPress, Fb, G+. Aber in dem Moment, in dem ich selbst einen zuverlässigen Zugriff auf die Links brauche, kommt man ohne Bookmarks aus meiner Sicht nicht aus. Deshalb wandern alle Links, die ich irgendwo teile mit Hilfe von IFTTT nach diigo.

    Ein Nebensaspekt: Mir ist in den letzten Wochen immer wieder aufgefallen, dass sich auf diigo mein Netzwerk vergrößert. Aber klar, die Feststellung, dass Bookmarking für einen sehr speziellen und eher kleinen Nutzerkreis ist, ist dennoch richtig.

    Verfasst von Thomas Pleil | 8. Januar 2013, 4:50 pm
    • Diese Erscheinung mit der wachsenden Bedeutung von diigo ist mir auch aufgefallen. Vor allem kenne ich einige, die von delicious zu diigo gewandert sind. Mal sehen, ob mit dem delicious-Relaunch sich dies wieder umkehren wird. Und ja: Der Nutzerkreis ist und bleibt klein aber auch fein 😉

      Verfasst von dominikruisinger | 8. Januar 2013, 6:01 pm
  6. Ich nutze Social Bookmarking meist für mich selbst, so wie Thomas Pleil das auch beschreibt. Und ja, es sind vor allem die Insider, die Social Bookmarking oder auch RSS nutzen. Aber die Tools haben ganz klare Vorteile, sonst würden wir sie ja nicht nutzen. Liegt es nicht an uns, ihre Nützlichkeit zu vermitteln? Natürlich wird in Workshops und Seminaren immer nach Facebook, Twitter oder Google+ gefragt, während mir noch nie jemand gesagt hat, er würde gerne erfahren, was man mit RSS-Feeds machen kann.

    Schwierig ist das deshalb, weil erstaunlich wenig User Seiten überhaupt abspeichern und stattdessen fast alles über die Suchmaschinen machen. Ich habe es schon erlebt, dass jemand in das Suchfeld auf Google nach Facebook sucht, um dann den Link anzuklicken. Vielleicht ist das Wiederfinden bestimmter Inhalte für die meisten gar nicht so wichtig und sie suchen einfach dann, wenn sie es gerade brauchen? Dann wäre Social Bookmarking halt wirklich nur etwas für eine kleine Gruppe, die was damit anfangen kann…

    Verfasst von Christian Henner-Fehr | 8. Januar 2013, 5:42 pm
    • Dieses geringe Wertschätzung gegenüber Social Bookmarking und auch RSS ist mir auch schon aufgefallen. Wenn ich an meine Coaching-Seminare denke oder auch an Studierende an Hochschulen, zu Anfang des Kurses kennen geschätzt max. 5 Prozent RSS. Wenn ich Glück habe, nutzt eine Person innerhalb des Kurses dieses Tool. Ich hoffe seitdem mehr ;-). Kleine Nebenbemerkung: Dieses Bild deckt sich übrigens mit den Redakteuren in Tageszeitungen, wie mir kürzlich ein Chefredakteur gestanden hat. Auch dieses Suchen über die Google-Suche nach Facebook u.a. fällt mir regelmäßig auf – gerade übrigens bei jüngeren Nutzern. Die geben beispielsweise auch Bild in die Suchmaske bei Google ein, um dann auf bild.de zu klicken. Ist das jetzt Faulheit? Ich weiß es nicht.

      Vielleicht lässt sich die Frage Social Bookmarking final wie folgt zusammenfassen:
      a) An Mister Wong oder andere lokale Anbieter glaubt niemand von uns. Ich habe zumindest keinen Widerspruch gelesen. Daher landet es auch auf meinem Friedhof.
      b) Internationale Tools wie diigo oder delicious haben durchaus ihre Berechtigung, aber werden nur von einer sehr kleinen, online affinen Gruppe wirklich genutzt.
      c) Als Dozenten und Coachs haben wir die Aufgabe, stärker auf diese grundsätzlich sinnvollen Informations-Erleichterer wie Social Bookmarking aber auch RSS hinzuweisen.

      Liege ich damit richtig?

      Verfasst von dominikruisinger | 8. Januar 2013, 6:10 pm
  7. Ich bin begeistert über die Zustimmung. Also packen wir es an.

    Verfasst von dominikruisinger | 8. Januar 2013, 6:22 pm

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