Vor schon wieder vielen Wochen hat der liebe Thomas Pleil seinen täglichen Workflow geschildert. Auch ich wollte dies schon immer gerne einmal tun. Gerade in meinen Trainings und Workshops werde ich regelmäßig gefragt, wie ich mit der heutigen Informationsüberflutung umgehe bzw. wie ich mein eigenes Informationsmanagement steuere, um nicht den Überblick über die vielen nützlichen wie nutzlosen Informationen und Fakten zu verlieren, die wir jeden Tag aufnehmen, erleben oder auch lesen müssen. (Ach herrje, war das ein langer und umständlicher Satz.) Das heißt: Wie gehe ich mit Content um und vermeide gleichzeitig einen Content-Overflow (der übrigens in Wirklichkeit nicht zu vermeiden ist)?
Jetzt hier in Basel, kurz vor Beginn einer internationalen Konferenz, habe ich den freien Sonntag Vormittag genutzt, um die Säulen meiner Informationsaufnahme und -speicherung zu schildern. Eigentlich ist dies bei mir recht einfach:
a) Das wichtigste Utensil für mich war, ist und bleibt mein RSS Reader – und der heißt wie bei vielen anderen Feedly. Wenn RSS irgendwann mal abgeschafft werden würde, wäre dies gleichbedeutend mein Ausstieg aus der Branche – glaube ich zumindest. Zumindest wäre ich quellenlos. Fast. In Ordnern habe ich bei Feedly rund 200 Blogs, Webseiten und sonstige Content-Angebote rund um die Kommunikations- und Marketingbranche mit Fokus auf Public Relations, Journalismus, Digitale Strategien, Stiftungen und Private Stuff abonniert. Auch die Ergebnisse einiger Monitorings aus Twingly oder den immer schlechter werdenden Google Alerts (die stellt doch Google sicherlich als nächstes ab, oder?) lasse ich dort reinlaufen. Diese Feeds rufe ich meistens zweimal am Tag ab: Morgens zum Frühstückstee und spätnachmittags zum Nachmittagskaffee – wahlweise auch in Kombination mit anderen Getränken. Durch 80 Prozent der Beiträge flippe ich nur durch (Merke: Schlechte Überschrift = keine Wahrnehmung), einige verbreite ich per Twitter, Facebook oder Google+ direkt oder zeitversetzt. Die anderen werden „gemerkt“.
b) Mit dem Merken komme ich zum zweiten Tool: Pocket. Ich bin ein ziemlicher Fan von Pocket. Dort speichere ich alle etwas längeren oder mich besonders interessierenden Texte, die ich später in Ruhe lesen will. Zum Teil verarbeite ich diese in meinen Gedankenspielen als Lesetipps oder entwickele daraus Beiträge in meinem Blog (so wie heute) oder auf dem weiterhin wunderbaren medium.com. Außerdem integriere ich die wichtigsten Informationen und Case Studies in meine Basis-Präsentationen, von denen dann wiederum Teilnehmer meiner Seminare und Coachings profitieren dürfen. Die Schnittstelle zwischen Feedly und Pocket ist übrigens perfekt, ebenso zwischen Twitter sowie Extra-Apps wie Reeder und Hootsuite, wenn man die Pocket-Verbindung einmal eingestellt hat. Die Verbindung zwischen Google+ bzw. Facebook und Pocket ist – naja. Hier heißt es: Link kopieren und bei Pocket einfügen. Klappt aber dann sehr reibungslos.
c) Eine weitere Merkstelle heißt bei mir die Social Bookmarking Plattform Diigo. Ganz nach dem Grundsatz des Social Sharings speichere ich alle Beiträge kurz beschrieben und möglichst sauber verschlagwortet. Auf diese Weise schaffe ich einerseits mir selbst ein Content-Gedächtnis, andererseits können meine Seminar-Teilnehmer auf all diese Links, die meist Teil des Workshops waren, auch im nach hinein zugreifen. Und darüber sind sie übrigens meist sehr glücklich ;-).
d) Die weitere Informationsaufnahme läuft über die klassischen Kanäle wie Facebook und Twitter – natürlich jeweils mit Listen (Learning aus meinen Workshops: Listen kennt fast niemand. Leider.) sowie die Google+-Kreise und die durchaus tauglichen Communities. Auf dem iPhone5 meistens mit den Original-Tools, auf dem Laptop fast komplett über Hootsuite inklusive einiger Enterprise-Möglichkeiten (danke an den lieben Markus Besch und das Social Media Institute). Auch das zeitversetzte Posting läuft bei mir immer stärker über Hootsuite, nachdem seit einigen Wochen Buffer bei mir immer wieder zickt und ich regelmäßig alle Kanäle neu hinzufügen muss. Praktisch finde ich weiterhin das Hootsuite-Begriffs- und Hashtag-Monitoring per Listen. Dabei spielt es für mich keine Rolle, dass das Layout eher nach 90er Design denn nach Mitte 2015 aussieht. Warum Hootsuite beim Monitoring nicht alle Retweets und Mentions anzeigt, finde ich eher nervig und kann es auch nicht erklären. Generell gilt: Inhaltlich benutze ich Twitter und Google+ fast nur beruflich, während bei Facebook der Fokus klar auf dem Privaten liegt.
e) Solange noch nicht alle – kostenlosen – Monitoring-Tools die RSS-Funktion anbieten, habe ich daneben noch Alerts auf meinem – angesichts der Top-Ergebnisse – Lieblingstool Alert.io (wenn doch nicht immer so schnell mein Kontingent aufgebraucht wäre …), auf kuerzr.com und bei talkwalker eingerichtet. Die Ergebnisse laufen ganz traditionell auf einem (ja, wirklich!) Web.de-E-Mail-Account ein.
f) Nein, ich bin kein purer Onliner! Und ja, ich lese regelmäßig Zeitungen und Zeitschriften – und dies selten auf dem iPad oder dem iPhone, sondern ganz klassisch mit knisterndem Papier. Genauso wie heute schon. Beruflich zählen so beispielsweise journalist (warum lässt sich hier online fast nix lesen?), medium magazin (Das 90er-Website-Design bräuchte dringenden Relaunch) und t3n (Tolle Arbeit print wie online!) ebenso zu meiner Lektüre, wie einige Newsletter print wie per E-Mail.
Dies ist zumindest mein grobes Gerüst, das ich über die Jahre immer weiter entwickelt habe und das mich natürlich Zeit kostet. Im letzten Social Media Management Seminar bei der DAPR in Düsseldorf wurde ich gefragt, wie viel Zeit ich konkret für diese Content-Aufnahme und -Verarbeitung verwende. Grob überschlagen kalkuliere ich durchschnittlich mit ca. 1,5 Stunden pro Tag.
Aber das wird bei den anderen hier doch auch nicht viel anders sein, oder?
Social Web : „Der Rausch der Vernetzung verfliegt“
„Die Änderung der Definition von Führung wird eines der großen Themen der nächsten Jahre sein. Genauso wie sich im Umgang mit den Kunden mehr Gleichberechtigung entwickelt hat, wird sich auch das Verhältnis zum Mitarbeiter grundlegend anders gestalten.“ Wenn Peter Kruse Interviews gibt, dann lässt sich immer einiges herausziehen. Denn er vermittelt interessante Einblicke aus den intelligenten Netzwerken.
Social Media Strategie : „Wie müssen aufhören, vom Kanal her zu denken!“
Erst die Story – und ganz zuletzt der Kanal. Was in vielen – guten – Seminaren gepredigt wird, hat jetzt Mirko Lange aufgegriffen und in seinem „Story Circle“ vorgestellt: Story, Themen, Protagonisten, Formate, Kanäle. Dieser ist damit eine hervorragende Basis, um die richtige stufenweise Vorgehensweise zu finden. Tolle Arbeit!
Social Media Nutzung : Facebook, Messenger, Emails und Teenager
„Wird Facebook verschwinden und werden Unternehmen bald nur noch WhatsApp und Snapchat Profile betreiben?“ Jan Firsching sagt nein und führt einige aktuelle Studien zur Nutzung von Facebook, von Apps und sogar von E-Mails bei Teenagern auf. Ähnlich hatte ich bereits in meinem Beitrag reagiert: https://dominikruisinger.wordpress.com/2013/11/02/wo-will-ich-bleiben-jugendliche-facebook-und-die-others/
Was ist passiert, seitdem der Google Reader eingestellt wurde? Jürgen Vielmeier hat einen sehr wahren Beitrag geschrieben – über die Versuche, sich selbst zu präsentieren und die Bedeutung und Grenzen von Tools wie Bloglovin, Digg oder Feedly für wirklich persönliche Empfehlungen.
Social Media Verhalten : Instapaper und Pocket: Ein Liebesbrief an Später-Lesen-Dienste
Ich gestehe: Auch ich bin ein Pocket-Addicted. Darum könnte dieser Liebesbrief von Martin Weigert an Pocket, Instapaper & Co. auch durchaus von mir stimmen. So ähnlich sind unsere Lobeshymnen an diese Später-Lesen-Services als wirkliche Arbeitserleichterer. Wenn dies jetzt doch auch noch mit Facebook- und G+-Beiträgen möglich wäre …
Digital Storytelling : Wie kann das gelingen?
Wir funktioniert Digitales Storytelling? Und welche Regeln sind beim Erzählen dabei zu beachten? Diana Krebs stellt die strategische 7-Schritte-Methode für Storyteller vor – wie Bedeutung, Emotionalität, Wendepunkt, Visualisierung, Struktur
Multimedia-Storytelling : Diese 25 beeindruckenden Artikel musst du gesehen haben
Multimedia-Journalismus kann vieles – und wird immer beliebter. t3n hat dazu 25 – teils bekannte, teils unbekannte – journalistische Projekte als Beispiele für hervorragenden Multimedia-Storytelling heraus gesucht. Gerade das Zusammenspiel von Layout und Bildern, aber auch die Einbindung von Video und Sound macht einige davon zum Erlebnis. Dass das Ganze nicht zum Nulltarif zu erhalten ist, muss nicht weiter ausgeführt werden.
„BuzzFeed und Co stellen im Prinzip die Online-Fortsetzung der Boulevardzeitung dar, wenn man ihnen auch zugestehen muss, stärker die Schaffung von positiven Emotionen ins Zentrum zu rücken.“. Martin Weigert hat sich die wichtigsten Vertreter näher angesehen, um sie einzuschätzen – mit ihren Chancen wie mit ihren Schwächen.
Facebook : Checkliste für Pinnwandgewinnspiele
In letzter Zeit bekomme ich die Frage immer häufiger gestellt, was man bei einem Gewinnspiel bei Facebook beachten muss. Da kommt es praktisch, dass @fanpagekarma und @thsch gemeinsam eine Gewinnspiel-Checkliste erstellt haben, wie Thomas Hutter erwähnt.
Facebook : Klare Worte von Facebook Deutschland Chef Scott F. Woods
„Dass Social Media und eben auch Facebook günstige oder gar kostenlose Möglichkeiten sind, Marketing zu betreiben, solche Aussagen sind schlicht falsch“, schreibt Thomas Hutter in seinem – sehr wahren – Beitrag zur weiteren Ausrichtung von Facebook. Der Begriff „Social“ in Social Media Plattform sei auch nicht mit „sozial“ gleichzusetzen. Entscheidend für die erfolgreiche Nutzung seien – neben Content Marketing und Community Management – Targeting- und Reichweitenstrategien. „Fans sammeln und „Fans in Gespräche zu verwickeln“ seien dagegen definitiv veraltet.
Twitter : Das Desaster von JP Morgan, und was Unternehmen daraus lernen können
Wie Twitter-Fragestunden zu einem Desaster werden können, welche Auswirkungen falsche Timing hat und was das Ganze mit JP Morgan zu tun hat, dies beschreibt Yvette Schwerdt in ihrem Blog-Beitrag.
E-Mail-Marketing : Raus aus der E-Mail-Falle
„Die E-Mail wird nicht verschwinden, aber für vieles irrelevanter werden, sowohl im Unternehmen als auch I’m Privaten“, schreibt Klaus Eck. Und er hat recht. Auch dass die Zeit bis zum Ende der E-Mail noch deutlich länger dauern wird, als viele denken.
SEO : Das sind die SEO-Trends 2014
Was sind die Trends bei der Suchmaschinenoptimierung für das Jahr 2014? Christian Kunz geht in seinem Beitrag auf das Schadenpotenzial negativer Links, auf die Verbreitung von gutem Content, auf Engagement auf mehreren Social Media Plattformen und Investments in Google+ sowie in hoch qualitative Inhalte ein.
SEO : Illustrierter Guide der Top 20 Local SEO-Rankingfaktoren
Wer sich mit dem Thema Local SEO beschäftigt, sollte dringend einen Blick in diesen Leitfaden „Local SEO: Die 20 wichtigsten Ranking-Faktoren“ werfen. Sebastian Socha hat in diesem Guide wirklich richtig gute Aspekte zusammengetragen, von denen auch mir einige durchaus neu waren. Ein illustrierter Guide rund um die lokale Suchmaschinenoptimierung“