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Visuelle Kommunikation

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Gedankenspiele-Lesetipps vom 31-01-14

Posted from Diigo. The rest of my favorite links are here.

Literatur: „Pinterest. Ein Guide für visuelles Social-Media-Marketing“ im Test

„Das nette Social Network“ nennt es Andreas Werner. Denn Pinterest sei einfach zu bedienen und vor allem: „Die Stänkereien, Wutausbrüche – also das negative Karma – gibt es nicht auf Pinterest.“ Dazu hat der Datenonkel Mitte vergangenen Jahres einen nützlichen Guide vorgelegt, den ich mir erst jetzt vornehmen konnte. 

Pinterest-Buch von Andreas Werner über visuelles Social-Media-Marketing

Andreas Werner: Pinterest Guide

„Pinterest ist ein Werkzeug zum Sammeln und Sortieren von Sachen, die Sie lieben“, heißt es bei Pinterest. Und dies ist als klares Unterscheidungsmerkmal zu Facebook & Co. zu verstehen. Genau auf diese Suche beginnt sich Werner in seinem leicht lesbaren Leitfaden. „Pinterest. Ein Guide für visuelles Social-Media-Marketing“ ist ein 200 Seiten starkes Büchlein im kompakten Hosen- und Jackenformat.

Nützliche Tipps und Hilfestellungen
Im ersten Kapitel erklärt Werner Schritt für Schritt die Funktionsweise. Nützliche Tipps hat er zur Einrichtung, beispielsweise: Wie verifiziere ich meinen Pinterest-Account ohne eigenen Webserver, wenn ich stattdessen ein bei WordPress oder Tumblr gehostetes Blog betreibe? Wie wandele ich einen Privat-Account in einen Business-Account um? Verbunden mit dem wichtigen Hinweis: Einmal umgewandelt, gibt es kein zurück. Oder wie wäre es mit dem Tipp, dass man nur drei geheime Boards anlegen darf und öffentliche Boards nachträglich nicht in geheime umwandeln kann? Das Buch beinhaltet viele dieser kleinen, aber nicht unwesentlichen Hinweisen. Weitere Lösungen bietet ansonsten übrigens das Pinterest-Helpcenter.

Werner ist sich bewusst, dass sich Pinterest stark am verändern ist. An vielen Stellen betont er dies mit Ausdrücken wie „möglicherweise“ oder „wenn Sie diese Zeilen lesen“. Und er bekommt recht: Seit der Publikation hat sich viel getan. Natürlich funktioniert heute Pinterest ebenfalls mit dem Safari-Browser – und nicht nur mit Chrome und Firefox. Und allein die App hat ein völlig neues Aussehen samt erweiterter Funktionen erhalten. So ist dieses Kapitel nur begrenzt zu gebrauchen. Dies fällt nicht negativ auf, ist die App doch so gut gestaltet, dass sie für jeden selbsterklärend sein sollte.

Stärke in der Analyse trotz begrenzter Tools
Viel nützlicher ist das Buch, wenn es um die professionelle Nutzung geht: Wie muss ich meine eigene Seite auf das Pinnen vorbereiten? Was ist die richtige Größe und adäquate Qualität für Bilder und Grafiken? Wie integriere ich Rich Text und Widgets? Was mache ich, um das Pinnen von meiner Seite zu unterbinden? In diesem Kontext hat er vollkommen recht, wenn er schreibt: „Die absolut sicherste Methode besteht darin, Material, das nicht verbreitet werden soll, gar nicht erst zu publizieren.“

Noch ein Thema: Wer Social Media Accounts betreibt, sollte die Kanäle auch regelmäßig analysieren und bewerten. Eine gute Zusammenfassung der vorhandenen Analyse-Tools liefert dazu sein Kapitel Pinterest-Analytics. Dies hätte ich aber von einem Autor mit ausgewiesenem Fokus auf Analyse und Monitoring nicht anders erwartet. Schade ist nur, dass einige der vorgestellten Analyse-Tools mittlerweile nicht mehr funktionieren – wie das ehemals praktische und von mir gern genutzte Pinpuff, Reachli oder PinGraphy. Hier hoffe ich auch aus eigenem Interesse – mich findet man übrigens hier bei Pinterest – darauf, dass künftig neue und spannende Tools entstehen, um Pinterest noch stärker in die Köpfe der Menschen und der Unternehmen zu bringen.

Von richtigen und falschen Prognosen
Es ist schön zu lesen, wie begeistert Werner über seine Lieblings-Social Media Plattform schreibt, der bisher in Deutschland noch nicht der wirkliche Durchbruch gelungen ist. Denn da liegt er kräftig falsch: Seine damalige Prognose, Tumblr würde nicht wirklich abheben, Pinterest dagegen in Deutschland eine ähnlich starke Entwicklung wie in den USA vornehmen, ist nicht eingetroffen. Ganz im Gegenteil. Als Pinterest-Fan sage ich, leider. Hoffen wir gemeinsam, dass dieser Schritt noch passieren wird. Denn diese Plattform wäre es wert. Dazu müssten dann aber auch – und da gebe ich Werner wieder recht – die Budgets für Bild- und Videomaterial in den Organisationen kräftig steigen. Und dies neben Pinterest auch wegen Instagram und YouTube als visuelle Kommunikationsplattformen.

Eine letzte formelle Frage bleibt offen: Warum werden zu den im Buch erwähnten Tools oder Beispielen an kaum einer Stelle die Domains angegeben? Wollte das Buch zur großen Suche anregen? Eher scheinen diese Links übersehen bzw. vergessen worden zu sein. Hoffen wir also, dass dies in der kommenden Auflage nachgeholt wird. Schließlich wollen wir doch keine „Such die URL“ veranstalten.

Fakten: Andreas Werner: Pinterest. Ein Guide für visuelles Social-Media-Marketing, mitp, 2013

Pinterest geht weiter seinen Weg zum großen Kaufhaus

Marketer hatten in der Vergangenheit oft kritisiert, dass die virtuelle Notizwand bei Pinterest zur Weiterleitung auf die Verkaufsseiten zu umständlich sei. Darauf scheint das Soziale Netzwerk jetzt Schritt für Schritt zu reagieren, wie es in einem Blog-Post verkündete.

Was ist das Neue: Um Pins noch attraktiver zu gestalten, können sie künftig deutlich mehr Informationen beinhalten. Gepinnte Produkte lassen sich mit Preisen, der aktuellen Produktverfügbarkeit sowie dem Ort, wo es das Produkt zu kaufen gibt, ergänzen. Gepinnte Film-Tipps erhalten zusätzlich Ratings und Besetzung, damit sich jeder ein besser Bild davon machen kann. Und gepinnte Rezepte beinhalten künftig Details wie Koch- und Backzeiten, die speziellen Zutaten sowie das Rezept selbst. Auf diese Weise werden Pins deutlich werthaltiger und informativer, um sollen stärker auch zum Kauf des Produktes verleiten – als ein pures gepinntes Photo.

Beispiel: Ich interessiere mich für ein neues iPhone Case und finde dieses. Mit dem Photo erhalte ich die Information, dass diese Produkt 35 US-Dollar kostet und verfügbar ist sowie was andere User dazu meinen. Wenn ich aber jetzt weitere Informationen will, werde ich aufgefordert „Ansehen auf Nordstrom“ anzuklicken. Damit verlasse ich Pinterest und lande im Shop von Nordstrom. Dasselbe passiert, wenn ich beispielsweise diesen leckeren Blaubeerkuchen entdecke. Unter dem Pin erhalte ich die genauen Zutaten, die Maßangabe „für 10 Personen“ sowie die Nutzermeinungen. Der Link „Zubereiten nach Epicurious“ bringt mich auf die Epicurious-Website, wo ich auch ein detailliertes Rezept erhalte.

Pinterest hat für diesen Pin-Launch mehrere große US-Händler wie Walmart, eBay, Home Depot oder Etsy mit ins Boot geholt. Dies zeigt die Relevanz dieses Launches der neuen Pins. Dazu schreibt das Netzwerk im erwähnten Blogpost: „That’s why we’re taking a first step toward making pins more useful.“ Pinterest macht sich auf jeden Fall deutlich interessanter und nützlicher für Marken und Händler – für die eigene Kommerzialisierung. Nutzer erhalten detailliertere Produktinformationen, um sich auf diese Weise noch direkter auf die Website des Anbieters zum Kauf des Produktes leiten zu lassen.

Diese jetzt verkündeten Neuerungen machen deutlich: Schritt für Schritt breitet Pinterest seine Mehrwertstrategie für das visuelle Networking weiter aus. Immer stärker will sich Bilder-Netzwerk zu einer großen Online-Shopping-Mall entwickeln will, mit Produkten, die die eigenen Pinterest-Freunde empfehlen bzw. selbst pinnen.

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